Der 9. Kochabend

Frohes neues Jahr! Zum Start in 2020 wurde direkt bei uns angekocht – am 03.01.2020 hieß es wieder: Ran an die Töpfe und Pfannen. Da ich vor Weihnachten leider meinen eigentlich angedachten Kochabend absagen musste, überraschte ich die Mitköche zur Wiedergutmachung mit einem zusätzlichen Gang.

Los ging es dieses Mal mit einem wirklich kleinen Gruß aus der Küche. Dattel-Walnuss-Minze wurde zum Secco als Aperitif gereicht. Hierzu wurde eine Creme angerührt und von den Unterstützern zahlreiche Walnüsse geknackt. Die Datteln wurden anschließend gefüllt und mit Minzblatt und Walnuss dekoriert. Ein überraschend leckerer Einstieg in dieses Kochjahr.

Direkt danach ging es wieder an das Dessert, welches eine gewisse Zeitspanne im Kühlschrank verbringen sollte. Hierzu wurde die Lebkuchenmousse über heißem Wasser schaumig geschlagen und in Gläser gefüllt. Die benötigten Glühweinbirnen wurden bereits am Vortag eingelegt, damit diese entsprechend Geschmack und Farbe annehmen konnten.

Alle Zutaten für die Suppe stand bereit – es gab wieder erstaunlich wenig unterstützende Tätigkeiten, weswegen viele interessante Gespräche stattfanden. Die Maronensuppe war schnell gekocht und entsprechend mit Deko garniert und angerichtet. Ein richtig leckeres Wintergericht, das wieder bei allen gut ankam und mich zum „Suppen-Spezialisten“ ernannte mit dem Kommentar: „Suppen kann‘ er“!

Die Überraschung des Tages bescherte der Salat im Brotballon. Die Ballons wurden von mir Nachmittags bereits vorgebacken – hierzu wurden Teigkugeln flach ausgerollt und im heißen Ofen kurz „aufgeblasen“. Kurz vor’m Anrichten wurde die Unterseite etwas mit Wasser benetzt, aufgeschnitten und mit Salat und Sesambrösel gefüllt und wieder richtig herum auf den Teller gelegt. Angerichtet auf dem Teller sah man somit nur den geschlossenen Brotballon. Dieser musste im Anschluss per Gabel „aufgeklopft“ werden und der Salat inklusive Sesambrösel sprang heraus. War eine ganz schöne Sauerei – aber ein netter Effekt. Das Birnendressing kann zukünftig auch gerne mit einem „richtigen/leckeren“ Dressing ersetzt werden.

Das Highlight des Tages bildete das für uns alle eher unbekanntere Straußensteak. Besorgt hatte ich es am Vortag auf der Straußenfarm – 1 kg pures Straußenfilet. Dieses wurde in 4 gleich große Teile geschnitten, auf allen Seiten scharf angebraten und mit Speisenthermometer bei 80°C für gut 2 Stunden im Ofen weitergegart, sodass eine Kerntemperatur von 56°C erreicht wurde. Zwischenzeitlich wurde der Teig für die Maronenwaffeln zusammengerührt – dann hieß es „Warten“. Als sich die Steaks dem angestrebten Garpunkt näherten, wurden die Waffeln ausgebacken und alles zusammen mit den karamellisierten Birnen und meinem selbstgemachten Zwiebelchutney angerichtet. Wir alle mussten feststellen: Ein Gedicht! Das Filet war butterzart und eines der leckersten Sachen, die ich/wir in der letzten Zeit zu uns genommen hatte. Es lohnt sich wirklich mal Strauß auszuprobieren, falls man es noch nicht kennt. Bei mir wird es sicherlich mal wieder auf der Karte stehen.

Zum Schluss wurde dann, mal wieder gegen Mitternacht, das Dessert aus dem Kühlschrank geholt, mit den Glühweinbirnen belegt und der restliche Glühwein warm gemacht und daneben serviert. Ein paar Raspeln weißer Schokolade dienten ebenfalls als Dekoration.

Meines Erachtens nach wieder ein gelungenes Menü, welches die Richtlatte für dieses Jahr schon einmal festgelegt hat. Glücklicherweise hat sich der nächste Koch bereit erklärt, ein weiteres Kochevent Ende des gleichen Monats stattfinden zu lassen, sodass wir im „alten Trott“ bleiben können. Ich bin gespannt und freue mich – wie immer.