Zum Abschluss der zweiten Kochrunde stand ein winterliches Menü auf der Liste unseres heutigen Gastgebers. In entspannter Atmosphäre wurden wir bei einem Aperitif begrüsst und uns wurden die kostspieligen Details der einzelnen Gänge erläutert. Wie bei all unseren Kochabenden wurden auch dieses mal weder Kosten noch Mühen gescheut, um ein in sich stimmiges Menü anzubieten.
„Gans“ besonders lecker sollte es wieder werden – und das braucht bekanntlich Zeit. Daher starteten wir wieder einmal mit der Vorbereitung des Hauptganges. Der Vogel wollte nämlich eine entsprechend lange Zeit im Ofen verbringen. Nach scharfem Anbraten wanderten die Gänsekeulen in einen Bräter, der gut und gerne älter war als wir. Für die Soße wurde Suppengemüse angebraten und mit entsprechender Flüssigkeit abgelöscht. Diese Kombination wanderte dann für etwa 2 Stunden in den Backofen.
Dann stand der Gruß aus der Küche an – Carpaccio vom Rind. Das war eine entspannte Angelegenheit für uns. Etwas Zitrone auspressen, Rucola waschen und ein paar Pinienkerne anrösten – ein Kinderspiel für uns. Direkt noch schön angerichtet und schon konnten wir den ersten Gang des Abends genießen. Im Nachhinein weiß ich gar nicht mehr genau woran es lag – am leckeren Essen oder dem erhöhten Weingenuss auf leeren Magen – aber wir verloren uns im Plaudern und Fachsimpeln. Zu diesem Zeitpunkt schien es ein extrem entspannter Abend zu werden.
Bis unserem Gastgeber dann brühwarm einfiel, dass es mit den Gänsekeulen alleine ja nicht getan ist und doch noch etwas mehr auf dem Plan stand – was zeitlich gesehen dann schon eine größere Herausforderung für uns war. Also ab an die Messer und Schüsseln und schnippeln, was die Muskeln hergaben. Schnell die Zutaten für die Knödel gewaschen und zerkleinert und mit dem Brot, den Eiern und der Milch im Thermomix zu einer Masse verarbeitet. Anschließend wurden 8 Knödel mit Liebe geformt und im Kühlschrank zwischengelagert. Das Rotkraut musste schließlich auch noch gewaschen, geschnitten und zusammen mit den Äpfeln für 1 Stunde im Thermomix gegart werden. An diesem Punkt kamen wir dann doch etwas ins Schwitzen um den Hauptgang doch noch zusammen servieren zu können. Es zeigte sich aber hier wieder, dass wir bereits ein eingespieltes Team sind und alle Hand in Hand arbeiten.
Dazwischen wollte ja auch noch die Vorspeise erarbeitet werden. Hier sah alles nach einem Selbstläufer aus – Salat mit Hähnchen machen wir mittlerweile mit links. Los ging es damit die Walnusskerne anzurösten. Aber Moment mal – wo waren denn bitte die Walnusskerne?!? Tja, die waren noch schön in ihren Schalen versteckt… Also her mit dem Nussknacker. Und wo war der Nussknacker?!? In dem Haushalt nicht verfügbar. Also blieb uns nichts anderes übrig als diese ganz klassisch aufzuknacken – mit den Händen. Bei uns wird Handarbeit eben noch groß geschrieben. Das Anrichten geht schon einfach von der Hand und die Vorspeise konnte verzehrt werden.
Zu fortgeschrittenerer Stunde wollten dann auch die Keulen aus dem Ofen geholt werden. Nebenbei köchelte das Rotkraut und die Knödel wurden ebenfalls in kochendem Wasser gegart. Wir waren alle sehr gespannt, wie die Gans schmecken würde – und wieder einmal haben wir ganze Arbeit geleistet. Ein Feuerwerk der Sinne. Auch die Beilagen passten super dazu und sind uns richtig gut gelungen.
Im Anschluss konnten wir entspannt an die Nachspeise gehen. Hier war ebenfalls wenig Zuarbeit notwendig, da ein Teil bereits vorgearbeitet wurde und den Rest die Eismaschine besorgte. Ein gelungener Abschluss des Abends. Einzige kritische Anmerkungen gab es zur Schokoladensoße, die dreisterweise einfach fertig über das Gericht gegossen wurde – hier müssen wir nochmal über genaue Regeln und Vorgaben sprechen 🙂 Auf in Runde 3!