Weihnachten stand vor der Tür – und wir alle auch wieder bei unserem Gastgeber des heutigen Abends in der Küche. Und es wurde weihnachtlich – das kann man schon mal sagen. Jetzt weniger aus „Zwischenmenschlicher-Sicht“, eher was das Essen und das Menü betraf. Zudem war noch Freitag der 13. – Tendenziell keine „günstige Voraussetzung“ für unsere Runde. Und unser Hunde-liebender Gast vom letzten Kochabend war unserer Einladung auch dieses Mal gefolgt und beehrte uns recht zeitnah mit seiner Anwesenheit.
Gestartet wurde mit dem Nachtisch, der mal wieder genügend Zeit zum abkühlen brauchte. Also direkt mal Panna-Cotta Masse gekocht und mit Marzipan versehen. Verfeinert wurde die Masse mit Zimt und Tonka-Bohne (gerieben). Umgefüllt in die neu gekauften Silikon-Förmchen war der größte Teil hiervon schon erledigt. Parallel ging die Schnippelei los mit der Mango und der Avocado für das Tatar der Vorspeise. Süßkartoffelscheiben mit Olivenöl in den Backofen und „Zack“ konnte schon angerichtet werden. Ein „Tannenbaum“ fand sich zwischen den beiden Tatar-Türmchen wieder. Und weil es bei unserem Gastgeber scheinbar ein „ganz gutes Jahr“ war, wurde mit Schaumwein aus einer „kleinen 1,5 Liter Flasche“ ein Aperitif mit gefrorenen Cranberries kredenzt.
Danach mussten wir uns direkt schon um den Hauptgang kümmern. Heute wurden wir mit einem Geweih-tragenden Paarhufer verköstigt, der gute 2 Stunden im Backofen schmoren wollte. Also schöööööön Butterschmalz in den Topf und gut heiß werden lassen, Hirschbraten salzen und pfeffern und „ab geht’er“. Schön von allen Seiten gebräunt konnte er nun im Bräter „ruhen“, bis sein leckeres Soßen-Bad fertig war. Suppengemüse mit Tomatenmark anschwitzen und mit Brühe und Wein ablöschen. Ein Gedicht! Den Braten bündig mit Soße bedecken und ab in den Ofen.
Genügend Zeit für die Vorspeise. Hierzu Birnen feinst hobeln – wurde glaub in Perfektion erfüllt – den Mauseohr-Salat putzen und waschen sowie eine „warme Salatsoße“ mit Speckwürfeln ansetzen. Und dann kam er wieder zum Einsatz, der George Foreman Grill! Ach nee, es war ja „nur“ der OptiGrill. Aber auch letzterer lieferte, nach ersten kurzen Zicken, ein hervorragendes Ergebnis. Die 4 Lammstücke wurden medium gegart und akkurat geschnitten. Alles zusammen noch schön anordnen und mit Granatapfelkernen (die unter schwerster, körperlicher Anstrengung „gewonnen“ wurden) dekoriert. Fertig war der nächste Anschmecker.
Für den Hauptgang fehlten nun noch die Champignon-Semmelknödel und das weihnachtliche Rotkraut. Ein Klacks für uns in dieser Personalstärke. Also von der Form und Konsistenz der Knödel habe ich selten etwas besseres gesehen. Die Soße wurde vom Fleisch getrennt und fast bis zur Perfektion passiert/montiert. Das Rotkraut wurde im Servierring angerichtet, die Semmelködel sowie je eine halbe, eingelegt Birne mit Preiselbeeren zum Fleisch und der Soße gegeben. Ein herrlicher Gang, der sowohl durch Rot- als auch Weißwein begleitet wurde. Für jeden Geschmack ist bei uns etwas dabei.
Den Schluss bildete unser Marzipan Panna-Cotta. Das, für mein Empfinden, recht wenig nach Marzipan schmeckte. Die Silikonförmchen haben sich aber alleine schon wegen der Optik bezahlt gemacht, die das Dessert lieferte. Die „schwereren Teile“ setzten sich an den Boden ab, weshalb man schon deshalb ein „zweischichtiges“ Dessert erhielt. Zusammen mit den Glühweinkirschen (ich muss glaube ich nicht erwähnen, wie sehr ich diese Art der Kirschenzubereitung gut heiße) war auch dieser abschließende Gang hervorragend lecker. Und wir konnten Aufklären, wie mit Gelatine-Platten gearbeitet werden kann. Wir sind also auch beim 57. Zusammenkommen nicht umsonst da und lernen immer dazu.
Das Jahr 2024 neigt sich somit auch kulinarisch dem Ende entgegen und mir bleibt nichts anderes übrig als Euch und Euren Familien eine schöne Weihnachtszeit, ein schönes und leckeres Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr zu wünschen. Ich hoffe, wir können auch in Zukunft weiter so lecker und größtenteils harmonisch zusammen kochen und genießen. Macht’s gut und bis bald!