Was soll ich sagen bzw. schreiben?!? Ziemlich gestresst ging es in den heutigen Kochabend, da das Menü kurz vor knapp nochmal umgeworfen wurde. Auch das Einkaufen fand „just in time“ statt, weshalb der Abend leider (und ausnahmsweise) 30 Minuten später starten musste – zum Unmut vieler. Sorry nochmal an der Stelle…
Ich dachte, ich mache es wieder gut, und habe direkt die kalt gestellten Hefeweizen kredenzt. Zu allem Überfluss handelte es sich hierbei um alkoholfreies Weizenbier. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass es sich hier um sehr gewöhnungsbedürftiges Material handelte… Nicht jedermanns Sache – aber das ließ meinen neuen Wein in deutlich besserem Licht dastehen. Und das war alles, was für mich zählte. Wenngleich es auch dem ein oder anderen schon mulmig wurde, wenn er sich angesichts des gefüllten Kanisters schon Sorgen um seine Darmflora machte. Sollte alles halb so wild werden – ich weiß bis heute nicht, wieso man neuen Wein nicht vertragen kann…
Als das Menü präsentiert wurde, gab es einige überraschte Gesichter. Ob das an meiner krakeligen Schrift liegen mochte? Wie dem auch sei – es war einmal was „anderes“. Als erstes wurde der Nudelteig hergestellt, da dieser noch etwas im Kühlschrank lagern sollte. Auch wenn es dem ein oder anderen lästig erscheint – bei mir gilt nach wie vor: Nudeln werden am Männerkochabend selber gemacht. Basta! Ist ja auch absolut kein Hexenwerk und schmeckt super viel leckerer.
Während der Teig kühlte, mussten wir das Dessert schon vorbereiten, da es ebenfalls in die Kühlung musste. Exotisches Grießflammeri – wir konnten uns noch nicht sehr viel darunter vorstellen, aber darum geht’s ja auch immer. Neues ausprobieren und mal ungewohnte Sachen austesten. Also fix die Kokosmilch aufgekocht und mit Grieß vermengt. Die Masse in eine Schüssel geben mit Limettenabrieb vermischen und Eischnee unterheben. EI-Schnee, nicht EIS-Schnee. Letzteres ist was anderes (wenn es das überhaupt gibt)… Nur zur Klarstellung! Auf 4 Förmchen verteilt und ab zum Kühlen. Das Topping dafür kam später dran.
Nachdem die Zeit nun doch schon etwas fortgeschritten war (und wir immer noch nichts gegessen hatten) war es mal langsam Zeit etwas „verzehrbares“ zu machen. Also ab an den Melonen-lastigen Gruß aus der Küche. Hierzu standen wir erst einmal vor einem Rätsel, wie wir die geschickteste Form aus den Melonen „geschnitzt bekommen“!.Nach dem ein oder anderen „solala-Versuch“ hatten wir dann eine ganz gute Möglichkeit gefunden, eine passende Anzahl an Pralinen herauszuschnitzen. Diese wurden dann mit einem eigens dafür besorgten Melonen-Ausstecher ausgehölt – jeweils zwei Vertiefungen. Eine für Balsamico-Creme, die andere für Tiroler Schinkenspeck.
Damit die Melonen-Kugeln aber nicht einfach nur so als Deko-Gegenstand dienten, habe ich mir noch ein weiteres Rezept ausgesucht, bei dem kleine Rosmarin-Palmen zusammengesteckt wurden. Hierzu den Rosmarin am unteren Ende von den Nadeln entfernen und nacheinander Melonenkugeln, Römersalat und angebratenen Bacon darauf stecken. Alles schön anrichten und genießen – ein richtig leckerer Gruß (und auch noch nett anzuschauen). Dazu gab es dann den lang ersehnten neuen Wein. ENDLICH!!!
Eine etwas größere Wundertüte war die Vorspeise. Hatte ich letztens beim Blutspenden „kredenzt bekommen“ – das wollte ich dann direkt auch mal ausprobieren. Und im Nachhinein lässt sich sagen: Macht man viel zu selten. Richtig lecker war’s. Eier kochen, abschrecken, panieren, frittieren und auf dem Kartoffelstampf verteilen. Was überraschend lecker war, war die Senfsoße! Die wurde dann auch reichlich zur Vorspeise gereicht – am Schluss war nix mehr da. Beim ersten Durchgang frittieren war das Öl wohl etwas zu „stark temperiert“ – daher war die erste Runde Eier etwas dunkel. Mein Fehler. Die zweite Runde war dann schon optimal, würde ich behaupten wollen. Und das allerbeste – der Kern der Eier war noch flüssig. Ein Traum.
Das anstrengendste beim Hauptgang war dann wieder das „Duddeln“ der Nudeln. Aber wir haben ja mittlerweile Übung darin und waren dann auch bald durch. Jetzt lediglich das Gemüse stifteln und in Würfel schneiden und in der Pfanne anbraten. Danach die Hähnchenstreifen in der Pfanne anbraten und alles zusammenpacken. Nebenbei die leckere Erdnuss-Soße mixen und erwärmen. Dann Anrichten und mit etwas Basilikum verzieren – das war der ganze Zauber. Für jeden gab es hiervon 2 Portionen. Überraschenderweise aß unser „Nimmersatt“ in der Runde lediglich eine Portion! Wir alle machten uns Gedanken – woran das wohl lag?!? Die Spekulationen gingen von: „Verträgt er den neuen Wein so schlecht, dass es gefährlich werden könnte“ bis hin zu „Ich glaube sein Bandwurm wurde entfernt“. Was auch immer es war – wir hoffen nix schlimmeres!
Für den Nachtisch wurde das Mango-Püree zusammengemixt und auf die Grießmasse verteilt. On top kamen noch Kokosraspel. Erstaunlich lecker auch dieser Gang, wenngleich etwas „ungewohnter“.
Was gibt es noch erwähnenswertes? Ach ja. Es wurde vermehrt unetikettierter Schnaps konsumiert und JA, ALLE HABEN WIEDER SUPER SCHÖN UND AKURAT DAS GEMÜSE GESCHNITTEN UND GESCHNITZT UND DEKORIERT!!! Ich bin begeistert und freue mich über diesen Elan. Ich hoffe der hält weiterhin an. Und denkt dran die nächsten Termine zu klären und Bescheid zu geben. Danke!