Wir starten ja, normal, immer um 17:30 Uhr. Geringfügige Verspätungen können vorkommen und haben sich auch teilweise „eingeschlichen“ (was natürlich immer mal vorkommen kann). Aber der Start in den heutigen Abend musste zweimal nach hinten geschoben werden – auch ein Novum in unserer Kochrunde. Wir sind immer für eine Überraschung gut, so scheint es. Nachdem schon diverse Spekulationen, hinsichtlich der Verspätung, die Runde gemacht hatten, hat unser Gastgeber dann nach unserem Eintreffen kleinlaut gestanden, dass er beim Einkauf die Jakobsmuscheln vergessen hatte, wegen derer er eigentlich noch einkaufen war. Ensprechend musste dies noch kurz vor Start nachgeholt werden – konnte es aber nicht, schlichtweg aus dem Grund, weil keine im Supermarkt vorrätig waren. Es wurde aber für adäquaten Ersatz gesorgt und 18:15 Uhr konnten wir dann auch langsam beginnen.
Unser heutiger Abend stand ganz im Zeichen von Knoblauch. Oder? Nein. Moment. Doch nicht – Gurke war das bestimmende Thema. Liegt vielleicht daran, dass ich am Morgen des Folgetages, zum Zeitpunkt dieses Blogeintrages, einfach immer nur noch Knoblauch schmecke… Es hätte aber auch Sangria sein können. Aber wie immer von vorne.
Heute wurden wir nach draußen in die Scheune „ausquartiert“, da das Wetter sich anschickte, ganz angenehm zu sein/werden und man drinnen in Ruhe die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris schauen wollte. Überraschenderweiße hat es dann im Laufe des Abends dann doch immer mal wieder geregnet, was uns natürlich in keinster Weise gestört hat. Wir hatten ja Sangria – und nicht wenig. Sicherlich gut 1 Liter pro Person für den Abend – vermutlich etwas mehr. Schön kredenzt in einem kleinen Bowl-Glas.
Die „Eröffnung“ der einzelnen Gänge fand heute mit je einem eigenen Umschlag statt, der jedem von uns auf den Teller gelegt wurde. Ganz gespannt wurden diese dann geöffnet und mit Euphorie vernommen, dass sich dieses Menü zum „bisher besten“ unseres Gastgebers anschicken könnte. Und, was soll ich sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Neben Sangria war Gurke das Hauptthema des Abends – spannend.
Und dann ging’s auch schon los. Schnell ein Becks Gold getrunken und draußen am „Arbeitstisch“ breit gemacht. Alles hergerichtet zum Schnippeln und Anrichten und gestartet wurde mit… Gurke. Würfel waren gewünscht. Auch der Lachs wurde in eine entsprechende Form gebracht und wenn ich mir die Bilder rückwirkend anschaue, galt das auch für den Pumpernickel. Wobei letzterer eher „grobschlächtig“ gewürfelt wurde 😉 Aber das war so auch gewünscht. Dazu noch ein Joghurt-Dip mit Kräutern hergestellt und ab zum Dekorieren. Natürlich mit Gurke und etwas Schnittlauch. Ein sehr erfrischender Einstieg in diesen Abend – obwohl wir gefühlt die Hälfte der Zutaten vor lauter Quatschen vergessen hatten.
Zwischenzeitlich wurde auch der Holzkohlegrill angefeuert und das Rinder-/Lamm-Hackfleisch für den Hauptgang vorbereitet. Sogar für das Sorbet wurden schon Zutaten gerichtet und zusammengemischt. Apropos „Zwischenzeitlich“ – zwischenzeitlich wurden immer mal wieder an den „Ringen“ Überschläge rückwärts ausgeführt. Meistens von den „Kindern“… 🙂 Aber als „Multi-Tasker“ haben wir uns auch direkt an die kalte Gurkensuppe gemacht. Für den ein oder anderen „enttäuschend“, da es hier nicht auf akurante Schneide-Künste ankam, sondern grobe Stücke ausreichten, da alles im Mixer püriert wurde. In die Mixtur wurden dann noch Gurkenstücke grob hineingerieben und auch Eiswürfel fanden ihren Weg in die Suppe. Garniert mit den gegrillten Garnelen (die eigentlich Jakobsmuscheln hätten sein sollen…) und etwas Dill ein durchaus erfrischender Gang. Vielleicht etwas „Knoblauch-lastig“ – woran das wohl lag… Irgendjemand hatte hier wohl nach „mehr“ verlangt – und auch bekommen! Wieder einmal eine mehr als ausreichende Portion – ich denke, das kann man festhalten.
Dann kam der spannendste Gang für uns am Abend. Kebab. Immer gerne gegessen, aber selbstgemacht – kann das funktionieren? Vorweg: Es kann!!! Nachdem kurz geklärt wurde, ob wir fertigen Yufka-Teig nehmen, oder diesen selbst machen wollen, wurde die Selbst-Mach-Variante bevorzugt und gewählt, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Der auserkorene „Teig-Spezialist“ wurde voran geschickt um sich daran zu probieren. Und ich denke, das Ergebnis spricht für sich. Womit wir mehr zu kämpfen hatte, waren die Fleischspieße. Leider blieb das Fleisch nicht so „hängen“, wie wir uns das erhofft hatten. Entsprechend wanderten kleinere Spieß-Teile direkt in die Holzkohle. Nachdem das Ganze etwas „optimiert“ wurde, konnten wir dennoch einige Fleischteile zubereiten, die dann in die Yufkas wanderten. Dazu wurde noch ein „Salat“ aus Zwiebeln, Gurken etc. angerührt und der Joghurt-Knoblauch-Dip gereicht. Zusammengerollt im Yufka-Teig sah das Ergebnis gar nicht so verkehrt aus und schmeckte hervorragend. Sogar so gut, dass wir uns alle noch einen zweiten Yufka „mehr oder weniger reinquälten“.
Nachdem der Hauptgang mit reichlich Sangria, der stetig abnahm, hinuntergespült wurde, war auch die Eismaschine durch mit ihrer Arbeit. Entsprechend konnte dann gegen 01:00 Uhr auch das Dessert eingenommen werden. Geschmacklich ein ziemlich kalter Gin-Tonic (wenn man die Augen geschlossen hielt), aber auch ein gelungener Abschluss dieses amüsanten Abends, bei dem sich die Aggression dieses Mal (zum Glück) in Grenzen hielt und (fast) alles harmonisch ablief.
Da auch dieses Mal schon (fast) die beiden Folgetermine fixiert werden konnten, bin ich sehr optimistisch, dass wir an dieser Stelle auf einem sehr guten Weg sind.