Es ist Ende Dezember 2022, Weihnachten liegt hinter uns und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Alles wie immer, sollte man denken. Aber weit gefehlt: draußen sind knapp 20 °C und das geplante Weihnachtsmenü vom Kochabend musste auch abgeändert werden, da es manche Zutaten bereits nicht mehr zu kaufen gibt. Auf den Glühwein als „Starter“ wollte der Gastgeber dennoch nicht verzichten – also wurde der Abend hiermit eröffnet.
Nachdem das (Winter-)Menü anhand einer Tafel verkündet wurde, legten alle Beteiligten voller Elan los. Und zwar nicht so wirklich, wie es der Gastgeber ursprünglich geplant hatte, aber immerhin war die Motivation groß. Das war allerdings hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass das Menü nochmals umgestellt werden musste und da blieb nicht mehr all zu viel Zeit, alle Instruktionen genau festzuhalten. Also wurde (mal wieder) etwas improvisiert – soll ja öfter mal vorgekommen sein beim heutigen Gastgeber…
Bratapfeltiramisu sollte es sein. Also ran ans Apfel-schälen und rein mit den weihnachtlichen Gewürzen. Alles schön einkochen und erst einmal kühl stellen. Oben drauf kam eine Mascarponecreme (damit macht man generell nie etwas verkehrt [sollte man meinen]). Diese benötigte zwei Eigelb. Als kleiner Nebeneffekt blieb davon ja auch zwei Mal Eiweiß über – daraus wurde als Trennschicht eine kleine Baizer-Masse mit Mandeln angerührt, die dann im Backofen ausgebacken wurde. Aber zurück zur eigentlich unkomplizierten Mascarponecreme. Nachdem Eigelbe und Zucker schön schaumig gerührt wurden mit dem Handrührgerät, kam löffelweise die Mascarponecreme hinzu. Man hätte die jetzt einfach „normal“ einrühren können, oder man nimmt, wie in aktuellem Fall geschehen, einfach weiter den Handrührer und rührt die Masse so lange und so heftig weiter, bis es quasi Butter ist. Ich meine ok, Butter ist auch lecker – aber dann hätte ich ja auch gleich einfach Butter nehmen können. Kurzerhand wurde dann auch noch vergessen die gerösteten Mandelblättchen zur Apfelmasse hinzuzugeben… Die wurde schließlich beim Servieren dekorativ „darüber geworfen“.
Als Gruß aus der Küche gab es einen Kürbiscreme-Cappuccino im Glas, welcher scheinbar einem der Mitköche schon bekannt war. Das war gut, denn der Gastgeber hatte das bisher noch nicht gemacht und wollte einfach mal schauen, was dabei raus kommt, wenn man eine Kürbiscremesuppe kocht, davon etwas Suppe wegnimmt, mit Sahne, Puderzucker und Tabasko verfeinert und dann oben auf die Suppe wieder drauf sprüht. Also ich als bekennender „Nicht-Kaffee-Trinker“ fand: richtig leckere Geschichte. Und der „Pepp“ aus dem Schaum war richtig lecker!
Dann gings an den Hauptgang. Hier wollten wir zeitnah das Fleisch in den Ofen bekommen, damit es entsprechend garen kann. Vorab mussten die Schweinefilets allerdings gesäubert, getrocknet gewürzt und mit Serrano-Schinken umwickelt werden. Klingt alles ziemlich einfach, aber letzteres stelle sich als echte Herausforderung dar, da der Serranoschinken irgendwie ziemlich „ungünstig“ geschnitten war und wir immer nur kleine Absätze zusammenfügen konnten. Letztlich hat unsere langjährige Erfahrung jedoch dazu geführt, dass uns auch das nicht aufhalten konnte und irgendwie war das Filet dann „eingepackt“, wurde angebraten und durfte im Ofen vor sich hin garen. In der Zwischenzeit wurden Kartoffeln seniorengerecht weichgekocht, zerstampft, gewürzt und mit Tahin und Milch cremig gerührt. Nebenbei noch aus dem Bratansatz eine Soße gezaubert inklusive der Granatapfelkerne, Frühlingszwiebeln angebraten und alles zusammen ansehnlich auf die Teller drapiert. Guten Appetit.
Den Abschluss bildete das Bratapfeltiramisu. Dieses bekam noch eine kleine Schicht Zimtzucker und das oben angesprochene Mandel-Topping. Alles in Allem wieder einmal ein sehr leckeres Menü und ein sehr geselliger Abend. Auch der nächste Termin konnte schon gefunden werden – so kann das Jahr starten!
In diesem Zusammenhang bleibt mir nur wieder einmal mich bei allen Beteiligten (auch den Familien „hintendran“) herzlich zu Bedanken, dass wir das, was wir so lieben, auch in der Form immer wieder weiterhin machen können. Es ist mir eine Herzenssache und ich bin stolz, dass auch nach gut 3 Jahren alle noch so begeistert mitziehen. Ich hoffe alle hatten ein gutes Jahr und ich wünsche Euch allen, dass auch 2023 ein gutes, gesundes Jahr für uns alle sein wird.
PS: Gerade beim Veröffentlichen aller Infos zum kürzlich erfolgten Kochabend hat sich wieder gezeigt, dass aufgrund von diversen Unwägbarkeiten eine zeitnahe Terminfindung essenziell ist. Ich denke das haben auch alle Beteiligten wieder leidvoll erfahren müssen – daher bin ich optimistisch, dass 2023, was die Terminfindung angeht, ein besseres Jahr werden wird. Bis dahin – macht’s gut!