Der 36. Kochabend (gefühlt wie bei Wetten, dass..?)

Unser heutiger Kochabend war in mehreren Punkten „ungewohnt“ und „einzigartig“. Wie beim damaligen Quotenhit um die Jahrtausendwende herum, hatten wir „wechselnde Gäste“, was den Abend allerdings sehr bunt und interessant machte…

Aber von vorne. Nach einer kurzfristigen Absage fanden wir uns lediglich zu dritt am Herd und am Esstisch wieder. Auf diesen Schreck gab es zuerst mal ein „Helles“, um die Motivation möglichst „oben“ zu halten. Das Menü wurde anständig auf einer kleinen Tafel präsentiert und fand direkt breite Zustimmung.

Gegrüßt wurde an diesem Abend mit einer Kräuter-Quark-Creme, die an „Weißen Käse“ erinnerte, und zu der frisches Baguette gereicht wurde. Vom Aufwand super überschaubar – alles zusammenrühren, bissl Gemüse schnippeln, alles vermengen und mit etwas Petersilie und Paprikapulver „garnieren“. Ein herrlich frischer Auftakt in diesen „Multi-Kulti-Abend“ (jetzt mehr bezogen auf die Teilnehmer, als auf das Essen).

Beim Verzehr stellten wir dann wieder fest, dass es einfach nicht das Gleiche ist, wenn einer der Stühle „verwaist“ ist – der Flair war einfach nicht der Selbe. Um hier für Abhilfe zu sorgen, haben wir kurzerhand bei einer anderen Person geklingelt, und diese mit feucht-fröhlichen Argumenten dazu gebracht sich unserer illustren Runde, zumindest für eine gewisse Zeit lang, anzuschließen. Dies war sehr angenehm und tat dem Abend in jeder Hinsicht gut. Man konnte sich gut austauschen, besser kennen und schätzen lernen – wenngleich nicht jeder von Anfang an davon überzeugt war, bzw. das Vorhaben zumindest für kurze Zeit hinterfragte.

Für die Vorspeise wurde ganz mutig zur „Knoblauch-Keule“ gegriffen. Mir wurde erneut die Ehre zuteil, sowohl Zwiebeln, als auch die große Anzahl an Knoblauchzehen, zu schälen und zu schneiden. Was soll ich sagen – eine ziemlich tränenreiche Angelegenheit war es (mal wieder) und meine Fingerkuppen riechen auch eine halbe Woche danach immer noch (und ja, ich hab schon öfter die Hände gewaschen seitdem und auch desinfiziert und mit Creme geschmiert… bisher ohne Erfolg). Vermutlich muss mir die oberste Hautschicht „abhobeln“, damit das wieder „normal“ wird. Hier darf sich gerne auch mal jemand anderes darum kümmern zukünftig 😉 (Sorry für das viele „Mimimi“…)! Die Suppe war dann allerdings auch der Hammer und hier hielt sich das „Knoblaucharoma“ tatsächlich im Rahmen. Super sämig und unfassbar lecker – eine gute Option für die anstehende Herbst- und Winterzeit – wird es bei mir sicherlich nochmal geben. Sorry schon mal an alle Frauen zu Hause, die diese „Ausdünstungen“ an den Folgetagen ertragen mussten.

Den Klassiker gab es dann zur Hauptspeise – SchniSpäSo!?! Und zwar nicht nur „Wiener-Art“, sondern richtig. Vom Kalb – da lassen wir uns nicht lumpen! Schön vier Lappen beim Metzger des Vertrauens besorgt, durch eine Panierstraße gezogen und dann schön in Öl ausgebraten. Dazu eine ordentliche Portion Pilzsoße und selbstgemachte Spätzle. Bei letzterem keimte dann eine kleine Diskussion bezüglich der Teigkonsistenz der Spätzle auf. Während 2/3 der Teig zu „massiv, kleistrig und zäh“ war, fand ihn unser Gastgeber so eigentlich „ganz ok“. Gut, kann er auch einfach so lapidar sagen, denn er musste den Teig (oder Kleisterklumpen :-X) ja nicht durch die heißgeliebte „Spätzleria“ drücken (oder „vergewaltigen“, was hier wohl das geeignetere Verb zur Beschreibung dieser sportlichen und körperlich durchaus anstrengenden Tätigkeit war)! Das Ergebnis konnte sich dennoch sehen lassen und es schmeckte letztlich auch nach Spätzle. Von daher – Hut ab. Ganz so falsch war’s scheinbar doch nicht.

Zum Abschluss gab’s den Klassiker (und ich spreche nicht von dem erneuten Platztausch an unserem Tisch, da uns eine weitere Person auf vehementen Nachdruck beehrte) – Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Ich wusste doch, dass kein Abend bei unserem Gastgeber vergehen würde ohne die Nutzung des Thermomix. Also rein mit den Äpfeln, dem Zucker, und was sonst noch alles benötigt wurde, und nach ein paar Minuten war ein „perfektes, mit Vanillepünktchen adäquat durchzogenes, Apfelmus fertig. Der Kaiserschmarrn erinnerte optisch eher an Rührei (sorry), schmeckte aber auch hervorragend. Auch unserem Gast 🙂

Unser Gast – das ist auch ein gutes Stichwort… Dieser kam nicht mit leeren Händen (der erste Gast auch nicht, sei der Vollständigkeit halber gesagt), sondern brachte noch etwas für die Verdauung mit. Und zwar einen Kräuterlikör aus der DDR mit dem klangvollen (und überaus einfach zu merkenden Namen) „Stichpimpulibockforcelorum“ – benannt nach den Anfangssilben der verwendeten Zutaten (Quelle: Wikipedia):

Besten Dank an alle Beteiligten für den netten und abwechslungsreichen Abend. Ich fand, wir haben das Beste aus der Situation gemacht. Das könnte ein „Rezept“ für kommende Abende sein, sollte es künftig weitere (kurzfristige) Ausfälle geben. Es läuft bereits die (erschwerte) Terminfindung, in der Hoffnung, dass im Oktober noch ein Termin zustande kommt. Bis dahin – frohes Schlemmen.