Der 28. Kochabend

Ein Hoch auf die „Pfälzer Dreifaltigkeit“! So lässt sich dieser Abend ganz gut zusammenfassen – rundum ein Genuss. Zwar nicht so gut für’s Gewicht und die Figur – aber geschmacklich ließ sich, wieder einmal, wenig aussetzen. Hatte man das Menü gelesen, blieben wenige Fragen offen diesen Abend betreffend – evtl. nur noch, was mit „weg-knecheln“ gemeint sein könnte. Aber gut, Appetit konnte man sich an diesem Abend auf jeden Fall holen.

„Man nehme eine Flasche Wein – und schütte sie in den Koch“… So, oder so ähnlich starteten wir in dieses heimatlich verbundene Lokalkolorit. Passend zu unserer Heimat bereiteten wir eine Muskatellercreme mit buntem Obstsalat vor – und dazu braucht es natürlich: Muskateller. Und der wollte natürlich vorab gekostet werden. Um die Kühlzeit gewährleisten zu können war dies auch der erste ToDo-Punkt auf unserer langen Liste. Kompliziert war es nicht: Gelatine einweichen, Wein erhitzen, Eier-Zucker Creme unterrühren und vorab nasal genießen. Ausgedrückte Gelatine unterheben und die Masse danach in den Kühlschrank geben. Steif geschlagene Sahne unterheben, in Gläser portionieren und warten. Trauben und Mandarinen mischen, mit Vanillezucker und Mandarinensaft vermengen und ebenfalls kalt stellen. Danach hieß es wie immer: Warten. Und trinken.

Als Gruß aus der Küche hatten wir an diesem Abend „Geschmolzener Münsterkäse“ im Angebot. Einfach ein wenig Käse auf geschnittene Laugenstangenteile geben, Kerne und Pfeffer drüber – fertig. Ab in den Ofen und mit Schnittlauch verziert genießen. Irgendwie ist uns bei diesem Gang (mal wieder) ein Mit-Koch abhanden gekommen. Nach kurzem rätseln, ob zu warten ist oder nicht, konnte aufgrund der nicht abschätzbaren Ausfallzeit einstimmig beschlossen werden zu schlemmen. Es soll ja durchaus schon mal vorgekommen sein, dass jemand 3 Gänge auf einmal zu sich genommen hat… Hoffen wir, dass sich dies zukünftig ändert – schließlich ist der Männerkochabend ja auch nicht (nur) zum Spaß da!

Kastaniensuppe… Mehr muss ich zur Vorspeise nicht sagen. Der Herbstklassiker schlechthin. Meiner Meinung nach immer wieder ein Gedicht in der schönsten Jahreszeit. Die Sämigkeit ergibt sich gefühlt immer automatisch und sie wird meistens perfekt. Auch dieses Mal. Verziert mit Schmand und kross gebratenen Schinkenwürfeln kann dies auch gerne als Hauptspeise durchgehen – dann eben den ein oder anderen Teller mehr.

Kommen wir zum mächtigsten Teil des Abends – und das schreibe ich nicht ohne Grund. Die Pfälzer Dreifaltigkeit. Immer gern gesehen und oft bestellt, wenn man einmal einkehrt. Aber: Die Hälfte würde auch reichen bei einem 4-Gang-Menü. Herzlichen Dank schon mal für die gütige Versorgung für den Folgetag… Was lag drauf auf dem Teller? Kartoffel/Kastanienpüree, je 1 Bratwurst, 1 Saumagen, 1 Leberknödel und Sauerkraut. Ach ja, die Soße durfte nicht fehlen (die war aber auch lecker…). Im Vergleich zu anderen konnte ich mir nicht alles „reinwürgen“, sondern habe am folgenden Abend nochmals voller Genuss am Hauptgang gekostet. Prinzipiell immer eine gute Wahl – aber von den Mengen her müssen wir echt mal etwas kürzer treten. Das sagte dann auch ganz eindeutig die Waage am späten Abend. Und das lag (leider) nicht an irgendwelchen Fehlinterpretationen aufgrund des Alkoholpegels.

Das Dessert hätte, wie leider auch immer öfter in letzter Zeit, niemand wirklich gebraucht – die meisten haben es dann dennoch aus Höflichkeit gegessen. Sei es wie es ist! Super leckerer Abend mit netter Gesellschaft, viel Wein und viel zu viel leckerem Essen. Wenn uns das mal nicht noch zum Verhängnis wird… Der nächste Termin kurz vor Weihnachten steht auch schon fest und wir sind wie immer gespannt, was uns aufgetischt werden wird.

An diesem Abend haben wir einvernehmlich festgestellt, dass die pfälzer Weine nicht die schlechtesten sind, im internationalen Vergleich… In diesem Sinne: Weiter das Virus bekämpfen – am besten mit Glühwein. Prost!