Der 15. Kochabend

… oder sollte ich besser schreiben: cook evening? Eine Premiere jagt bei uns die nächste – auch an diesem Kochabend hatten wir ein Novum zu vermelden: unsere erster Kochabend an einem Samstag! Und was kann ich sagen: der Tag ändert nichts an unseren kulinarischen Events. Das Essen wird nicht weniger – eher mehr! Dazu passte auch die morgendliche Ankündigung unseres Gastgebers, der uns schriftlich mitteilte: „Esst nicht zu viel – Ich erwarte Euch hungrig“! Und da kommt auch schon eine weitere Premiere dazu, auf die ich so in der Form gerne verzichtet hätte: Unser erstes Menü, bei dem wir den Nachtisch nicht mehr zubereitet haben. Aber eins nach dem anderen…

Samstagabend und wir fanden uns bei unserem „Themen-Koch“ zum gemeinsamen Kochen ein. Auch an diesem Tag blieb er seiner Linie treu und verkündete uns das Thema des heutigen Kochabends anhand der ausgelegnte Speisekarte – diese könnte exakt in dieser Form in US-amerikanischen Dinern ausliegen. Zur Freude des lokalen Metzgers wurden hierzu auch 1 kg Speck und anständig Rippchen besorgt.

Los ging es jedoch mit dem Bacon Jam – Speckmarmelade, die ich persönlich auch noch nie gegessen hatte. Das ist vermutlich auch gut so, dass mir diese nicht schon früher bekannt war, denn ein Leichtgewicht in Kalorien war dies beim besten Willen nicht. Aber da diese so lecker schmeckte, hätte ich sicher schon einige Gramm davon in meinem Leben verspeist, wäre dies bekannt gewesen – sicherlich zum Nachteil meiner Figur. Aber über Gewicht und Ernährung sollte man sich an diesem Abend generell keine Gedanken machen. Ich fühlte mich an Dokumentationen aus Amerika erinnert, bei denen es „Heart-Attack-Burger inklusive Bypass-Garantie“ gibt… Auf geröstetem Brot in geringen Mengen jedoch ein Gedicht. Passend zur immer noch anhaltenden Situation gab es mit Corona wieder einmal das zeitgemäßeste Getränk überhaupt.

Für unsere „vermeintlich kleinen“ Vorspeise-Burger entschieden wir uns, die Buns eigenständig herzustellen, was meiner Meinung nach immer eine gute Idee ist. Dies sollte im Nachgang jedoch zweigeteilt zu betrachten sein, denn da wir aus der Teigmenge 4 Buns hergestellt hatten wurde daraus ein durchaus ansehnlicher Burger, welcher sich als Hauptspeise nicht verstecken müsste. Schön gebräunt wurde dieser mit der Hackfleisch-Soße belegt und zusammen mit den Schinken-Zwiebelringen serviert. Da immer noch von der leckeren Speck-Marmelade übrig war, ließ sich diese hervorragend hierzu kombinieren.

Da die Hauptspeise etwas zeitaufwendiger war, hat unser Gastgeber bereits am Nachmittag den Grill angeschmissen und die Rippchen in entsprechend vorgesehenem Gestell zusammen mit Räucherchips gesmoked. So hatten wir für diesen Teil lediglich die erfreuliche Aufgabe das Grillgut zu begutachten und zu beschnuppern, sodass einem bereits bei der Ankunft das Wasser im Mund zusammenlief. Zu tun gab es dann aber doch noch ein bissl was. Wedges vorbereiten und den Cole Slaw zubereiten – gefühlt wurden an diesem Abend an die 10 Zwiebeln geschnitten – und äquivalent viele Knoblauchzehen.

Der Hauptgang schmeckte hervorragend und war sicherlich einer der besten – allerdings waren die 1,5 Kamm Rippchen pro Person vielleicht minimal überdimensionert, in Anbetracht der Tatsache, dass wir nur die Hälfte eines Kamms schafften (mit einer Ausnahme) blieb noch genug übrig für den kommenden Tag. Und zum Leidwesen aller anwesenden wurde traurigerweise entschieden das Desser für den heutigen Abend ausfallen zu lassen, da es einfach nicht mehr ging und mit Genießen nichts mehr zu tun gehabt hätte. Die Frage ist, ob das Desser dann noch nachgeholt wird oder einfach ausfällt?

Das wäre doch mal eine gute Gelegenheit um eine Umfrage unter meinen Mitköchen zu starten, wie hierzu die allgemeine Tendenzen gelagert sind. Zum Zeitpunkt dieses Blog-Beitrages ist für die kommende Woche jedoch bereits der nächste Kochabend avisiert – von daher habe ich wenig Hoffnung, die Nachspeise jemals testen zu können 🙁