Der 11. Kochabend

Der 11. Kochabend war in vielerlei Hinsicht ein etwas anderer. Zuerst starteten wir, ungewöhnlicherweise und nachwuchsbedingt, nur zu dritt. Nichtsdestotrotz wollten wir voller Elan starten und begannen wie so oft mit dem Nachtisch.

Hierfür war wieder einmal etwas besonderes geplant. Eine Giotto-Creme sollte es sein – aber nicht in irgendeinem Gefäß, sondern in einer selbstgemachten Schoko-Schale. Also nix wie ran und die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen, die Luftballons aufpusten, säubern und trocken tupfen. Die Ballons wurden vorsichtig in das Schokobad getaucht, mir viel Gefühl und dann zum trocknen auf Backpapier gesetzt. Der erste Ballon war jedoch eine Luftnummer, da aus diesem die Luft entwich. Ein, zwei Ballons konnten auf das Papier gesetzt werden – dann passierte es. Ein Luftballon platzte, vermutlich aufgrund der Hitze. Aber nix passiert – nach einem kurzen Schreck ging es weiter. Neue Ballons vorbereiten – dann machte sich F ans Werk um auch einen Ballon einzutauchen. Tja, und dann hatten wir den Salat: der Ballon zerbarst mit einem lauten Knall und wir waren die nächsten 30 Minuten damit beschäftigt, die Küche zu renovieren… Nicht nur das Gesicht, die Kleidung, die Küchenmöbel und -geräte, nein auch die Decke blieb nicht verschont. Mit großer Verzögerung kamen die Schalen dann dennoch in den Kühlschrank zum erkalten. Die Creme war dann wirklich das kleinere Problem.

Der erste Gang des Menüs bestand aus ausgestochenem Körnerbrot, welches mit Frischkäse bestrichen und Lachsstreifen belegt wurde. Zum Garnieren gab es on top frischen Dill. Für jeden Koch gab es ein eigenes Schiffchen – was wiederum unterstreicht, wie gerne wir aus der Küche grüßen.

Ein Teil der ersten Vorspeise war, wie fast jedes Mal bei uns, die Mango. Diese wurde in Servierringen auf Avocado- und Mozarellastücke geschichtet. Oben drauf kam dann Rucola-Salat, angeröstete Pinienkerne und in Butter und viel Knoblauch geschwenkte Garnelen. Gekrönt wurde alles von einer Vinaigrette. Hmmmm, lecker.

Am heutigen Abend wurden wir mit einer zusätzlichen Vorspeise verwöhnt. Auf dem Plan stand ein gemischter Salat, für den es ebenfalls eine Vinaigrette gab, mit angerösteten Pilzen und Lammstreifen aus dem Kontaktgrill. Zum Anrichten wurde noch etwas Balsamico-Essig drüber geträufelt. Und pünktlich zum 3. Gang ergänzte die Runde der vierte Koch. Er hatte jetzt natürlich alle 3 Gänge auf einmal vor sich – auch nicht so schlecht.

Der Hauptgang ließ sich etwas Zeit – im wahrsten Sinne. Gegessen wurde letztlich glaube ich erst gegen 23:30 Uhr. Das Entrecôte wurde mit Salz und Pfeffer gewürzt und rundum scharf angebraten. Danach ging es bei ~100°C in den Backofen um eine Kerntemperatur von 58-62°C zu erreichen – das dauerte seine Zeit.Das Gemüse war recht unspektakulär gemacht. Interessant wurde es wieder beim selbstgemachten Spätzelteig. Unser Gastgeber bereitete diese mit einer Hingabe und Leidenschaft zu, die man am Resultat sehen konnte – ein Gedicht. Ergänzend wurde noch eine Soße eingekocht, die für den finalen Geschmack sorgte.

Am frühen Morgen konnte dann auch der Nachtisch verzehrt werden, der ganz fix angerichtet und mit einem Giotto und Physalis garniert wurde. Alles in Allem wieder ein sehr gelungener Abend – ach ja, und das obwohl der Gastgeber seinen Kochabend einen Monat vorgezogen hatte um unserem Neu-Papa etwas „Ruhe“ zu gönnen. Er ist dann im Tausch beim nächsten Mal dran. Wir sind gespannt.