Der 18. Kochabend (1. Corona-Kochabend)

Kurz vor Weihnachten fand er doch noch statt – der letzte Kochabend dieses durchwachsenen Jahres. Doch dieses Mal war alles anders – es ist immer noch „harter Lockdown“ angesagt. Wir mussten uns etwas einfallen lassen und das haben wir getan. Wir verlagerten unser Koch-Event in die digitale Welt.

Dieses Mal hat nicht die Person, die an der Reihe gewesen wäre, ein komplettes Menü gekocht, sondern wir haben uns aufgeteilt, so dass jeder einen Teil des Menüs zubereiten durfte. Hier war schnell klar, wer sich für welchen Gang verantwortlich zeigen wollte. Nutznießer dieser ganzen Aktion waren unsere Frauen, da diese Mal nicht nur 4, sondern 8 Portionen zubereitet wurden. Damit jeder nur einmal das Haus verlassen musste, wurden die einzelnen Gänge jeweils ausgefahren – zur Freude vieler Beteiligten, die schmerzhaft feststellen mussten, dass sie ihre eigentliche Berufung verfehlt zu haben scheinen 😉 Zur gemeinsamen Verkostung wurde ein entsprechendes Online-Meeting bereit gestellt, bei dem sich zeitnah alle eingefunden hatten und auch am Kochprozess teilweise partizipieren konnten.

Man sollte meinen, es würde für jeden der beteiligten Köche stressfreier werden, da ja lediglich ein einziger Gang zuzubereiten war. Aber weit gefehlt. Der Zeitplan konnte, wie bei fast jedem anderen Kochabend auch, nicht wirklich eingehalten werden. Aber das gehört irgendwie auch zu unseren Kochabenden dazu – sonst wäre es ja nicht das Gleiche 😛 Es gibt sogar Gerüchte, dass manche sprichwörtlich mit ihrem Essen zu kämpfen und auch einen zweiten Anlauf gestartet hatten.

Den Anfang bildete wie immer der Gruß aus der Küche, welcher dieses mal wieder aus viel experimentellen Teilen bestand. Und das zeigte sich leider auch in dem nicht ganz zufriedenstellenden Ergebnis. Geplant war eine Art „Pfälzer Bruschetta“. Die Grundlage bildete ein eigens gebackenes Roggen-Mischbrot, welches mit Apfel-Sellerie-Schaum, gebratenen Apfelstücken, gebratenen Blutwurst-Stücken und Schmorzwiebeln belegt war. Dazu gereicht wurde noch eine Butternuss-Creme sowie ein Mandarinen-Gel. Die einzelnen Aggregatzustände bereiteten einige Schwierigkeiten, doch durch das „Ausfahren“ des Essens konnte das Resultat auch gut hierauf geschoben werden. Die Hauptsache war eh, dass es schmeckte, und das tat es.

Als Vorspeise gab es mal wieder einen leckeren winterlichen Feldsalat mit Avocado-Tomaten-Salsa und (zur Freude vieler) Fleischbeilage – Rumpsteak-Streifen. Aufmerksamen Beobachtern des Koch-Streams ist gleich aufgefallen, dass es fleischiges Topping gibt, denn der allseits beliebte Optigrill war im Einsatz! Nice. Garniert war das Ganze mit einer recht ansehnlichen (und auch angemessen portionierten) Parmesanhippe und Balsamico-Creme.

Der Hauptgang entführte uns ans andere Ende der Welt – nach Australien. Es gab, nicht ganz alltäglich, Känguru auf mediterranem Gemüse, Meersalz-Kartoffeln und weißer Pfefferschaumsoße – mal etwas ganz anderes. Geliefert wurde dieses in zwei Aluschälchen mit Alu-Folie verpackt. Sah im ersten Moment unspektakulär aus war jedoch zur eigenen Zusammenstellung gedacht. Also nahm jeder seine eigenen Teller und richtete nach Anleitung/Vorschau den Teller zu Hause an.

Und dann kam es – das Dessert. Geliefert vom meist-gestressten Koch des Abends. Und ohne mit der Wimper zu zucken muss man gestehen – es hat sich gelohnt! Gefühlte 20 Schichten bettelten nur darum sich auf die eigenen Hüften zu legen. Dieser Schoko-Traum war ein Gedicht und mit Sicherheit eines der aufwendigsten und auch leckersten Desserts, die wir bisher hatten und vermutlich auch zukünftig haben werden. Alleine vom Aufwand her wäre dies an einem gewöhnlichen Kochabend mit komplettem Menü nicht denkbar. Und so hat dieser Corona-Lockdown rückblickend auch etwas Gutes für uns.

Fazit des Abends: Der Lieferservice war insgesamt sehr zufriedenstellend und kann durchaus weiterempfohlen werden. Da wir alle richtig viel Spaß hatten werden wir dieses Event gerne nochmal wiederholen, sollte der Lockdown auch noch im Januar andauern. Wir lassen uns nicht unterkriegen und machen das Beste aus der Situation. Vielen Dank nochmal allen beteiligten Köchen, Ausfahrern, „Mitessern“ 😀 und Spaßvögel.