Bei schönstem Wetter fanden wir uns wieder bei F ein um einen gemeinsamen Kochabend zu verbringen. Das von seiner Frau in aufwendigster Kleinarbeit und detaillierter Fingerarbeit erstellte Menü ließ, wie immer, viele leckere Gänge erahnen.
Um den Kochabend entsprechend einzuleiten und in das Wochenende zu starten gab es zu Beginn einen Secco vom Weintor, der fruchtig lecker war. Essens-technisch starteten wir, wie so oft, mit der Nachspeise, da diese erneut einiges an Kühlzeit benötigte. Hierzu wurden Leibnitz-Butterkekse auf Stufe 4 für 15 Sekunden im Thermomix zerkleinert. Dachte ich. F war mit dem Zerbröselungsgrad der Kekse jedoch nicht ganz zufrieden, weswegen er für nur wenige Sekunden die Geschwindigkeit stufenweise erhöht und wieder reduziert hatte. Das Ergebnis: Die Kekse lösten sich quasi schon in Staub auf. Kurzerhand wurden die restlichen ganzen Kekse händisch zerkleinert und als Zwischenschicht genutzt. Der Rest des Desserts bereitete deutlich weniger Schwierigkeiten – im 4-Schicht-System wurden alle Gläser befüllt und so konnte das Dessert für gut 4 Stunden in den Kühlschrank wandern.
Grüßen wollte F heute mit Schinken-Rucola-Parmesan-Röllchen. Und das tat er dann auch. Da wir gerne und ausgiebig grüßen, wurde kurzerhand die 4-fache Menge zusammengerollt – und das war auch gut so. Die Rollen waren super lecker und da durfte es auch gerne etwas mehr sein.
Da unser Gastgeber den Feldsalat bereits gewaschen und gesäubert hatte, ging es für uns an den Rest der Vorspeise. Hierbei gestaltete sich das Ausnehmen des Granatapfels, wie zu erwarten war, als sehr beschwerlich. F hatte sich jedoch im Voraus gut informiert und uns erläutert, dass es deutlich weniger Sauerei gibt, wenn man den Granatapfel „unter Wasser“ auseinander nimmt. Hierzu haben wir dann nicht den Pool, sondern eine mit Wasser gefüllte Schüssel genommen – und siehe da: das Ergebnis war nicht zu verachten. Das Geklecker hielt sich in Grenzen. Die Avocado, mittlerweile eine Standard-Zutat unserer Kochabende, war schnell fachmännisch vorbereitet und das Dressing gekonnt zusammengerührt. In der Zwischenzeit erhitzte sich der Backofen und wurde dann mit den Ziegekäse-Plättchen mit Honig-Nuss-Haube gefüttert. Gekonnt wurde alles angerichtet und serviert – dazu wurde ein Grauburgunder gereicht.
Als es schon dämmerte begannen wir mit dem Hauptgang. Für diesen wurde zuerst der Grill vorbereitet und das Gemüse gewaschen, geschnitten und gewürzt. Für den Couscous-Salat wurden alle Zutaten vorbereitet und so konnte der Couscous vor sich hin quellen. Sobald die Temperatur des Grills erreicht war, konnte alles auf den Grill wandern, das Fleisch wurde nochmals mit Marinade bepinselt und die beiden Filets jeweils mit einem Thermometer versehen – wir überlassen ja nichts dem Zufall. Unser Gastgeber nahm eigentlich alles weitere selbst in die Hand, und als er das in Alufolie gepackte Fleisch zur Tür herein trug, lief uns allen das Wasser im Mund zusammen. Das roch schon ziemlich lecker. So konnten wir kaum erwarten, was wir gleich probieren durften – und wie immer war, vor allem das Fleisch, der Hammer. Vom Gargrad wieder einmal perfekt und außen schön kross und fruchtig würzig. Der Couscous-Turm rundete zusammen mit dem Gemüse den Gang ab.
Auch am heutigen Abend stellten wir wieder fest, dass das Dessert bei den Kochabenden von F eigentlich immer am „frühesten“ auf den Tisch kommt. Gegen 23 Uhr konnten wir über unseren Käsekuchen im Glas herfallen. Meiner Meinung nach: Ein Gedicht. Ich würde, im Vergleich zu Teilen der anderen Köche, jedes Schokoladen-Dessert dafür links liegen lassen. Ein super Abend wie immer.