La 12a serata di cucina

Kochabend eins nach Corona. Wir wurden nach Italien entführt und wieder einmal mit einem internationalen Menü beglückt, welches sich durchaus sehen lassen konnte. Wir hatten, mal wieder, mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen, ließen uns davon jedoch nicht unterkriegen. Notiz an den Gastgeber: Eine Flasche Martini scheint nicht ausreichend zu sein…

Bei schönstem Sommerwetter, tagsüber hatte es 30°C, trafen wir uns bei unserem Gastgeber auf der Terrasse und bekamen musikalisch untermalt mitgeteilt, was uns am heutigen Abend erwarten wird. Nachdem die ersten italienischen Top-Hits aus dem Lautsprecher dudelten, wurde uns am Terrassentisch eine kleine Platte mit aufgespießten Oliven und geröstetem Brot mit pikanter Salami serviert. Dazu gab es, zur besonderen Freude eines der Mitstreiter, einen „Martini on the rocks“ mit Zitrone – es konnte nur gut werden!

Danach verkrochen wir uns langsam in die Küche um parallel die ersten Gänge vorzubereiten. Ein Team kümmerte sich um die Tomatensuppe, das andere um das Dessert sowie den Ravioliteig. Um an dieser Stelle eins klar zu stellen: ein Team der beiden performte offensichtlich deutlich besser 🙂 Während auf der einen Seite die Küchenmaschine ihre monotone Arbeit verrichtete, wurden auf der anderen Seite in mühevoller Handarbeit und in filigranstem Detail die Tomaten enthäutet, von Strunk und ähnlichem entfernt, liebevoll in der Pfanne mit Zwiebeln, Knoblauch und Olivenöl angedünstet, mit Gemüsebrühe abgelöscht und mit Geduld eingekocht. Nur um das phänomenale Ergebnis später noch mit ein paar Gewürzen final abzuschmecken und mit Sahne und frischen Kräutern zu servieren. Ich vermute im anderen Team wurde bereits auch die Füllung der Ravioli zusammen gemischt (und öfter mal vom Amaretto probiert, der anscheinend nicht nur in das Dessert gewandert ist?!?). Der Nachtisch wurde, wie so oft, noch im Kühlschrank bis zum großen Finale zwischengelagert.

Die Tomatensuppe war ein Gedicht und machte Lust auf mehr. Allerdings war fraglich, ob es noch „mehr“ geben würde. Denn der Nudelteig stellte sich als wenig verarbeitungs-freundlich dar. Beim Drehen durch die Nudelmaschine riss dieser ständig und ließ sich letztlich nur mit dem Nudelholz einigermaßen „bändigen“. Entsprechend dick ließ sich dieser nur mühsam ausrollen und mit der etwas flüssigen Füllung belegen. Wenngleich das Verschließen der Ravioli wieder höchst professionell aussah, konnte beim anschließenden Kochen jedoch nicht verhindert werden, dass die Ravioli in Gänze durchgekocht waren aufgrund der Teigdicke. Leider klappte es technisch daher nicht ganz so wie gewünscht, wobei geschmacklich absolut nichts auszusetzen war.

Von der Vorbereitung des zweiten Hauptganges habe ich gar nicht viel mitbekommen, außer der Reinigung der Kartoffeln. Die Ansage war: Mit der Gemüsebürste vom Dreck entfernen, und DIE SCHALE DRAN LASSEN! Der bereits erhöhte Martini-Konsum eines der Mitstreiter verhinderte jedoch die korrekte Ausführung dieser Ansage, sodass teilweise so gründlich geschrubbt wurde, dass die Schale bereits entfernt wurde… Die fachmännisch zugeschnittenen Wedges wanderten in die Heißluftfriteuse und wurden dort gegart. Den restlichen Teil des Ganges bereitete unser Gastgeber ganz ohne unser Zutun zu und kredenzte uns diesen, wie gewohnt gegen 22:30.

Mit bereits gut gefülltem Bauch (in einem der Bäuche schwamm das Essen in ~1/2 Liter Martini) machten wir uns an den italischen Klassiker – das Tiramisu. Ein gelungener Abschluss unseres italienischen Abends. Arrividerci

PS: Man möge mir die subjektive Beschreibung einzelner Vorbereitungen verzeihen – ich bekomme meistens nicht alles mit, was an solch einem Abend passiert. Keine der Ausführungen ist despektierlich gemeint, sondern es dreht sich wie bei allem bei uns um den Spaß. Und der soll auch im Nachgang bei der „Analyse“ nicht zu kurz kommen.

Es geht weiter…

Der nächste Kochabend (Nummer 12, also der eigentliche Abschluss der 3. Runde) wurde von uns terminiert. Am 12.06.2020 werden wieder die Kochlöffel geschwenkt – ein nicht-deutsches Menü wurde uns angekündigt. Aus einem Land, welches nicht direkt an Deutschland angrenzt. Daher werfe ich als erste Vermutung einfach mal Spanien, Italien oder Griechenland in den Raum. Ich bin gespannt, was es werden wird. Ich denke wir freuen uns alle wieder, dass es endlich weiter geht. Auf solche lange Pausen (3 Monate) können wir gut und gerne verzichten – da genießen wir viel zu gerne 🙂

Corona-Virus II

Du doofes Corona-Virus – geh einfach wieder, wir wollen endlich zusammen kochen und genießen!!! Du hast und jetzt 2 Monate daran gehindert zusammen zu kommen, denkst Du nicht, es wäre langsam mal wieder gut?

Corona-Virus

Auch auf unsere kleine Kochrunde hat die Corona-Krise Auswirkungen. Aus diesem Grund entfällt unser 12. Kochabend erst mal – wird aber bei nächster Gelegenheit nachgeholt, sofern sich die Lage wieder entspannt hat.

Bleibt alle gesund und kocht einfach Euren Lieben mal was leckeres 🙂

Der 11. Kochabend

Der 11. Kochabend war in vielerlei Hinsicht ein etwas anderer. Zuerst starteten wir, ungewöhnlicherweise und nachwuchsbedingt, nur zu dritt. Nichtsdestotrotz wollten wir voller Elan starten und begannen wie so oft mit dem Nachtisch.

Hierfür war wieder einmal etwas besonderes geplant. Eine Giotto-Creme sollte es sein – aber nicht in irgendeinem Gefäß, sondern in einer selbstgemachten Schoko-Schale. Also nix wie ran und die Kuvertüre im Wasserbad schmelzen, die Luftballons aufpusten, säubern und trocken tupfen. Die Ballons wurden vorsichtig in das Schokobad getaucht, mir viel Gefühl und dann zum trocknen auf Backpapier gesetzt. Der erste Ballon war jedoch eine Luftnummer, da aus diesem die Luft entwich. Ein, zwei Ballons konnten auf das Papier gesetzt werden – dann passierte es. Ein Luftballon platzte, vermutlich aufgrund der Hitze. Aber nix passiert – nach einem kurzen Schreck ging es weiter. Neue Ballons vorbereiten – dann machte sich F ans Werk um auch einen Ballon einzutauchen. Tja, und dann hatten wir den Salat: der Ballon zerbarst mit einem lauten Knall und wir waren die nächsten 30 Minuten damit beschäftigt, die Küche zu renovieren… Nicht nur das Gesicht, die Kleidung, die Küchenmöbel und -geräte, nein auch die Decke blieb nicht verschont. Mit großer Verzögerung kamen die Schalen dann dennoch in den Kühlschrank zum erkalten. Die Creme war dann wirklich das kleinere Problem.

Der erste Gang des Menüs bestand aus ausgestochenem Körnerbrot, welches mit Frischkäse bestrichen und Lachsstreifen belegt wurde. Zum Garnieren gab es on top frischen Dill. Für jeden Koch gab es ein eigenes Schiffchen – was wiederum unterstreicht, wie gerne wir aus der Küche grüßen.

Ein Teil der ersten Vorspeise war, wie fast jedes Mal bei uns, die Mango. Diese wurde in Servierringen auf Avocado- und Mozarellastücke geschichtet. Oben drauf kam dann Rucola-Salat, angeröstete Pinienkerne und in Butter und viel Knoblauch geschwenkte Garnelen. Gekrönt wurde alles von einer Vinaigrette. Hmmmm, lecker.

Am heutigen Abend wurden wir mit einer zusätzlichen Vorspeise verwöhnt. Auf dem Plan stand ein gemischter Salat, für den es ebenfalls eine Vinaigrette gab, mit angerösteten Pilzen und Lammstreifen aus dem Kontaktgrill. Zum Anrichten wurde noch etwas Balsamico-Essig drüber geträufelt. Und pünktlich zum 3. Gang ergänzte die Runde der vierte Koch. Er hatte jetzt natürlich alle 3 Gänge auf einmal vor sich – auch nicht so schlecht.

Der Hauptgang ließ sich etwas Zeit – im wahrsten Sinne. Gegessen wurde letztlich glaube ich erst gegen 23:30 Uhr. Das Entrecôte wurde mit Salz und Pfeffer gewürzt und rundum scharf angebraten. Danach ging es bei ~100°C in den Backofen um eine Kerntemperatur von 58-62°C zu erreichen – das dauerte seine Zeit.Das Gemüse war recht unspektakulär gemacht. Interessant wurde es wieder beim selbstgemachten Spätzelteig. Unser Gastgeber bereitete diese mit einer Hingabe und Leidenschaft zu, die man am Resultat sehen konnte – ein Gedicht. Ergänzend wurde noch eine Soße eingekocht, die für den finalen Geschmack sorgte.

Am frühen Morgen konnte dann auch der Nachtisch verzehrt werden, der ganz fix angerichtet und mit einem Giotto und Physalis garniert wurde. Alles in Allem wieder ein sehr gelungener Abend – ach ja, und das obwohl der Gastgeber seinen Kochabend einen Monat vorgezogen hatte um unserem Neu-Papa etwas „Ruhe“ zu gönnen. Er ist dann im Tausch beim nächsten Mal dran. Wir sind gespannt.

Der 10. Kochabend

Zum zweiten Mal im Januar fand unser Kochabend statt – ein ziemlich guter Start ins Jahr 2020, meiner Meinung nach. Dieses Mal sollte es „wild“ werden. Unser Gastgeber hat uns direkt darüber informiert, dass es nicht ganz einfach war zu dieser Jahreszeit frisches Wild zu bekommen. Nach mehreren Absagen bei lokalen Metzgern führte der Großhandel letztlich zum Erfolg.

Los ging es, wie so oft, mit der Zubereitung des Desserts. Erneut stand weiße Schokolade in Form von Mousse auf dem Programm. Mit dem Thermomix war die Zubereitung wieder ratz-fatz erledigt. Entsprechend wenig Vorbereitung war für uns alle zu tun. Nachdem wir die Mousse mit dem Creme Fraiche vermischt hatten, wanderte alles wieder in den Kühlschrank bis zum Verzehr.

Als Vorspeise stand dieses Mal Kichererbsensuppe auf dem Plan. Fix zusammengemischt, aufgekocht und püriert – und schon war auch der Gruß aus der Küche mehr oder weniger komplett vorbereitet. Noch schön garniert starteten wir kulinarisch in den Abend.

Auch die Zubereitung der Vorspeise war, erstaunlicherweise, überschaubar. Feta schneiden und in eine Auflaufform geben, gehackte Nüsse mit Rosmarin und Honig vermischt darauf verteilen und backen. Zwischenzeitlich wurde der Salat geputzt und ausnahmsweise auf bereits herausgetrennten, fertigen Granatapfelkernen zurückgegriffen. Zu den Zwiebeln wurde noch eine Vinaigrette angerührt und letztlich alles angerichtet und serviert.

Etwas „arbeitsintensiver“ wurde es dann schon bei der Hauptspeise. Auch hier wurden die einzelnen Komponenten in Teams zubereitet. Zum einen natürlich der Hauptdarsteller – das Reh. Zum anderen das Maronenpüree sowie die glasierten Möhren. Bei letzterem konnten wir alle zustimmend feststellen, dass ein bisschen Grün an den Karotten gleich ein ganz anderes Bild gibt – wir sind richtige kulinarische Experten geworden 🙂 Aus dem Sud und dem Gemüse wurde noch eine Soße gerührt, die nicht ganz unseren Ansprüchen stand hielt. Die Angaben aus dem Rezept waren in dieser Hinsicht aber auch nicht zufriedenstellend. Auch wenn nicht alles von der Konsistenz war wie gewünscht konnte geschmacklich überhaupt nichts ausgesetzt werden.

Abgerundet wurde der Abend wieder durch eine süße Köstlichkeit – zur weißen Schokoladenmousse wurde auch ein edelsüßer Wein gereicht. So kann ein Abend gerne ausklingen.

Der 9. Kochabend

Frohes neues Jahr! Zum Start in 2020 wurde direkt bei uns angekocht – am 03.01.2020 hieß es wieder: Ran an die Töpfe und Pfannen. Da ich vor Weihnachten leider meinen eigentlich angedachten Kochabend absagen musste, überraschte ich die Mitköche zur Wiedergutmachung mit einem zusätzlichen Gang.

Los ging es dieses Mal mit einem wirklich kleinen Gruß aus der Küche. Dattel-Walnuss-Minze wurde zum Secco als Aperitif gereicht. Hierzu wurde eine Creme angerührt und von den Unterstützern zahlreiche Walnüsse geknackt. Die Datteln wurden anschließend gefüllt und mit Minzblatt und Walnuss dekoriert. Ein überraschend leckerer Einstieg in dieses Kochjahr.

Direkt danach ging es wieder an das Dessert, welches eine gewisse Zeitspanne im Kühlschrank verbringen sollte. Hierzu wurde die Lebkuchenmousse über heißem Wasser schaumig geschlagen und in Gläser gefüllt. Die benötigten Glühweinbirnen wurden bereits am Vortag eingelegt, damit diese entsprechend Geschmack und Farbe annehmen konnten.

Alle Zutaten für die Suppe stand bereit – es gab wieder erstaunlich wenig unterstützende Tätigkeiten, weswegen viele interessante Gespräche stattfanden. Die Maronensuppe war schnell gekocht und entsprechend mit Deko garniert und angerichtet. Ein richtig leckeres Wintergericht, das wieder bei allen gut ankam und mich zum „Suppen-Spezialisten“ ernannte mit dem Kommentar: „Suppen kann‘ er“!

Die Überraschung des Tages bescherte der Salat im Brotballon. Die Ballons wurden von mir Nachmittags bereits vorgebacken – hierzu wurden Teigkugeln flach ausgerollt und im heißen Ofen kurz „aufgeblasen“. Kurz vor’m Anrichten wurde die Unterseite etwas mit Wasser benetzt, aufgeschnitten und mit Salat und Sesambrösel gefüllt und wieder richtig herum auf den Teller gelegt. Angerichtet auf dem Teller sah man somit nur den geschlossenen Brotballon. Dieser musste im Anschluss per Gabel „aufgeklopft“ werden und der Salat inklusive Sesambrösel sprang heraus. War eine ganz schöne Sauerei – aber ein netter Effekt. Das Birnendressing kann zukünftig auch gerne mit einem „richtigen/leckeren“ Dressing ersetzt werden.

Das Highlight des Tages bildete das für uns alle eher unbekanntere Straußensteak. Besorgt hatte ich es am Vortag auf der Straußenfarm – 1 kg pures Straußenfilet. Dieses wurde in 4 gleich große Teile geschnitten, auf allen Seiten scharf angebraten und mit Speisenthermometer bei 80°C für gut 2 Stunden im Ofen weitergegart, sodass eine Kerntemperatur von 56°C erreicht wurde. Zwischenzeitlich wurde der Teig für die Maronenwaffeln zusammengerührt – dann hieß es „Warten“. Als sich die Steaks dem angestrebten Garpunkt näherten, wurden die Waffeln ausgebacken und alles zusammen mit den karamellisierten Birnen und meinem selbstgemachten Zwiebelchutney angerichtet. Wir alle mussten feststellen: Ein Gedicht! Das Filet war butterzart und eines der leckersten Sachen, die ich/wir in der letzten Zeit zu uns genommen hatte. Es lohnt sich wirklich mal Strauß auszuprobieren, falls man es noch nicht kennt. Bei mir wird es sicherlich mal wieder auf der Karte stehen.

Zum Schluss wurde dann, mal wieder gegen Mitternacht, das Dessert aus dem Kühlschrank geholt, mit den Glühweinbirnen belegt und der restliche Glühwein warm gemacht und daneben serviert. Ein paar Raspeln weißer Schokolade dienten ebenfalls als Dekoration.

Meines Erachtens nach wieder ein gelungenes Menü, welches die Richtlatte für dieses Jahr schon einmal festgelegt hat. Glücklicherweise hat sich der nächste Koch bereit erklärt, ein weiteres Kochevent Ende des gleichen Monats stattfinden zu lassen, sodass wir im „alten Trott“ bleiben können. Ich bin gespannt und freue mich – wie immer.

Jahresabschluss

Ein ereignisreiches Jahr 2019 neigt sich dem Ende entgegen. Rückblickend lässt sich sagen, dass die Initialisierung des Männerkochabends ein voller Erfolg war – alle Beteiligten hatten immer viel Spaß, es gab immer leckeres Essen und Trinken und jeder konnte seinen eigenen (Geschmacks-)Horizont erweitern.

Soweit ich das beurteilen kann, freuten sich alle immer wieder, wenn ein weiterer Kochabend anstand. Und so soll es auch im neuen Jahr sein. Da ich als Initiator leider meinen Kochabend direkt vor Weihnachten verschieben musste, starten wir am 03. Januar in die neue Kochrunde im Jahr 2020! Vermutlich wird es dennoch ein winterlich/weihnachtliches Menü geben und ich versuche den, zugegebenermaßen hoch gesteckten Anforderungen, zu entsprechen, so dass es ein gelungener Start ins neue Jahr wird.

Soweit so gut. Goodbye 2019 – Hello 2020! Euch allen noch besinnliche und erholsame Weihnachtstage und einen guten Rutsch. Auf ein kulinarisch reichhaltiges und abwechslungsreiches 2020.

Der 8. Kochabend

Zum Abschluss der zweiten Kochrunde stand ein winterliches Menü auf der Liste unseres heutigen Gastgebers. In entspannter Atmosphäre wurden wir bei einem Aperitif begrüsst und uns wurden die kostspieligen Details der einzelnen Gänge erläutert. Wie bei all unseren Kochabenden wurden auch dieses mal weder Kosten noch Mühen gescheut, um ein in sich stimmiges Menü anzubieten.

„Gans“ besonders lecker sollte es wieder werden – und das braucht bekanntlich Zeit. Daher starteten wir wieder einmal mit der Vorbereitung des Hauptganges. Der Vogel wollte nämlich eine entsprechend lange Zeit im Ofen verbringen. Nach scharfem Anbraten wanderten die Gänsekeulen in einen Bräter, der gut und gerne älter war als wir. Für die Soße wurde Suppengemüse angebraten und mit entsprechender Flüssigkeit abgelöscht. Diese Kombination wanderte dann für etwa 2 Stunden in den Backofen.

Dann stand der Gruß aus der Küche an – Carpaccio vom Rind. Das war eine entspannte Angelegenheit für uns. Etwas Zitrone auspressen, Rucola waschen und ein paar Pinienkerne anrösten – ein Kinderspiel für uns. Direkt noch schön angerichtet und schon konnten wir den ersten Gang des Abends genießen. Im Nachhinein weiß ich gar nicht mehr genau woran es lag – am leckeren Essen oder dem erhöhten Weingenuss auf leeren Magen – aber wir verloren uns im Plaudern und Fachsimpeln. Zu diesem Zeitpunkt schien es ein extrem entspannter Abend zu werden.

Bis unserem Gastgeber dann brühwarm einfiel, dass es mit den Gänsekeulen alleine ja nicht getan ist und doch noch etwas mehr auf dem Plan stand – was zeitlich gesehen dann schon eine größere Herausforderung für uns war. Also ab an die Messer und Schüsseln und schnippeln, was die Muskeln hergaben. Schnell die Zutaten für die Knödel gewaschen und zerkleinert und mit dem Brot, den Eiern und der Milch im Thermomix zu einer Masse verarbeitet. Anschließend wurden 8 Knödel mit Liebe geformt und im Kühlschrank zwischengelagert. Das Rotkraut musste schließlich auch noch gewaschen, geschnitten und zusammen mit den Äpfeln für 1 Stunde im Thermomix gegart werden. An diesem Punkt kamen wir dann doch etwas ins Schwitzen um den Hauptgang doch noch zusammen servieren zu können. Es zeigte sich aber hier wieder, dass wir bereits ein eingespieltes Team sind und alle Hand in Hand arbeiten.

Dazwischen wollte ja auch noch die Vorspeise erarbeitet werden. Hier sah alles nach einem Selbstläufer aus – Salat mit Hähnchen machen wir mittlerweile mit links. Los ging es damit die Walnusskerne anzurösten. Aber Moment mal – wo waren denn bitte die Walnusskerne?!? Tja, die waren noch schön in ihren Schalen versteckt… Also her mit dem Nussknacker. Und wo war der Nussknacker?!? In dem Haushalt nicht verfügbar. Also blieb uns nichts anderes übrig als diese ganz klassisch aufzuknacken – mit den Händen. Bei uns wird Handarbeit eben noch groß geschrieben. Das Anrichten geht schon einfach von der Hand und die Vorspeise konnte verzehrt werden.

Zu fortgeschrittenerer Stunde wollten dann auch die Keulen aus dem Ofen geholt werden. Nebenbei köchelte das Rotkraut und die Knödel wurden ebenfalls in kochendem Wasser gegart. Wir waren alle sehr gespannt, wie die Gans schmecken würde – und wieder einmal haben wir ganze Arbeit geleistet. Ein Feuerwerk der Sinne. Auch die Beilagen passten super dazu und sind uns richtig gut gelungen.

Im Anschluss konnten wir entspannt an die Nachspeise gehen. Hier war ebenfalls wenig Zuarbeit notwendig, da ein Teil bereits vorgearbeitet wurde und den Rest die Eismaschine besorgte. Ein gelungener Abschluss des Abends. Einzige kritische Anmerkungen gab es zur Schokoladensoße, die dreisterweise einfach fertig über das Gericht gegossen wurde – hier müssen wir nochmal über genaue Regeln und Vorgaben sprechen 🙂 Auf in Runde 3!

Der 7. Kochabend

„Papaya Papaya Coconut Banana“ – an diesen Song von Alexander Marcus konnte man sich am heutigen Abend erinnert fühlen, denn unser Gastgeber lud zum Thailändischen Kochabend ein. Abgesehen von „Banana“ war auch fast alles geboten, was in der thailändischen Küche zum Einsatz kommt. Unter vollem Körpereinsatz (und zum Teil gefühlter Gefährdung unserer Gesundheit :-P) fand heute mal ein etwas „experimentierfreudigerer“ Abend statt. Wobei das auch nicht ganz stimmt, denn die Deko bestand aus Bananenblättern!

Los ging es mit einer Begrüßung der anderen Art – auf uns warteten 4 Kokosnüsse, die professionell mit dem Akku-Schrauber aufgebohrt wurden um darin je ein Röhrchen zu versenken. Anschließend konnte man den flüssigen Inhalt austrinken, was bei der Hälfte der Teilnehmer nicht ganz gelang…

Alsbald machten wir uns an den Gruß aus der Küche und sortierten aus den 65 gekauften Artikeln, diejenigen, die wir benötigten. Routinemäßig fanden dann alle Handgriffe statt und die Füllung war zügig zusammen gerührt. Zwischenzeitlich erhitzten wir das Öl im Topf um die Rollen im Anschluss zu frittieren. Die ersten „Einwickelversuche“ mit dem Teig und der Füllung waren noch nicht ganz optimal, aber dann hatten wir den „Dreh“ raus und haben 8 formschöne Röllchen herausbekommen. Nach dem „Fettbad“ kurz abtropfen und dann auf den Tellern anrichten. Aber nicht zu vergessen – die Erdnuss-Soße kam auch noch dazu. Erdnuss-Soße – was soll ich sagen – einfach lecker!

Für die Vorspeise wurden aus diversen Gemüsearten fleißig Julienne-Streifen geschnitten. Ich glaube für uns alle war heute die Premiere, da wir zuvor noch nie einen im Mörser zubereiteten Salat gegessen hatten. Neben einem gefühlten Knoblauch-Fuß kamen auch noch ein paar wenige Chili mit dazu… Zu einem Vampirproblem ist es an diesem Abend definitiv nicht gekommen – und nach der Vorspeise war die Zimmertemperatur gefühlt schlagartig erhöht. Die Vorspeise wurde komplettiert durch in schwarzem Sesam panierten Thunfisch, welcher kurz in Erdnussöl angebraten wurde, und einer Avocado-Creme.

Kommen wir zum Hauptgang: Was darf in einer thailändischen Küche definitiv nicht fehlen? Genau, Curry! Und genau ein solches, nämlich den Favorit unseres Gastgebers, bereiteten wir selbst zu. Bei den verwendeten Gewürzen musste dem ein oder anderen erklärt werden, um was es sich gerade handelte. Wir spekulierten kurzzeitig auf einen Glühwein – aber Fehlanzeige. Reis kochen war kein Problem – das Curry war da schon etwas anspruchsvoller. Auch hierzu gab es wieder reichlich Knoblauch und Chili. Natürlich wurde dieser Gang ganz traditionell im Wok zubereitet und anschließend in Schälchen gefüllt. Der Reis noch gekonnt in einer Tasse von B angerichtet und schon ging auch dieser Gang raus zum Verzehr.

Für die Nachspeise wurde bereits 24 Stunden vorher besonderer Reis eingeweicht, welcher besonders „sticky“ ist. Dieser wurde noch mit reichlich Palmzucker versetzt und mit Kokosmich aufgekocht. Dazu gab es thailändische Mango, die noch süßer sein soll als die „gewöhnliche“ Mango. Nach diesem Gang waren alle Bäuche prall gefüllt und man spürte sichtlich noch die Zeitumstellung (oder das Reisbier…). Ach ja – fast ging es mir wie dem Gastgeber und ich hätte es fast vergessen: Zum finalen Abschluss gab es natürlich noch für jeden einen Glückskeks.