2. Corona Kochabend

Frohes Neues Jahr zusammen! Die Hoffnungen waren und sind groß, dass es in 2021 nur besser werden kann als in 2020. Der Start jedoch bleibt der Gleiche: Lockdown-Verlängerung mit zusätzlicher Verschärfung der Einschränkungen. Aus diesem Grund war schnell klar, dass wir auch im Januar wieder einen Corona-konformen Kochabend durchführen werden, da dies im Dezember super unkompliziert geklappt hatte und darüber hinaus auch die Partner mit einbezogen hatte (die durchaus positiv angetan waren von dem, was wir Männer in der Lage zu leisten sind, wenn wir denn wollen :-P).

So kommt es am 23. Januar nun zum zweiten Corona-Kochabend, bei dem die gleichen Rahmenbedingungen zum Tragen kommen als im Dezember. Lediglich die Zuweisung der Gänge wurde getauscht. Für alle, die nicht mehr ganz sicher sind (oder es schon wieder vergessen haben), hier nochmal die aktualisierte Stichpunktaufzählung:

  • D stellt wieder einen Meeting-Link für den Abend zur Verfügung (Danke)
  • Jeder Mit-Koch bereitet einen Gang zu: Reihenfolge: F, D, M, B
  • Die groben “Essenszeiten” sind: 19, 20, 21, 22 Uhr (vielleicht klappt es dieses Mal etwas besser :-P)
  • Getränke besorgt jeder für sich selbst
  • Die einzelnen Gänge werden vom Koch (oder seiner Sous-Chefin) “ausgefahren”
  • Je nach Zubereitung des Gangs kann die Mahlzeit bereits angerichtet sein – muss aber nicht
  • Wenn etwas spannendes passiert, während des “Kochprozesses”, kann die Gruppe darauf aufmerksam gemacht werden und daran teilhaben

Ich denke wir freuen uns alle wieder auf diesen Abend und daher bleibt mir nur noch zu sagen: Bleibt gesund und wir sehen uns bald (wenn auch nur digital).

Der 18. Kochabend (1. Corona-Kochabend)

Kurz vor Weihnachten fand er doch noch statt – der letzte Kochabend dieses durchwachsenen Jahres. Doch dieses Mal war alles anders – es ist immer noch „harter Lockdown“ angesagt. Wir mussten uns etwas einfallen lassen und das haben wir getan. Wir verlagerten unser Koch-Event in die digitale Welt.

Dieses Mal hat nicht die Person, die an der Reihe gewesen wäre, ein komplettes Menü gekocht, sondern wir haben uns aufgeteilt, so dass jeder einen Teil des Menüs zubereiten durfte. Hier war schnell klar, wer sich für welchen Gang verantwortlich zeigen wollte. Nutznießer dieser ganzen Aktion waren unsere Frauen, da diese Mal nicht nur 4, sondern 8 Portionen zubereitet wurden. Damit jeder nur einmal das Haus verlassen musste, wurden die einzelnen Gänge jeweils ausgefahren – zur Freude vieler Beteiligten, die schmerzhaft feststellen mussten, dass sie ihre eigentliche Berufung verfehlt zu haben scheinen 😉 Zur gemeinsamen Verkostung wurde ein entsprechendes Online-Meeting bereit gestellt, bei dem sich zeitnah alle eingefunden hatten und auch am Kochprozess teilweise partizipieren konnten.

Man sollte meinen, es würde für jeden der beteiligten Köche stressfreier werden, da ja lediglich ein einziger Gang zuzubereiten war. Aber weit gefehlt. Der Zeitplan konnte, wie bei fast jedem anderen Kochabend auch, nicht wirklich eingehalten werden. Aber das gehört irgendwie auch zu unseren Kochabenden dazu – sonst wäre es ja nicht das Gleiche 😛 Es gibt sogar Gerüchte, dass manche sprichwörtlich mit ihrem Essen zu kämpfen und auch einen zweiten Anlauf gestartet hatten.

Den Anfang bildete wie immer der Gruß aus der Küche, welcher dieses mal wieder aus viel experimentellen Teilen bestand. Und das zeigte sich leider auch in dem nicht ganz zufriedenstellenden Ergebnis. Geplant war eine Art „Pfälzer Bruschetta“. Die Grundlage bildete ein eigens gebackenes Roggen-Mischbrot, welches mit Apfel-Sellerie-Schaum, gebratenen Apfelstücken, gebratenen Blutwurst-Stücken und Schmorzwiebeln belegt war. Dazu gereicht wurde noch eine Butternuss-Creme sowie ein Mandarinen-Gel. Die einzelnen Aggregatzustände bereiteten einige Schwierigkeiten, doch durch das „Ausfahren“ des Essens konnte das Resultat auch gut hierauf geschoben werden. Die Hauptsache war eh, dass es schmeckte, und das tat es.

Als Vorspeise gab es mal wieder einen leckeren winterlichen Feldsalat mit Avocado-Tomaten-Salsa und (zur Freude vieler) Fleischbeilage – Rumpsteak-Streifen. Aufmerksamen Beobachtern des Koch-Streams ist gleich aufgefallen, dass es fleischiges Topping gibt, denn der allseits beliebte Optigrill war im Einsatz! Nice. Garniert war das Ganze mit einer recht ansehnlichen (und auch angemessen portionierten) Parmesanhippe und Balsamico-Creme.

Der Hauptgang entführte uns ans andere Ende der Welt – nach Australien. Es gab, nicht ganz alltäglich, Känguru auf mediterranem Gemüse, Meersalz-Kartoffeln und weißer Pfefferschaumsoße – mal etwas ganz anderes. Geliefert wurde dieses in zwei Aluschälchen mit Alu-Folie verpackt. Sah im ersten Moment unspektakulär aus war jedoch zur eigenen Zusammenstellung gedacht. Also nahm jeder seine eigenen Teller und richtete nach Anleitung/Vorschau den Teller zu Hause an.

Und dann kam es – das Dessert. Geliefert vom meist-gestressten Koch des Abends. Und ohne mit der Wimper zu zucken muss man gestehen – es hat sich gelohnt! Gefühlte 20 Schichten bettelten nur darum sich auf die eigenen Hüften zu legen. Dieser Schoko-Traum war ein Gedicht und mit Sicherheit eines der aufwendigsten und auch leckersten Desserts, die wir bisher hatten und vermutlich auch zukünftig haben werden. Alleine vom Aufwand her wäre dies an einem gewöhnlichen Kochabend mit komplettem Menü nicht denkbar. Und so hat dieser Corona-Lockdown rückblickend auch etwas Gutes für uns.

Fazit des Abends: Der Lieferservice war insgesamt sehr zufriedenstellend und kann durchaus weiterempfohlen werden. Da wir alle richtig viel Spaß hatten werden wir dieses Event gerne nochmal wiederholen, sollte der Lockdown auch noch im Januar andauern. Wir lassen uns nicht unterkriegen und machen das Beste aus der Situation. Vielen Dank nochmal allen beteiligten Köchen, Ausfahrern, „Mitessern“ 😀 und Spaßvögel.

1. Corona-Kochabend

Wie im letzten Beitrag angekündigt, starten wir dieses Wochenende unseren ersten Corona-konformen-Kochabend. Dieser findet digital statt und wird sicherlich ein Erlebnis für uns alle sein (sicher nicht so lustig wie sonst) – aber außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.

Nach einem exzessiven Online-Meeting haben wir uns einstimmig dazu entschieden, Corona zu trotzen und es in dieser Form mal zu versuchen. Das bedeutet natürlich, dass wir nicht zusammensitzen und die Speisen gemeinsam zubereiten können. Jeder bereitet einen Gang vor und verkostet wird das Ganze dann wieder in gemeinsamer, digitaler Runde.

Nutznießer dieser Maßnahme sind unsere Frauen, die dieses Mal mit einbezogen werden und ebenfalls ein Menü erhalten. Für alle, die schon wieder vergessen oder verdrängt haben, was wir beschlossen haben, hier nochmal in der Übersicht:

  • D stellt einen Meeting-Link für den Abend zur Verfügung
  • Jeder Mit-Koch bereitet einen Gang zu: Reihenfolge: M, B, F, D
  • Die groben „Essenszeiten“ sind: 19, 20, 21, 22 Uhr
  • Getränke besorgt jeder für sich selbst
  • Die einzelnen Gänge werden vom Koch (oder seiner Sous-Chefin) „ausgefahren“
  • Je nach Zubereitung des Gangs kann die Mahlzeit bereits angerichtet sein – muss aber nicht
  • Wenn etwas spannendes passiert, während des „Kochprozesses“, kann die Gruppe darauf aufmerksam gemacht werden und daran teilhaben

Ich bin gespannt wie es werden wird und mache mich mal langsam dran meinen Gang auszusuchen. Ich freue mich schon total und denke es ist eine gute und adäquate Lösung um dieses, von Krisen geschüttelte, Jahr doch noch „positiv“ zu beenden. Guten Appetit!

Dezember-Update

Die Hoffnungen auf Besserung wurden jäh im Keim erstickt. Anstatt Lockerung steht eher Verschärfung an. Das bedeutet auch für uns: Weiter Pausieren und Abstand halten! Aber wir lassen uns von so ein bissl Virus nicht unterkriegen und überlegen einen Kochabend mit Essen-To-Go auszuprobieren. Heißt: Jeder ist bei sich zu Hause und entweder kocht einer und lässt das Essen allen anderen zukommen oder jeder darf einen Gang zu Hause zubereiten und verkostet wird digital in der Runde – klingt auf jeden Fall auch spannend. Ich bin gespannt, ob wir uns da ran trauen.

Ansonsten geht ein leckeres, wenngleich auch mit Herausforderungen gespicktes Jahr zu Ende – unser zweites, was das Kochen angeht. Nach wie vor sind wir nicht müde und auch die Ideen gehen (den meisten von uns 😉 ) noch nicht aus. Deshalb drücken wir die Daumen für ein besseres und weniger ereignisreiches Jahr (was Krankheiten angeht). Habt alle trotzdem ein paar besinnliche Tage – ruhig werden sie dieses Jahr sicherlich sowieso werden. Ich freue mich, wenn wir dann endlich wieder bedenkenlos zusammen kommen können. Bis dahin: Bleibt gesund und vernünftig!

Corona-Lockdown zum Zweiten

Kochabend 18 muss leider wieder verschoben werden, da sich Covid immer noch nicht in Luft aufgelöst hat. Wir hoffen, im Dezember entspannt sich die Situation wieder in soweit, dass auch wir wieder zusammen kommen können um guten Gewissens einen weiteren kulinarischen Abend zu verbringen.

Es heißt also: „Daumen drücken und vernünftig bleiben“!

Der 17. Kochabend

Wieder einmal lockte der „goldene Herbst“ zu einem weiteren Kochabend – dieses mal war erneut der (Zitat) „Suppenkasper“ am Werk. Ich deute die Aussage mal als liebevolle und nett gemeinte Anspielung auf mein Faible für leckere Suppen…

Los ging es heute mit einer Entschuldigung meinerseits, da sich mein Menüplan direkt mit dem unserer Feuerwehr überschnitt, die an diesem Wochenende ebenfalls Hähnchen im Programm hatte. Glücklicherweise herrschte in der Runde eher die Meinung vor, dass man nie zu viel Hähnchen an einem Wochenende essen konnte, von daher passte es dann auch wieder und man hatte einen direkten (Geschmacks-)Vergleich von Backofen zu Holzkohlegrill.

Zur Begrüßung lockte ein „Pfälzer Martini“ in Form von rotem neuen Wein mit aufgespießten Trauben. Und wie so oft wurde zuallererst das Dessert vorbereitet. Hierzu hatte der Gastgeber schon einiges an Gemüse entsaftet und somit der größten Sauerei vorgebeugt. Dieser Saft wanderte zusammen mit etwas Zucker in das Gefrierfach, wo es fortan in kontinuierlichen Abständen mit einer Gabel bearbeitet werden musste, damit es nicht ein kompakter Eisklotz wird, sondern kleine Eiskristalle bildete.

Der Schlendrian hielt an diesem Abend auch wieder Einhalt, da sich gleich die Hälfte der Mitköche verspätete – einer davon immerhin entschuldigt… Auch zwischendurch gab es noch einen Personenausfall zu kompensieren. Für das Dessert hatte ich dann immerhin noch einen fleißigen Helfer gefunden, der mit mir zusammen den weißen Schokoschaum zubereitete. Auch dieser wanderte alsbald in den Kühlschrank zum späteren Verzehr in der Nacht.

Im Anschluss wurde dann endlich auch der herbstliche Gruß aus der Küche zubereitet. Die Birnen wurden geschält, zum Teil in Schreiben und auch zu Tatar geschnitten. Die Maronen wurden aus der Verpackung geholt und möglichst in gleich große Stücke „zerbrochen“. Diese wurden dann fachmännisch mit Speck umwickelt (darin haben wir ja mittlerweile auch Erfahrung) und mit Zahnstochern fixiert. Kurz in der Pfanne angebraten und mit Birnen und Hüttenkäse serviert – lecker.

Dann ging es in gewohnter Reihenfolge weiter: Die Vorspeise stand an. Die Zubereitung für die Suppe ist recht einfach – die Korallenhippe sorgte an dieser Stelle für neugierige Blicke. Mehl, Wasser und Öl wurden im Messbecher zusammengemixt und der Teig wie ein Crèpe oder Pfannkuchen ausgebacken. Die Hitze etwas reduzieren und warten, bis die Hippe gleichmäßig durchgebräunt war. Und schon hatten wir unsere selbstgemachten Deko-Elemente. Das Kürbiskernkrokant konnte geschmacklich durchaus auch überzeugen und sorgte für den entsprechenden Biss in der Suppe.

Höhepunkt war wieder einmal die Hauptspeise, die am heutigen Abend aus zwei glücklichen Pfälzer Hähnchen vom Geflügelhof bestand. Diese wurden fachmännisch gesäubert, trocken getupft und kurzerhand mit je einem halben Apfel und einer halben Zwiebel, sowie einigen Gewürzen, gefüllt. Mit der Marinade bepinselt „flogen“ die Vögel in den vorgeheizten Backofen, wo sie für die nächste gute Stunde schwitzen durften. Und wir konnten uns um die Kroketten kümmern, die bisher auch noch niemand von uns selbst gemacht hatte. Hierzu mussten zuerst die Kartoffeln geschält werden und damit das an diesem Abend auch noch ein Ende fand, griff der Gastgeber hier gleich selbst zum Sparschäler. Denn nach ausführlichen Diskussionen und eingeschränkter Kompetenz bei der Nutzung von standardmäßigen Haushaltsgeräten (Stichwort Tupper…) konnten die Kartoffeln auch endlich in den Wassertopf wandert um zu köcheln. Im Anschluss heiß durchgepresst wurden sie nach einer Abkühlungsphase mit Eigelb und Gewürzen zu einer homogenen Masse vereint, anschließend geformt und in Eiweiß und Paniermehl paniert. Ich habe den Kroketten zwei Frittierdurchgänge spendiert – den ersten bei ~165°C, den zweiten dann bei ~200°C. Ergebnis war erstaunlicherweise hervorragende Kroketten – Form und Konsistenz waren genial. Wir alle waren positiv überrascht! Zusammen mit der Aioli und der Knoblauch-Parmesan-Soße ein rundum gelungenes Essen.

Kommen wir abschließend zum, zumindest für mich als Gastgeber, enttäuschenden Dessert: Das Einkochen mit den Kräutern hätte man sich meiner Meinung nach sparen können/sollen – dann wäre das Ergebnis deutlich besser gewesen. Fazit von mir: Eindeutig zu viel gewollt – weniger ist manchmal mehr. Im November gibt es ja schon wieder die Möglichkeit das besser zu machen. Bis dahin – bleibt gesund.

Der 16. Kochabend

Das heutige Datum (9/11), der heutige Gastgeber, das heutige Menü… Alles deutete darauf hin, dass es heute statt „phänomenal“ eher „katastrophal“werden könnte 😉 Auch die Grundstimmung war an diesem Abend eher, ich möchte sagen, „speziell“. Da schadete es nicht, dass später ein weiblicher Ruhepol dazukam und die Gemüter wieder etwas beruhigte.

Unser Gastgeber präsentierte uns sein Menü ganz modern auf dem Fernseher in der Küche – die Reaktionen konnten nicht unterschiedlicher sein: Teile freuten sich, andere wollten direkt wieder nach Hause gehen 🙂 Als uns dann auch noch verkündet wurde, dass so gut wie alles noch nie zuvor selbst zubereitet wurde, stieg auch der Puls ein wenig an. Allerdings war auch unser Ehrgeiz geweckt, sodass wir auch gleich loslegen wollten.

Also erst mal den Pulpo aus dem Kühlschrank geholt, gewaschen und in sein siedendes Wasserbad gesetzt, damit er schön weich wird. Das alles natürlich erst, nachdem ein Bild unseres Exemplares in voller Pracht geschossen wurde. Das Wasserbad dauerte gut 1,5 Stunden – Zeit genug, den Gruß aus der Küche vorzubereiten. Hierfür wurden zuerst Garnelen angebraten und danach das Selleriegemüse mit den Äpfeln gedünstet. Im Anschluss kam dann wieder zusammen, was zusammen gehört. Kurz zusammen erwärmt, gewürzt, abgeschmeckt und auf dem Servierlöffel kredenzt.

Dann folgte ein weiterer spannender Teil des Abends, bei dem nicht ganz zweifelsfrei feststand, wie die Qualität und Lebendigkeit der Muscheln festzustellen sei. Die Miesmuscheln sollten gewaschen werden und um zu prüfen, ob sie noch lebendig sind, musste an der Muschelschale angeklopft werden. Gefühlt der größte Teil hatte keine Lust bei uns im Kochtopf zu landen und verschloss sich nicht sichtbar. Nichtsdestotrotz konnten wir eine gute Menge an Muscheln ausfindig machen, die alsbald ein heißes Bad nehmen durften. Hierbei gab es nur noch wenige Muscheln, die aussortiert werden mussten. Mit Baguette ging es an den Tisch und die 1. Vorspeise war gerichtet.

Im Nachgang war dann auch der Pulpo durch mit seinem Tauchvorgang. Fachmännisch wurden die Tentakel entfernt und auf dem Grill fertig gegrillt. Die Tomaten-Olivensalsa wurde schon frühzeitig zubereitet und im Kühlschrank aufbewahrt. Nach einem etwas größeren Kampf mit der Aioli haben wir aber auch an dieser Front einen kleinen Erfolg erzielen können, sodass auch dieser Gang ganzheitlich, wie geplant, ausgegeben werden konnte. Unser Gastgeber überraschte sogar mit essbarer Deko – ein Käse-Keks zierte das Salsa.

Zur Hauptspeise gab es saisonal passend 😉 Spargel zum Kartoffel-Gratin. Da bei Surf and Turf ja Land und Meer zusammen kommen, fanden sich letztlich auf unseren Tellern Lamm und Lachs – eine eigene Interpretation von Lammlachse 🙂 Der Fisch wurde im oder besser gesagt auf dem Thermomix zubereitet, das Fleisch durfte in unseren allseits beliebten Optigrill. Fast zeitgleich erreichte alles seinen gewünschten Gargrad, sodass auch unser Surf and Turf-Teller mit einer improvisierten Kräuter-Quark-Creme serviert werden konnte.

Zum krönenden Abschluss durfte das Dessert natürlich nicht fehlen. Wir hatten uns ja nach dem letzten Kochabend vorgenommen, dass das nicht mehr passieren darf. Obwohl auch heute sicherlich niemand mehr zwingend ein Dessert gebraucht hätte – so ein dünner Crêpe legt sich im Magen ja einwandfrei zwischenrein. Mit professionellem Werkzeug – Crêpe-Eisen und Crêpeteig-Holzverteiler – wurden 1A Crêpe erstellt, die mit selbstgemachtem Vanilleeis (welches tatsächlich phänomenal war) und frischen Beeren serviert. Die Schokosoße verlieh dem Menü den letzten Glanz.

Als Resümee lässt sich von mir festhalten: Für den Mut solch ein Gericht zusammen mit uns zu kochen gebührt dem Gastgeber Respekt gezollt. Und ich muss auch sagen: Die Erwartungen wurden übertroffen. Das Essen war durchaus lecker – auch wenn es viele Unsicherheitsfaktoren gab und es nicht jedermanns Geschmack traf. Aber genau darum geht es ja bei unserem „Experiment“ – neue Sachen kennen lernen und altbekannte neu interpretieren und bestenfalls noch verbessern.

Der 15. Kochabend

… oder sollte ich besser schreiben: cook evening? Eine Premiere jagt bei uns die nächste – auch an diesem Kochabend hatten wir ein Novum zu vermelden: unsere erster Kochabend an einem Samstag! Und was kann ich sagen: der Tag ändert nichts an unseren kulinarischen Events. Das Essen wird nicht weniger – eher mehr! Dazu passte auch die morgendliche Ankündigung unseres Gastgebers, der uns schriftlich mitteilte: „Esst nicht zu viel – Ich erwarte Euch hungrig“! Und da kommt auch schon eine weitere Premiere dazu, auf die ich so in der Form gerne verzichtet hätte: Unser erstes Menü, bei dem wir den Nachtisch nicht mehr zubereitet haben. Aber eins nach dem anderen…

Samstagabend und wir fanden uns bei unserem „Themen-Koch“ zum gemeinsamen Kochen ein. Auch an diesem Tag blieb er seiner Linie treu und verkündete uns das Thema des heutigen Kochabends anhand der ausgelegnte Speisekarte – diese könnte exakt in dieser Form in US-amerikanischen Dinern ausliegen. Zur Freude des lokalen Metzgers wurden hierzu auch 1 kg Speck und anständig Rippchen besorgt.

Los ging es jedoch mit dem Bacon Jam – Speckmarmelade, die ich persönlich auch noch nie gegessen hatte. Das ist vermutlich auch gut so, dass mir diese nicht schon früher bekannt war, denn ein Leichtgewicht in Kalorien war dies beim besten Willen nicht. Aber da diese so lecker schmeckte, hätte ich sicher schon einige Gramm davon in meinem Leben verspeist, wäre dies bekannt gewesen – sicherlich zum Nachteil meiner Figur. Aber über Gewicht und Ernährung sollte man sich an diesem Abend generell keine Gedanken machen. Ich fühlte mich an Dokumentationen aus Amerika erinnert, bei denen es „Heart-Attack-Burger inklusive Bypass-Garantie“ gibt… Auf geröstetem Brot in geringen Mengen jedoch ein Gedicht. Passend zur immer noch anhaltenden Situation gab es mit Corona wieder einmal das zeitgemäßeste Getränk überhaupt.

Für unsere „vermeintlich kleinen“ Vorspeise-Burger entschieden wir uns, die Buns eigenständig herzustellen, was meiner Meinung nach immer eine gute Idee ist. Dies sollte im Nachgang jedoch zweigeteilt zu betrachten sein, denn da wir aus der Teigmenge 4 Buns hergestellt hatten wurde daraus ein durchaus ansehnlicher Burger, welcher sich als Hauptspeise nicht verstecken müsste. Schön gebräunt wurde dieser mit der Hackfleisch-Soße belegt und zusammen mit den Schinken-Zwiebelringen serviert. Da immer noch von der leckeren Speck-Marmelade übrig war, ließ sich diese hervorragend hierzu kombinieren.

Da die Hauptspeise etwas zeitaufwendiger war, hat unser Gastgeber bereits am Nachmittag den Grill angeschmissen und die Rippchen in entsprechend vorgesehenem Gestell zusammen mit Räucherchips gesmoked. So hatten wir für diesen Teil lediglich die erfreuliche Aufgabe das Grillgut zu begutachten und zu beschnuppern, sodass einem bereits bei der Ankunft das Wasser im Mund zusammenlief. Zu tun gab es dann aber doch noch ein bissl was. Wedges vorbereiten und den Cole Slaw zubereiten – gefühlt wurden an diesem Abend an die 10 Zwiebeln geschnitten – und äquivalent viele Knoblauchzehen.

Der Hauptgang schmeckte hervorragend und war sicherlich einer der besten – allerdings waren die 1,5 Kamm Rippchen pro Person vielleicht minimal überdimensionert, in Anbetracht der Tatsache, dass wir nur die Hälfte eines Kamms schafften (mit einer Ausnahme) blieb noch genug übrig für den kommenden Tag. Und zum Leidwesen aller anwesenden wurde traurigerweise entschieden das Desser für den heutigen Abend ausfallen zu lassen, da es einfach nicht mehr ging und mit Genießen nichts mehr zu tun gehabt hätte. Die Frage ist, ob das Desser dann noch nachgeholt wird oder einfach ausfällt?

Das wäre doch mal eine gute Gelegenheit um eine Umfrage unter meinen Mitköchen zu starten, wie hierzu die allgemeine Tendenzen gelagert sind. Zum Zeitpunkt dieses Blog-Beitrages ist für die kommende Woche jedoch bereits der nächste Kochabend avisiert – von daher habe ich wenig Hoffnung, die Nachspeise jemals testen zu können 🙁

Der 14. Kochabend

Und wieder einmal stand eine Premiere an: das erste vollständige Grillmenü erwartete uns bei herrlichstem Wetter (ich verstehe bis heute noch nicht, weshalb ausgerechnet ich als einziger lange Hosen an hatte…). Heißt: Jeder einzelne Gang wurde auf dem Grill zubereitet und auch die Vorarbeiten fanden „outdoor“ statt – coole Sache.

Empfangen wurden wir von unserem Gastgeber mit einem etwas anderen Rosé – der recht erfrischend schmeckte bei den Temperaturen. Überraschenderweise gab es relativ wenig zu tun für alle Beteiligte, da die Menüauswahl zwar gewieft war, die Umsetzung jedoch recht unkompliziert war – ein Trend, den wir generell an den letzten Abenden bemerkt hatten: gefühlt gibt es weniger zu tun an solch einem Abend als zu Beginn (den ein oder anderen mag das freuen :-P).

Wie so oft begannen wir mit Vorbereitungsarbeiten für den Hauptgang (ausnahmsweise mal nicht mit dem Dessert) – schnell eine lecker Sour Creme angerührt und ab in den Outdoor-Kühlschrank. Und schon wurde der Gruß aus der Küche vorbereitet – super simpel, aber auch super lecker: Gegrillte Peperoni mit anständig Knoblauch, dazu etwas geröstetes Baguette vom Grill. Da sag ich nicht Nein!

Auch das Auberginen-Antipasti war fix zubereitet. Gemüse schnippeln und einfach alles in die Aluschale und auf den Grill. Dann hieß es nur noch warten (und trinken) und schwupps, war auch die Vorspeise schon verzehrfertig.

Wenigstens beim Hauptgang hieß es dann: „Ärmel hochkrempeln“ und an die Brettchen – es galt eine leckere Nektarinen-Salsa zusammen zu stellen. Auch hier wurden die einzelnen Zutaten mit Liebe zum Detail geschnitten und zusammen gemengt. Fleisch und Kartoffeln kamen in den vorgeheizten Grill und ihnen wurde schön eingeheizt. Die Kartoffeln wurden anschließend ausgepackt, aufgeschnitten und mit der Sour Cream befüllt. Alles auf dem Teller anrichten und genießen – ein richtiges Sommeressen (zum Glück gab es reichlich von der Sour Cream und dem Salsa, sodass man sich den ein oder anderen Nachschlag genehmigen konnte)!

Die Nachspeise kam dieses Mal auch vom Grill – und überraschte durch ausgefeilten Geschmack. Gut, gegen die Schokolade hatte sowieso niemand etwas einzuwenden. Und es waren ja auch nur leckere Zutaten mit dabei. Die Banane kurz „frisiert“ (den oberen Teil abgeschält und mit einem Zahnstocher fixiert) und unten „begradigt“, sodass sie auf dem Grill stehen bleibt. Dann gab es jeweils einen Schnitt in der Mitte mit chirurgischer Präzision um diesen dann mit den Kinderriegeln zu füllen. 10 – 15 Minuten auf den Grill (möglichst bei indirekter Hitze habe ich gerade im Rezept gelesen…), vom „Feuer“ nehmen und mit Erdbeerscheibchen den Schoko-Schlitz garnieren. Und was soll man sagen – richtig leckere Sache.

Abgesehen davon, dass sich einige „verfrüht“ von der Party verabschiedet hatten, hat sich die Runde ungewohnterweise recht früh aufgelöst, was schade war. Aber wenn Nachbarn eine Konkurrenz-Party feiern und der Alkohol dort vermeintlich „besser“ ist, werden halt manche schwach (obwohl die Abschleppstange schon frühzeitig am Abend organisiert wurde…). Nichtsdestotrotz war alles lecker wie so oft – und ich glaube wir haben noch nie so früh gegessen (Hauptspeise gegen 21 Uhr?!?).

Der 13. Kochabend

Kochabend Nummer zwei nach Corona – bestach vor allem mal wieder durch schlechtes Zeitmanagement 🙂 Nicht nur, dass ein Teilnehmer deutlich verspätet eintraf (und nein, es war nicht derjenige, von dem man es am ehesten gedacht hätte… :-P), auch die Zubereitungsphasen waren eher chaotisch abgestimmt, wenn man denn überhaupt von Abstimmung sprechen kann. Ich sage nur: Den Hauptgang gab es frühestens gegen 23:15 Uhr… – das sagt alles.

Aber von vorne: Gut gelaunt und bei bestem Wetter fanden wir uns alle wieder bei mir zum Einläuten der 4. Kochrunde ein. Wie so oft war der Tisch mit viel liebe dekoriert worden und es fand sich darauf ein bunt durchgewürfeltes Menü. Gestartet wurde, nach einem kühlenden Kellerbier, erst einmal mit einem Pfirsé, den der Hausherr beim Aufräumen der Garage noch gefunden hatte. Dieser bestach nicht unbedingt durch den allerbesten Geschmack – hörte sich aber ganz nett an (Apfel-Secco…). Farbe und Geschmack erinnerten tatsächlich auch an Pfirsich.

Zur Zubereitungsreihenfolge der Gänge ließ sich wie so oft festhalten: Erst der Gruß aus der Küche, dann das Dessert vorbereiten, da dieses wie so oft in die Kühlung musste und dann alles andere. Also los mit der Mascarponemousse und dem Selleriesalat. Das Gemüse war schnell geputzt, die Creme einfach über heißem Wasserbad angerührt (wegen der Gelatine) und in einen Spritzbeutel gefüllt. Stellte sich die Frage: Wie kann der Tiroler Schinken sinnvoll gerollt werden, damit er 1) die richtige Größe hat und 2) auch in dieser Form bestehen bleibt… Und die Lösung war so simpel wie genial: Das Kinderspielzeug-Nudelholz erwies sich hier als Mittel der Wahl. Ein bisschen Frischhaltefolie drum herum gewickelt und ab gingen die Schinkenröllchen. Mit ein wenig Kraft wurde der Schinken straff darum gewickelt und blieb stehen wie eine Eins. Alles für 30 Minuten in den Kühlschrank gestellt und dann zusammen angerichtet. Ach und das selbstgemachte Kräuteröl bestand aus +-15-20 Kräutern (ich war mir nicht bei allem sicher, ob es sich wirklich um [essbare] Kräuter handelte….).Dieses hatte ich jedoch aus Zeitgründen schon separat vorbereitet gehabt.

Dann kam fast schon wieder der wichtigste Gang – die Nachspeise. Dieses mal wieder klassisch – Crème Brûlée. Auch das ist in der Zubereitung denkbar einfach. Milch und Sahne bis vor dem Kochen erhitzen, auskühlen lassen und nebenbei die Eier trennen (und ja, Trennen der Eier bedeutet tatsächlich, dass man nicht einfach das Ei aufklopft und in Gänze in das Schälchen flutschen lässt… Grüße hier an Kollegen B, der vor lauter Erzählen hier wohl gedanklich etwas abwegig unterwegs war…), das Eigelb mit dem Vanillinzucker und dem Zucker schaumig schlagen und die leicht abgekühlte Milch-Sahne Masse unterrühren. Möglichst ohne Schaum in Förmchen füllen, kühl stellen, warten und später mit Zucker bestreuen, flambieren, karamellisieren und genießen!

Kommen wir zum Hauptdarsteller – dem Kalbsfilet im Pergament. Oder war es vielleicht doch der Baumkuchen? Man weiß es nicht. Das Kalb wurde in 4 gleich große Stücke zerteilt, mit Senf bestrichen und in den Kräutern gewälzt. Ein wenig Öl auf das Pergament geben und das Fleisch darauf setzen und so einpacken, dass nichts herauskommen kann. Optisch schön mit Küchengarn verschließen und für eine gute Stunde in den 80°C vorgeheizten Ofen. Zur besseren Kontrolle der Temperatur empfiehlt sich ein Thermometer – ich habe die Kerntemperatur auf 58°C eingestellt. Parallel wurde der Kartoffelbaumkuchen gebacken. Zuerst die Masse zusammen rühren und dann, klassisch wie bei jedem Baumkuchen schichtweise backen, bis eine braune Farbe entstanden ist und dann die nächste Schicht auftragen. Das Gemüse stelle keinen vor große Probleme. Alles waschen, putzen, schneiden und zusammen anbraten und etwas garen. Die Soße musste auch nur eine ganze Weile einreduzieren und ratz-fatz konnte gegen 23:15 (oder vielleicht auch etwas später) der Hauptgang serviert werden. Das Kalbsfilet war durchweg rosa und butter zart. Auch der Baumkuchen überzeugte alle Beteiligten, wenn ich das richtig gedeutet hatte.

Zum großen Finale wurden um 00:30 Uhr die Dessert-Förmchen hübsch auf den Schieferplatten angerichtet, mit braunem Zucker bestreut und spektakulär mit dem Bunsenbrenner flambiert. Auch hier wieder ein gelungener und leckerer Abschluss eines gelungenen Abends, bei dem hoffentlich jeder satt geworden ist. Der Termin für den nächsten Kochabend ist auch schon und wie ich hörte, das Menü auch schon. Das sind immerhin gute Nachrichten – ich freue mich!