Nach langer Pause konnte nun endlich der, doch nicht mehr ganz so herbstliche, Kochabend im November stattfinden. Wir sind ja froh, wenn wir überhaupt noch Termine finden… Außer dass Teile des Menüs wegen Saisonalität nicht mehr wie geplant gemacht werden konnten, stand das Menü noch wie veranschlagt. Ach ja und der neue Wein, der besorgt wurde, war dann doch nicht mehr ganz so neu…
Egal. Hauptsache lecker. Und das war es auch wieder – und reichlich (wen wundert das noch?!?). Den Anfang machten dieses Mal die Teigbonbons – eine Art „Frühlingsrolle“ als Gutsel. Hierzu wurde wieder fleißig gewürfelt – und wie. Ich kann es Euch gar nicht sagen. Hätte man einen Messschieber genommen, man hätte ausnahmslos identische Würfelgrößen nachmessen können. Phänomenal ist an dieser Stelle definitiv untertrieben. Nach dem auseinanderfummeln der Teigblätter, wurden diese doppelt gelegt und gefüllt. Handwerklich ein Gedicht – auch wie filigran die Gutsle geformt wurden. Bestreut mit exakt und millimetergenauen Lauchzwiebeln und etwas gehäkseltem Rucola konnte der Gruß mit einem Maracuja-Secco gereicht werden.
Als Vorspeise kam dieses Mal ein jüdisch-amerikanischer Klassiker aus New York in Pfälzer Gewand daher – ein Reuben Sandwich. Anstatt Rinderbrust gab es Saumagen-Aufschnitt, Emmentaler wurde durch Gruyère ersetz und das Russische Dressing getauscht mit selbstgemachter Majoranmayonnaise. Zwischen gerösteten Roggenbrotscheiben wurde das Sandwich angerichtet und mit einer Tomate aufgespießt. Danach hätte man fast schon einen Verdauungsschnaps gebraucht – den sich auch einige von uns genehmigten.
Dann ging der Spot an für den „Star“ des heutigen Abends – das Schweinefilet im Teigmantel. Dieses wurde von allen Seiten scharf angebraten und dann (ursprünglich mit Kalbsbrät) mit Fleischkäsebrät zusammen mit geschnippeltem Gemüse (über die exakten und gleichmäßigen Maßen muss ich mich hier nicht nochmal auslassen, aber es war unfassbar homogen). Eingewickelt ging es dann zum Garen in den Backofen. Parallel dazu wurde erstmals von uns ein Wirsing bearbeitet und die Sahne-Kartoffeln zubereitet. Zeitgleich war alles gar und konnte zu halbwegs humanen Zeiten verzehrt werden. Diverse Rückmeldungen ließen darauf schließen, dass die Mengen wieder mehr als ausreichend waren.
Das herbstliche Schicht-Dessert aus karamellisierten Äpfeln, Walnüssen und Quark (mit Ricotta) war dann nur noch Formsache. Hätte vom Prinzip her nicht mehr sein müssen – war aber lecker und rundete den Abend ab. Rückblickend war dies einer der wenigen Abenden, bei denen nicht noch extra eine Weinbegleitung zum Dessert benötigt wurde. Klingt komisch – is aber so. Ich bin gespannt, ob der angepeilte Dezember-Termin noch gehalten werden kann. Ich würde mich freuen. Bis dann!