Der 46. Kochabend

Nach langer Pause konnte nun endlich der, doch nicht mehr ganz so herbstliche, Kochabend im November stattfinden. Wir sind ja froh, wenn wir überhaupt noch Termine finden… Außer dass Teile des Menüs wegen Saisonalität nicht mehr wie geplant gemacht werden konnten, stand das Menü noch wie veranschlagt. Ach ja und der neue Wein, der besorgt wurde, war dann doch nicht mehr ganz so neu…

Egal. Hauptsache lecker. Und das war es auch wieder – und reichlich (wen wundert das noch?!?). Den Anfang machten dieses Mal die Teigbonbons – eine Art „Frühlingsrolle“ als Gutsel. Hierzu wurde wieder fleißig gewürfelt – und wie. Ich kann es Euch gar nicht sagen. Hätte man einen Messschieber genommen, man hätte ausnahmslos identische Würfelgrößen nachmessen können. Phänomenal ist an dieser Stelle definitiv untertrieben. Nach dem auseinanderfummeln der Teigblätter, wurden diese doppelt gelegt und gefüllt. Handwerklich ein Gedicht – auch wie filigran die Gutsle geformt wurden. Bestreut mit exakt und millimetergenauen Lauchzwiebeln und etwas gehäkseltem Rucola konnte der Gruß mit einem Maracuja-Secco gereicht werden.

Als Vorspeise kam dieses Mal ein jüdisch-amerikanischer Klassiker aus New York in Pfälzer Gewand daher – ein Reuben Sandwich. Anstatt Rinderbrust gab es Saumagen-Aufschnitt, Emmentaler wurde durch Gruyère ersetz und das Russische Dressing getauscht mit selbstgemachter Majoranmayonnaise. Zwischen gerösteten Roggenbrotscheiben wurde das Sandwich angerichtet und mit einer Tomate aufgespießt. Danach hätte man fast schon einen Verdauungsschnaps gebraucht – den sich auch einige von uns genehmigten.

Dann ging der Spot an für den „Star“ des heutigen Abends – das Schweinefilet im Teigmantel. Dieses wurde von allen Seiten scharf angebraten und dann (ursprünglich mit Kalbsbrät) mit Fleischkäsebrät zusammen mit geschnippeltem Gemüse (über die exakten und gleichmäßigen Maßen muss ich mich hier nicht nochmal auslassen, aber es war unfassbar homogen). Eingewickelt ging es dann zum Garen in den Backofen. Parallel dazu wurde erstmals von uns ein Wirsing bearbeitet und die Sahne-Kartoffeln zubereitet. Zeitgleich war alles gar und konnte zu halbwegs humanen Zeiten verzehrt werden. Diverse Rückmeldungen ließen darauf schließen, dass die Mengen wieder mehr als ausreichend waren.

Das herbstliche Schicht-Dessert aus karamellisierten Äpfeln, Walnüssen und Quark (mit Ricotta) war dann nur noch Formsache. Hätte vom Prinzip her nicht mehr sein müssen – war aber lecker und rundete den Abend ab. Rückblickend war dies einer der wenigen Abenden, bei denen nicht noch extra eine Weinbegleitung zum Dessert benötigt wurde. Klingt komisch – is aber so. Ich bin gespannt, ob der angepeilte Dezember-Termin noch gehalten werden kann. Ich würde mich freuen. Bis dann!

Der 45. Kochabend

Bei bestem Spätsommer-Wetter wurden wir auf der Dachterrasse unseres Gastgebers begrüßt. Beim Genießen der letzten Sonnenstrahlen des Tages ist uns direkt aufgefallen, dass der Gasgrill schon „parat“ stand. Und als uns das Menü dann schließlich „eröffnet“ wurde, gab es (endlich mal wieder 😉 – ich kann nur für mich sprechen) Grund zur Freude! Viel Fleisch und viel Bacon – was will man(n) mehr?!? Insbesondere das Hauptmenü versprach ein echtes Highlight zu werden.

Und mit letzterem wurde auch direkt gestartet. Das zugegebenermaßen nicht ganz kleine Stück Schweinenacken wurde „fachmännisch“ in Stücke geschnitten, mit Senf bepinselt und in Trockenmarinade „eingelegt“. Sobald dies erledigt war, durfte das Fleisch noch etwas ruhen um die Marinade aufzunehmen.

Zeit für uns, die Bacon Cups zu machen. Schön nach Anleitung wurden die Bacon-Streifen 1A geschnitten und bereitgelegt. Warum auch immer wurde hier bereits schon mit leeren Bierflaschen um sich geworfen – ein vermeintlicher „Protest“, da es an diesem Abend nur Cocktails geben sollte… Ein extra hierfür besorgtes Mini-Muffin-Blech wurde leicht mit Öl eingepinselt und die Bacon-Streifen darauf und darum gelegt um die Cup-Formen zu erhalten. Das sah vor dem Gang in den Backofen auch richtig gut aus. Im Ofen an sich sind die Cups dann größtenteils „hochgesprungen“ und haben die perfekte-Cup-Form am Schluss dann vermissen lassen. Uns egal – wir haben die parallel angerührte Frischkäse-Creme dennoch „reingequält“, mit je einer angebratenen Garnele garniert und ein super leckeres Ergebnis erhalten. War es somit perfekt? Nein noch nicht. Es fehlte noch der Eye-Catcher. Und das war in dem Fall: Kresse. Diese hatte ich kurzerhand im Kühlschrank gesehen und für adäquat passend befunden um diesen Gang optisch abzurunden. Es war ein Gedicht.

Zur Vorspeise gab es einen Bauernsalat mit Gemüse und Feta. Dazu gereicht wurde selbstgemachtes Knoblauch-Baguette und Lammlachse. Das hieß: Zum ersten Mal den Grill anschmeißen! Lammlachse kurz von beiden Seiten kräftig anbraten und dann kurz bis zur gewünschten Kerntemperatur ziehen lassen. Zum Ende hin die Baguettes dazulegen und kross anbraten. Auch hier mit Kresse das Fleisch bestreut und fertig war der 2. Gang des Abends.

Recht früh am Abend wurde dann auch schon das Schichtfleisch im Dutch Oven angerichtet. Hierzu den Boden, die Seiten und die Oberseite schön mit Speck auslegen, dazwischen Fleischscheiben, Paprika, Zwiebeln und Kartoffeln schichten. Zum Schluss gab es noch eine Tube BBQ-Soße für den Geschmack und zur Verhinderung, dass das ganze Gelump im Dutch Oven anbrennt/anhängt. Das hat ja dann auch suuuuuuper funktioniert, so wie wir das nach dem Verzehr festgestellt haben… Notiz an uns: Lieber beim nächsten Mal n bissl mehr Flüssigkeit rein machen – dann fällt die Reinigung auch einfacher! Aber zurück zum eigentlichen Thema: Schichtfleisch schön in Bacon gepackt und auf den Grill gestellt. Ca. 3 Stunden später war es ein Hochgenuss für alle Geschmacksknospen. Das Fleisch war wirklich super zart und alles echt lecker. N bissl Schade war wieder, dass wir schon so „gesättigt“ waren – aber man muss sich ja auch manchmal quälen. Das hier war so einer dieser Fälle. Das Baguette dazu war auch nur Deko 😀 und hätte es nicht zwingend gebraucht. Ein herrlicher Gang für solch einen lauen Sommerabend.

Beim Dessert, der Mozartcreme, stellten sich mir persönlich erst einmal die Haare (als nicht-Marzipan-Fan). Aber wie sich im Nachgang herausstellte – völlig zu unrecht. Und daher mag ich diese Kochabende so sehr. Man lernt wieder neue Geschmäcker und Zutaten kennen, die man vermeintlich gar nicht mag. Es war ein runder Abschluss des Abends – was sicherlich auch daran lag, dass jeder Gang am Abend durch einen eigenen Cocktail begleitet wurde. Kann man so machen! Besten Dank für diesen tollen Abend und im Oktober geht’s wieder weiter.

Der 44. Kochabend

Heute fand ein „historischer“ Abend statt in unserer Kochrunde. Unser „jüngstes“ Mitglied der Runde (nicht alterstechnisch 😉 ) kochte für uns Gerichte aus seiner Kindheit. Und nicht nur das: er kochte auch Gerichte aus der Deutschen Demokratischen Republik die vielen von uns so nicht bekannt waren. Wir haben sozusagen wieder ein bisschen zur Völkerverständigung beigetragen.

Auf dem ausgelegten Menü wurden wir von keinem geringeren als dem deutschen kommunistischen Politiker Erich Ernst Paul Honecker begrüßt (der witzigerweise in Neunkirchen im Saarland geboren wurde). Um hier geschichtlich auch noch etwas beizusteuern:
„… Honecker war ab 1931 hauptamtlicher Funktionär der KPD. 1935 wegen Widerstands gegen den Nationalsozialismus zu zehn Jahren Haft verurteilt, war er nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1946 Mitbegründer der Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ). Er war 1961 als Sekretär für Sicherheitsfragen des ZK der SED und Sekretär des Nationalen Verteidigungsrates der DDR (NVR) maßgeblicher Organisator des Baus der Berliner Mauer und trug in diesen Funktionen den Schießbefehl an der innerdeutschen Grenze mit. Als einer seiner größten Erfolge gilt die Anerkennung der DDR als Vollmitglied der UNO 1973…“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Erich_Honecker)

In alten Erinnerungen schwelgend starteten wir in den DDR-Mottoabend mit einem Kristallweizen (aus einer lokalen Brauerei) à la Berliner Weisse. Dieser wurde zum einen mit Himbeer-, zum anderen mit Waldmeister-Sirup verfeinert und hatte optisch dann etwas von einem Likörchen in einem Martiniglas. Etwas gewöhnungsbedürftig und doch schon recht süffig – aber nach 3 Gläsern war die Richtung des Abends schon vorgegeben. Gefühlt kochten plötzlich ein eingefleischter DDR-Junge, ein Willi-trinkender Allesesser, ein Geschmacksverirrter und ein grobmotorischer Butter-Schläger das Menü des Abends – das konnte ja nur gut werden.

Den Start machten die Dalmatinischen Tomaten. Und nein, sie hatten weder mit den Hunden (weil die diese besonders gerne essen würden) noch mit der Region Dalmatien in Kroatien zu tun (wenngleich letzteres dem ein oder anderen womöglich in die Karten gespielt hätte – das ist aber auch nur Spekulatius). Es handelte sich „lediglich“ um ausgehölte, mit Zitronensaft beträufelte Tomaten, die mit einer Ei, Sardellenfillets, Sahne und Senf-Crème gefüllt waren. Angerichtet wurde der Teller noch mit aufgeschnittenen gekochten Eiern und halbierten Oliven.

Ab zum nächsten Gang: Soljanka. Wie uns unser Gastgeber aufgeklärt hatte: ein gängiges Reste-Essen. Wenngleich der „Geschmacksverirrte“ einen Großteil der Zutaten in der Regel verschmäht war das Ergebnis doch recht lecker. Zu dem ausgelassenen Speck im Topf gesellten sich verschiedene Würstchen-Scheiben, Gurken und einiges an Kalbs- und Rinderfond. Gut gewürzt kam der Eintopf dann in die Teller und wurde genüsslich weg-geschlemmt.

Zur großen Überraschung (Ironie!) war das hiesige Menü nicht ganz so umfangreich und „kompliziert“ wie das letzte unseres Gastgebers. Das wurde zu Beginn aber auch klar kommuniziert, sodass sich alle auf einen (zeitlich gesehen) normalen Abend einstellen konnten. So gab es das Hauptgericht auch „schon“ um 22:45 Uhr – was so gesehen „ganz ok“ war. Hier wurden klassisch Königsberger Klopse mit Reis gereicht. Fachmännisch gerollt ein richtiger Leckerbissen. Wobei ich hier sagen muss: Ohne die akurat, auf den Mikrometer genau geschnittenen Zwiebeln, wäre die Struktur der Klopse eine ganz andere gewesen und hätte, wenn überhaupt, nur halb so lecker geschmeckt – ganz zu schweigen von der Konsistenz am Gaumen… Naja egal. Außer der Zwiebel kam dann noch in Milch eingeweichtes Brötchen, Hackfleisch, Gewürze und Kapern in die Masse. Gekocht wurden die Klopse zuerst in einem Sud aus Wasser mit ein wenig Gewürzen. Anschließend wurden sie dann noch in der, ich nenne sie mal liebevoll „Klopse-Soße“ fertig gegart. Letztere bestand grundlegend aus einer Mehlschwitze die mit dem Klopse-Sud abgelöscht wurde und mit Kapern und Zitronensaft abgeschmeckt wurde. Der Reis köchelte nebenbei und wurde auf dem Teller zu einer formschönen Halbkugel angerichtet. 2 Klopse für jeden reichten aus (mit mehr kommen die meisten eh nicht klar 😛 ) sodass keiner hungrig nach Hause ging.

Den Abschluss machte, optisch gesehen, ein eher „spezielles“ Gericht. Wie will ich es denn am besten, und ohne die Gefühle von jemandem zu verletzten, beschreiben? Man könnte es sich wie ein inkontinentes Schlumpf-Burger-Patty vorstellen, welches im eigenen Saft steht. Spaß beiseite: Der Waldmeisterschaum wurde mit Sirup, Wasser und Gelatine als Grundbasis hergestellt. Eigentlich sollte aufgeschlagene Sahne und Eischnee zur Masse kommen. Allerdings hat es unser Sahne-Schläger etwas zu gut gemeint (er war gedanklich sicherlich schon wieder bei Klopsen von jemand anderem unterwegs) und hatte somit aus der Sahne einwandfreie, streichzarte Butter gerührt. Was jedoch nicht die Aufgabenstellung war. Folgerichtig musste besagte Person den Heimweg antreten und Sahne-Nachschub besorgen, welcher dann in der Folge zur schönsten, niemals erreichten und hervorragend fluffigen Sahne aufgeschlagen wurde. Alleine deshalb (ok und vielleicht mit dem Eischnee und dem Zucker…) entstand eine flauschige Mouse, die dann in 6 Auflaufförmchen gefüllt und kalt gestellt wurde. Die eigens hergestellte Vanillesoße war zwar in letzter Konsequenz etwas flüssig, was dem Ganzen jedoch geschmacklich in keinster Weise schadete. Etwas mehr Kühlzeit wäre wohl nicht verkehrt gewesen, aber gegen ein Dessert um 23:45 Uhr anstatt um ~2:00 Uhr hatte auch niemand etwas einzuwenden.

Vielen Dank für diese kulinarische Reise in eine „frühere Zeit“, die die meisten von uns so nicht kannten. Dafür sind solche Abende jedoch auch gedacht – jeder soll ganz eigene und neue Eindrücke mitnehmen und auch Sachen kennenlernen, die man eben nicht kennt. Weiterer positiver Nebeneffekt des Abends war die frühe und unkomplizierte Terminfindung des nächsten Kochabends. Besten Dank hierfür. Allen ein schönes erholsames Wochenende und schöne Urlaube.

Der 43. Kochabend

Am hiesigen Kochabend waren wir etwas „gehandicapt“ – also nicht wir alle, aber einer von uns. Trotz recht frisch zurückliegender OP ließ er es sich nicht nehmen, den kulinarischen Abend mit uns zu bestreiten (wenngleich die Zustimmung für seine Teilnahme hierfür nicht von allen kam – andere Geschichte…). Und heutzutage trägt richtige Bewegung und Belastung ja auch zur Genesung bei. Somit konnten wir uns wieder an einen weiteren BBQ-Abend machen, da ziemlich alle Gerichte auf dem Grill zubereitet wurden – wir lieben Sommerkochabende.

Was mir gerade noch einfällt: Irgendwie wechselte das Thema im Laufe des Abends in Richtung Handgelenks-Erna – ich weiß gar nicht mehr wieso!?! Ist ja auch egal und nicht so wichtig. Wobei. Irgendeinen Grund wird es schon gegeben haben. Ob das jetzt wegen der OP kam oder wegen sonst was… Hm. Vielleicht frag ich da auch nochmal nach. Wie auch immer – gekocht/gegrillt haben wir dann ohne irgendwelche Ernas.

Begrüßt wurden wir mit einer Sommerschorle – hmmmmm lecker. Das passt immer wenn’s warm ist. Und dann ging’s direkt an den Eierlikör. Sprich: An das Dessert. Alles zusammenrühren, in feuerfeste Schälchen füllen, diese mir Alufolie umhüllen und rauf auf den vorgeheizten Grill. Gut 30 Minuten „grillen“ bis es stockt. Danach Kontrastprogramm im Kühlschrank. Das Topping gab’s dann „just in time“ in der Nacht.

Erster Happen waren dann die Zucchini-Speckröllchen, welche mit filigraner Eleganz gefüllt, gewürzt und zusammengerollt wurden. Spießchen rein und auch ab damit auf den Grill. Bissl Baguette dazu und fertig war unser „Starter“ des Abends.

Vom Aufwand her auch überschaubar war unsere Vorspeise. Avocados halbieren, Steine raus, Öl drauf und „Schüssken“ – ab auf den Rost. In der Zwischenzeit alle anderen Zutaten zur Tomatensalsa „verwurschtelt“ und anschließend in die Avocado-Schiffe drapiert. Selbes Spiel wie vorher – Baguette dazu und ab auf den Tisch damit.

Kommen wir zum Highlight des Abends – aus mehrerer Hinsicht! Zum einen: Es gab Fleisch! Und zwar (wieder einmal) mehr als genug. Insider sprechen von etwas um die 2kg. Alleine schon wie die Fleischbrocken mit einer filigranen Leichtigkeit und Akribie auf die Schaschlik-Spieße geschoben wurden… Ein Gedicht. Das kann bei uns halt nur einer! Auch die geviertelten Zwiebeln packte er mir solch einem Selbstverständnis dazwischen, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Bis dann 5 herzerweichende, speichelfluss-produzierende Spieße rauskamen. Weit mehr Aufwand und deutlich mehr Technik erforderte das Erstellen der Kartoffelspiralen. Dies fand auch in mühevoller Kleinstarbeit statt – aber unser „Neuzugang“ gab sich hier keine Blöße und schnitzte ein Prachtexemplar nach dem anderen, als gäbe es kein Morgen mehr. Dagegen war das Einwickeln der Grillpaprikas mit Speck geradezu ein Klacks – also wenn man den ver******* Speck endlich auseinander bekommen hatte. Danach ging’s 🙂 Kartoffelspiralen noch lecker panieren und alles auf den Grill. Nicht nur dass es super gerochen hatte – auch geschmacklich gab es hier nichts auszusetzen.

Ach ja – das hatte ich beinahe vergessen. Es gab auch noch einen Liter Knoblauchsoße dazu, damit man ja alles runterbekam. Und wenn an etwas nicht gespart wurde, dann war das Knoblauch. Herrlich!

Da das Dessert ja quasi schon fertig war, musste nur noch der braune Zucker karamellisiert werden und Himbeeren mit etwas Himbeergeist aufgekocht werden. Sobald diese zerfielen wurde die „Soße“ auf die Förmchen verteilt und für’s Auge noch mit ein bis zwei ganzen Himbeeren garniert. Wieder einmal ein gelungener Abschluss – auch der Einsatz des Grills macht schon immer Laune.

Der 42. Kochabend

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Um dem sommerlichen Feeling adäquat Rechnung zu tragen, habe ich meinen Mitköchen heute Mal zum Start direkt einen Caipirinha kredenzt – und was soll ich sagen?!? Es gibt wenige Sachen, die ich in meinem Leben bisher gemacht habe, die auf so viel Zustimmung und Gegenliebe gestoßen sind 🙂

Aber ehrlicherweise muss ich schon etwas früher einsteigen und meine Aussage etwas relativieren. Da ich in den seltesten Fällen hochprozentige Getränke verzehre, geschweige denn ausschenke, fehlte mir etwas das notwendige Material, um alle zufrieden stellen zu können. Kurzerhand erklärte sich jedoch unser wandelndes Alkohol-Lager bereit, kurz heim zu springen (wie ein junges Reh) und sowohl eine Schüssel voll Crushed-Ice und 4 vernünftig große Cocktail-Gläser zu besorgen. Besten Dank an dieser Stelle nochmal an unseren mit Abstand eifrigsten Mit-Koch der Runde. Als er wieder da war, mixte er auch gleich eigenständig die phänomenalsten und optisch selten erreichten Caipi’s, die ich bisher gesehen habe (Beschreibung kann Übertreibungen enthalten; Ausnahme ist jedoch das wandelnde Alkohol-Lager 😉 )!

Nach diesem gelungenen Start konnten wir uns dann auch schon an die kalte Avocado-Suppe wagen. Etwas, das es so auch noch nicht bei uns gab. Aber überraschenderweise war das bei den Temperaturen eine angenehme Abwechslung. Viel frisches Grün, etwas Joghurt, Sprudel und Schalotten und ab in den Mixer. Fertig ist der gesunde Smoothie. Dazu gereicht wurde ein Secco – der nur minimal mehr prickelte als die Suppe. Ach und die Eiswürfel, die vom Gastgeber für die Caipirinhas vorgesehen waren, wanderten zu großen Teilen in die Suppe um deren Konsistenz zu verbessern.

Als Vorspeise gab es dieses Mal Spaghetti mit Spargel-Carbonara. Natürlich wieder aus selbstgemachten Nudeln. Ich habe langsam das Gefühl, dass am nudeln (das Nudeln-machen) alle richtig viel Spaß haben. Und das Ergebnis gibt uns auch recht – die Nudeln sind einfach immer der Hammer. Kurz den Teig zusammengerührt, mit Frischhaltefolie kühl gelagert und dann in mehreren Teilen durch die Nudelmaschine gewalzt. Das wurde von den beiden Kollegen mit so viel Herzblut und Gefühl gemacht, dass auch hier wieder die perfektesten Spaghetti als Ergebnis zu Tage traten. Mir fehlen schlicht die Adjektive um zu beschreiben, welcher Superlativ hier wieder geschaffen wurde und angebracht wäre. Aber zurück zum Essen: Spargel kurz blanchiert, Speck angebraten, Parmesan und Eier verquirlt und alles zusammen in der moderat warmen Pfanne zusammengerührt. Das Ergebnis war ein sehr schönes, zur Saison hervorragend passendes, Gericht zu welchem ein leckerer Sauvignon Blanc gereicht wurde.

Kommen wir zum Hauptgang – Pizza. Vielleicht im ersten Moment etwas „einfach“, aber einfach gibt’s bei uns in der Regel nicht! Der Pizzateig wurde bereits am frühen Vortag angesetzt und hatte mehr als genug Zeit zu gehen und sein volles Aroma zu entfalten. Richtig viel Arbeit gab es dann gar nicht mehr zu tun – Tomatensoße anrühren, Zutaten zurechtzupfen und bereit legen, Salat putzen und eine Soße machen. Der Teig wurde dann auf 6 Portionen verteilt, auf der Arbeitsfläche semi-professionell ausgebreitet und zu mehr oder weniger runden Pizzen geformt (die endgültige Form war natürliche dem Platz auf den Blechen geschuldet). Ofen vorheizen, Pizza mit einigen wenigen Zutaten belegen und knusprig kross braten. Zum Schluss kam noch das Topping oben drauf und los ging die Schlemmerei. Ich muss sagen: Der Teig (und auch der Rest) war echt richtig lecker – mal eine andere Pizza als gewohnt.

Zum Abschluss stand dann ganz saison-typisch noch ein Erdbeer-Rhabarber-Crumble auf der Speisekarte. Auf 5 Förmchen verteilt, stellte es den süßen Abschluss des heutigen Abends dar. Letztlich wurden es mengenmäßig nochmals 2 komplette Auflaufformen mehr als notwendig, aber davon zehrt der Gastgeber am heutigen Tag auch noch.

Auch wenn das Menü in erster Linie etwas „einfach“ und „banal“ wirkte, war es doch in sich stimmig und hat allen gut zugesagt. Daher freuen wir uns auch schon auf unser nächstes Event Mitte Juli. Bis dahin: Genießt alle das tolle Wetter!

Der 41. Kochabend

Erstaunlich zeitnah fand unser nächster Kochabend statt – lediglich 3 Wochen lagen zwischen den beiden Terminen, sehr zur Freude von vielen. Entsprechend euphorisch sind alle beim Gastgeber eingetroffen um, wie so oft :-P, erst einmal enttäuscht zu werden. Zur Begrüßung gab es Capri-Sonne und 5 Minuten-Terrinen für alle. Für alle? Nein, für den Hünen in unserer Reihe gab es dann die Maxi-Dose Ravioli – immerhin wird sich Gedanken gemacht, damit jeder satt wird.

Spaß beiseite. Das war natürlich nur eine weitere Irritation – recht bald wurde dann doch die Menü-Tafel umgedreht und eröffnete das erste, fast komplett ohne Fleisch auskommende, Menü. Entsprechend Fisch-lastig war es – was aber nichts schlechtes bedeuten muss. Los ging es mit dem Dessert – nein Moment. Nochmal von vorne! Los ging es mit Schnaps. Irgendwie hat es sich eingebürgert, dass zu Beginn öfter mal Flüssignahrung gereicht wird.

Aber dann starteten wir wieder einmal mit dem Dessert, aufgrund der ausgeprägten Kühldauer. Vanillemasse aufkochen, abkühlen lassen und danach in die Eismaschine geben. Zusätzlich packten wir das Eis danach in den Gefrierschrank, damit es beim späteren Pressen nicht einfach nur eine breiige Masse gibt. Auch die Erdbeersoße war ruck-zuck zubereitet und kühl gestellt.

Also schnell weiter zum Dreierlei, damit auch mal etwas „festes“ zwischen die Kiemen kommt. In Teams wurde dann Quark angerührt und mit Massen an Schnittlauch und anderen Kräutern versehen. Zudem wurde Gemüse geschnitten und auch in feinste Spaghetti geraspelt. Allerdings nicht, wie ursprünglich angedacht, mit einem Spiralschneider… Nein nein. Wir improvisierten und haben eine einfache Reibe „missbraucht“ um hieraus filigranste Gurken-Späne heraus zu hobeln. Respekt! Sah eigentlich echt ganz vernünftig aus. Jetzt noch den Fisch in mundgerechte Stücke teilen, die Pumpernickel-Scheiben (unser Blini-Ersatz) mit der Quarkmasse bestreichen und je ein Teil Gemüse/ein Teil Fisch darauf geben. Mit Sprossen verzieren und auf einer Schieferplatte anrichten. Hmmm… Dazu noch einen Aperol-Spritz und der Sommer kann kommen.

Ab zur Vorspeise. Es wurden die schönsten Schafskäse-Speck-Pakete „geschnürt“, die ich bisher gesehen habe. Auch alle Skeptiker, die sich fragten, ob sich die Päckchen während des Anbratens auflösen würden, wurden eines Besseren belehrt. Für den Feldsalat wurde eine Vinaigrette angerührt und nach persönlichen Vorlieben noch etwas „verfeinert“. Parallel kam schon etwas Ciabatta in den Ofen zum Anrösten und die Paprika-Chili-Masse wurde angerührt. Der Feldsalat kam auf dem Teller in die Mitte, wurde mit der Vinaigrette übergossen/beträufelt, die angebratenen Schafskäse-Speck-Pakete exakt im gleichen Abstand voneinander angeordnet und die Paprika-Bruschetta zusätzlich im Schiffchen kredenzt. Ein Gedicht kann ich nur sagen und mein persönliches Highlight des Abends. Unbedingt zur Nachahmung empfohlen!!!

Für den Hauptgang waren auch heute die Handgriffe überschaubar. Fisch entkräten, im Ganzen mit Kräuterkruste „belegen“ und im Ofen bei niedriger Temperatur garen. Parallel kamen die Ofenkartoffeln in den Ofen und die Quarkmasse wurde angerührt. Hier gab es etwas Feldsalat, Verzeihung, ich meine natürlich Spinat, der als Beilage aufgetischt wurde (das hätte mit Feldsalat auch nicht wirklich besser geschmeckt 😛 ). Aber anstatt dies einfach nur mit Salatsoße zu tun, waren filetierte Orangenstücke gewünscht. Und wem kam diese Aufgabe zuteil? Naja, einmal dürft ihr raten. Also filetierte ich meine erste Orange im Leben – und ich weiß direkt wieder, warum ich das noch nicht gemacht habe und auch nicht öfter machen werde… Man man man, was eine Strafarbeit! Aber das Ergebnis war phänomenal, unangetastet, weltmeisterlich – mir fehlen schlichtweg die adäquaten Adjektive um diese geleistete Arbeit angemessen zu würdigen. Da war es fast ein Schlag ins Gesicht, dass der Salat viel zu früh in die Salatsoße gepackt wurde und vollkommen „versoffen“ war… Herzlichen Dank 😉 . Ach so nein stimmt ja – das war ja dann plötzlich Spinat und ganz genau so gewollt… Dennoch war der Lachs auf den Punkt gegart und sehr lecker, wenngleich die Menge, selbst für 5 Personen, mehr als ausreichend war.

Kommen wir zum krönenden Abschluss: Selbstgemachtes Spaghettieis! Eis aus dem Froster holen, Sahne aufschlagen und auf den Tellern verteilen, Eismasse durch Kartoffelpresse drücken, mit Erdbeersoße übergießen und, ganz wichtig, mit weißer Kuvertüre „überraspeln“ (Hinweis in eigenem Interesse: und zwar NUR über das Spaghettieis – und nicht über das Haupt einzelner Gäste…). Und der aller wichtigste Punkt: GENIESSEN!!! Sehr leckeres Finale.

PS: Ich habe mir heute wieder vorgenommen, beim nächsten Mal etwas „kleinere“ Portionen zu servieren – bin gespannt, wie gut das klappt… Bis Anfang Juni.

PPS: Im Nachgang zu unserem Kochabend habe ich mir, um mich selbst weiterzubilden, ein Video angeschaut wie man Orangen „anständig“ filetiert. Und was soll ich sagen – ich hab ungefähr alles falsch gemacht, was man machen kann. Aber auch ich bin jetzt schlauer 🙂

Der 40. Kochabend

Was lange währt, wird endlich gut! Das erste Quartal war schon um und wir haben es endlich geschafft unseren zweiten Kochabend im Jahr durchzuführen. Und dieser fand bei unserem „jüngsten“ Mitglied statt – also bezogen auf die Zugehörigkeit zu unserer Runde 😉 Und unser Gastgeber hatte sich einiges vorgenommen (zwar noch nicht das Montieren von Türen… :-P)! Aus einem relativ bekannten „Männermagazin“, mit Bezug zu Fleisch und Grill-/Kochaktivitäten, hatte er sich ein komplett vorgefertigtes 4-Gänge-Menü extrahiert – mit allen benötigten Zutaten und zeitlicher Abfolge der Umsetzung. Der Einsatz stimmte schon mal – Respekt. Was mir beim Nachtragen der Rezepte hierzu jedoch aufgefallen ist, war die Tatsache, dass es scheinbar ein Menü für 6 Personen hätte werden sollen. Das erklärt (im Nachgang) natürlich die mehr als ausreichende Menge an „Material“ 🙂 Immerhin hat dieses Vorgehen und die Art der Menüauswahl deutlich Eindruck auf einen weiteren Mit-Koch gemacht. Ich bin jetzt schon gespannt, was mich/uns am nächsten Kochabend erwartet!

Das Menü war etwas ausgefallener und entsprechend viel gab es für uns zu tun. Vorab: Mein bisheriges Ergebnis, was den Zeitpunkt der Ausgabe der Gänge anging, wurde an diesem Abend bei Weitem getoppt – danke an der Stelle! Los ging mit Haupt- und Nachspeise gleichermaßen. Routiniert arbeiteten wir in 2er Teams alle uns gestellten Aufgaben ab: Schoko-Mohn-Dip zusammenrühren und Schweinebauch vorbereiten für die recht umfangreiche Garzeit im Ofen. Auch Tätigkeiten für die anderen Gänge standen dann schon auf dem Programm. Alles nichts, was uns vor Herausforderungen stellen sollte. Etwas verwunderlich war jedoch die Menge an Limetten, die zu verarbeiten war. Einigen fehlte hier jedoch die adäquate Menge an Alkohol – das war dann doch etwas „ungewohnt“ 😀

Scheinwebauch erst in die Pfanne, dann in den Ofen. Papayasalat vorbereiten und parallel den Wolfsbarsch filetieren und entgräten – das war ne frickelige Angelegenheit, das kann ich Euch sagen; insbesondere, wenn man bei jedem Schnitt genauestens beobachtet wird. Aber auch das wurde geschafft. Wolfsbarsch in kleine, gleichmäßige Stücke würfeln und dann im Limettensaft garen – ach so, ja hierfür wurde auch einiges benötigt. Eismasse vorbereiten und in den Kühlschrank stellen. Und dann ging es eigentlich immer wieder nur um das Anrichten der Gänge – also gefühlt. Aber irgendwie war trotzdem noch ein Haufen Arbeit zu tun. Anbei eine kleine zeitliche Einordnung anhand der von mir vorgenommenen Foto-Dokumentation (alle Angaben ohne Gewähr):

17:25 Uhr: Ankunft bei unserem Gastgeber
18:08 Uhr: Offenlegung des Menüs und erster Begrüßungsbier
18:21 Uhr: Beginn der ersten Vorbereitungen (Schweinebauch und Nachtisch)
18:39 Uhr: Vorbereitung der Aromaten für den Schweinebauch
18:52 Uhr: Anbraten des Schweinebauchs
19:31 Uhr: Der Schweinebauch wandert in den Ofen
20:19 Uhr: Schwarten-Öhrchen wandern ebenfalls in den Ofen
20:43 Uhr: Anrichten des Gruß aus der Küche
20:46 Uhr: Verzehr des 1. Ganges
21:54 Uhr: Zubereitung des Entrecôtes
22:25 Uhr: Anbraten des Entrecôtes
22:38 Uhr: Verzehr des 2. Ganges
23:45 Uhr: Zubereitung des Mangolds
00:18 Uhr: Garprobe des Schweinebauchs
00:42 Uhr: Verzehr des 3. Ganges
01:36 Uhr: Zubereitung der Frühlingsrollen
01:52 Uhr: Zugabe der Himbeeren zum Vanilleeis
02:01 Uhr: Verzehr des 4. Ganges
~03:10 Uhr: Auflösung des Kochabends

Auf das es nächstes Mal etwas weniger Zeit in Anspruch nehmen wird 😀 War ganz schön harte Arbeit muss man sagen. Aber in 3 Wochen haben wir schon den nächsten Kochabend vor der Brust – ich bin maximal gespannt. In diesem Sinne nochmals besten Dank für den, zwar recht ausgiebigen, aber durchaus gelungenen Einstand.

Der 39. Kochabend

Neues Jahr – Neues Glück. Auch im Jahr 2023 findet unser Männerkochen eine Fortsetzung und „unerwarteterweise“ starteten wir sogar „unbewusst“ mit einem Motto-Abend: Bier sollte es sein. Dagegen ist ja generell gar nichts einzuwenden. Aber auch in diesem Jahr fehlt uns ein wenig das Maß – also nicht zum Trinken, sondern eher zum Essen. Ich denke ich kann guten Gewissens sagen, dass auch an diesem Abend niemand hungrig nach Hause gegangen ist. Und falls doch, dann hat er definitiv andere Probleme…

Neues Jahr – altes Schema. Zu Anfang wurde mit dem Dessert gestartet, welches dieses Mal in ungewohnter Konstellation daher kam. Zum Espresso gesellte sich Bier zum Tränken der Biskuits – wie sollte es auch anders sein an einem Bier-Abend?!? Ansonsten konnte ich wenig Unbekanntes feststellen. Es war sonst ein „normales“ Tiramisu. Was allerdings noch positiv hervorzuheben war, ist die phänomenale „Spachtel-Technik“ unseres Mit-Koches, der in seinem vorherigen Leben vermutlich ein Verputzer war (und falls nicht, sollte er sich evtl. über einen Berufswechsel Gedanken machen). Auch das „fachmännische“ Bestreuen des Tiramisu mit Kakao ließ er sich nicht nehmen, um sein „Meisterwerk“ nicht verpfuschen zu lassen.

Mein persönliches Highlight des Abends war der Gruß aus der Küche. Eine Biersuppe an sich ist ja schon nicht ganz gewöhnlich, allerdings mit Chili und Cheddar verfeinert wurde daraus ein richtiger Gaumenschmaus. Beide letztgenannten Zutaten sorgten auch dafür, dass der Biergeschmack nicht penetrant hervorstach. Grünzeug fürs Auge kam auch noch oben drauf und jetzt, da es „wieder Speck zu geben scheint“ ;-), tat dieser dem Gericht auch nicht schlecht.

Bierschinken – was soll ich sagen… Also zuerst einmal: Ich bin nicht sicher, ob ich jemals zuvor wirklich bewusst Bierschinken gegessen habe. Und falls doch, sicherlich nicht in dieser Dicke. Eingeplant waren für jeden von uns 2 panierte Scheiben. Ich sag mal so: Wenn es nur eine gewesen wäre, und diese halb so dick gewesen wäre, hätte es auch gereicht! Als Beilage gab es noch Zwiebelsauce, die natürlich, wie sollte es anders sein, mit Bier eingekocht wurde.

Kommen wir zum Hauptgang: „1 Mal Rumpsteak medium für alle bitte“. Der Opti-Grill tut hier stets zuverlässig seine Arbeit. Neben den Smashed Potatoes, die ich so auch noch nie selbst zubereitet hatte, gab es noch einen mehr oder weniger improvisierten Feldsalat als Beilage. Angeblich wurde bei der Bestellung der Rumpsteaks auch angemerkt, dass wir keine 350g-Portionen brauchen – ob das so wirklich geklappt hat mit „kleineren Portionen“ will ich hier auch mal im Raum stehen lassen. Gefühlt waren das schon ordentliche Portionen – vor allem nach dem, was wir schon hinter uns hatte. Aber „Jammern hilft nicht“ – man muss sich auch mal quälen. Außerdem gab es ja immer mal wieder ein Schnäpschen zum Zwischenverdauen. Doch was mussten unser aller Augen mit ungeahnter Ungläubigkeit feststellen?!? Unser „Verspachtler-Profi“ machte seinem neuen Beinamen alle Ehre – er hatte doch tatsächlich vor seinem Bruder den Teller „leergeputzt“!!! Ich bin immer noch nicht sicher, ob er nicht doch unbemerkt Teile des Essens heimlich weggepackt hat… Aber dieser Moment sorgte definitiv für Sprachlosigkeit bei allen Anwesenden.

Zum Abschluss gab es dann das Bieramisu, von dem sicherlich auch am Folgetag noch ausreichend genascht werden konnte. Super leckerer Abend wie immer. Beim nächsten Kochabend kommt es dann zu einer „Koch-Prämiere“ auf die wir alle ganz besonders gespannt sind.

Der 38. Kochabend

Es ist Ende Dezember 2022, Weihnachten liegt hinter uns und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Alles wie immer, sollte man denken. Aber weit gefehlt: draußen sind knapp 20 °C und das geplante Weihnachtsmenü vom Kochabend musste auch abgeändert werden, da es manche Zutaten bereits nicht mehr zu kaufen gibt. Auf den Glühwein als „Starter“ wollte der Gastgeber dennoch nicht verzichten – also wurde der Abend hiermit eröffnet.

Nachdem das (Winter-)Menü anhand einer Tafel verkündet wurde, legten alle Beteiligten voller Elan los. Und zwar nicht so wirklich, wie es der Gastgeber ursprünglich geplant hatte, aber immerhin war die Motivation groß. Das war allerdings hauptsächlich der Tatsache geschuldet, dass das Menü nochmals umgestellt werden musste und da blieb nicht mehr all zu viel Zeit, alle Instruktionen genau festzuhalten. Also wurde (mal wieder) etwas improvisiert – soll ja öfter mal vorgekommen sein beim heutigen Gastgeber…

Bratapfeltiramisu sollte es sein. Also ran ans Apfel-schälen und rein mit den weihnachtlichen Gewürzen. Alles schön einkochen und erst einmal kühl stellen. Oben drauf kam eine Mascarponecreme (damit macht man generell nie etwas verkehrt [sollte man meinen]). Diese benötigte zwei Eigelb. Als kleiner Nebeneffekt blieb davon ja auch zwei Mal Eiweiß über – daraus wurde als Trennschicht eine kleine Baizer-Masse mit Mandeln angerührt, die dann im Backofen ausgebacken wurde. Aber zurück zur eigentlich unkomplizierten Mascarponecreme. Nachdem Eigelbe und Zucker schön schaumig gerührt wurden mit dem Handrührgerät, kam löffelweise die Mascarponecreme hinzu. Man hätte die jetzt einfach „normal“ einrühren können, oder man nimmt, wie in aktuellem Fall geschehen, einfach weiter den Handrührer und rührt die Masse so lange und so heftig weiter, bis es quasi Butter ist. Ich meine ok, Butter ist auch lecker – aber dann hätte ich ja auch gleich einfach Butter nehmen können. Kurzerhand wurde dann auch noch vergessen die gerösteten Mandelblättchen zur Apfelmasse hinzuzugeben… Die wurde schließlich beim Servieren dekorativ „darüber geworfen“.

Als Gruß aus der Küche gab es einen Kürbiscreme-Cappuccino im Glas, welcher scheinbar einem der Mitköche schon bekannt war. Das war gut, denn der Gastgeber hatte das bisher noch nicht gemacht und wollte einfach mal schauen, was dabei raus kommt, wenn man eine Kürbiscremesuppe kocht, davon etwas Suppe wegnimmt, mit Sahne, Puderzucker und Tabasko verfeinert und dann oben auf die Suppe wieder drauf sprüht. Also ich als bekennender „Nicht-Kaffee-Trinker“ fand: richtig leckere Geschichte. Und der „Pepp“ aus dem Schaum war richtig lecker!

Dann gings an den Hauptgang. Hier wollten wir zeitnah das Fleisch in den Ofen bekommen, damit es entsprechend garen kann. Vorab mussten die Schweinefilets allerdings gesäubert, getrocknet gewürzt und mit Serrano-Schinken umwickelt werden. Klingt alles ziemlich einfach, aber letzteres stelle sich als echte Herausforderung dar, da der Serranoschinken irgendwie ziemlich „ungünstig“ geschnitten war und wir immer nur kleine Absätze zusammenfügen konnten. Letztlich hat unsere langjährige Erfahrung jedoch dazu geführt, dass uns auch das nicht aufhalten konnte und irgendwie war das Filet dann „eingepackt“, wurde angebraten und durfte im Ofen vor sich hin garen. In der Zwischenzeit wurden Kartoffeln seniorengerecht weichgekocht, zerstampft, gewürzt und mit Tahin und Milch cremig gerührt. Nebenbei noch aus dem Bratansatz eine Soße gezaubert inklusive der Granatapfelkerne, Frühlingszwiebeln angebraten und alles zusammen ansehnlich auf die Teller drapiert. Guten Appetit.

Den Abschluss bildete das Bratapfeltiramisu. Dieses bekam noch eine kleine Schicht Zimtzucker und das oben angesprochene Mandel-Topping. Alles in Allem wieder einmal ein sehr leckeres Menü und ein sehr geselliger Abend. Auch der nächste Termin konnte schon gefunden werden – so kann das Jahr starten!

In diesem Zusammenhang bleibt mir nur wieder einmal mich bei allen Beteiligten (auch den Familien „hintendran“) herzlich zu Bedanken, dass wir das, was wir so lieben, auch in der Form immer wieder weiterhin machen können. Es ist mir eine Herzenssache und ich bin stolz, dass auch nach gut 3 Jahren alle noch so begeistert mitziehen. Ich hoffe alle hatten ein gutes Jahr und ich wünsche Euch allen, dass auch 2023 ein gutes, gesundes Jahr für uns alle sein wird.

PS: Gerade beim Veröffentlichen aller Infos zum kürzlich erfolgten Kochabend hat sich wieder gezeigt, dass aufgrund von diversen Unwägbarkeiten eine zeitnahe Terminfindung essenziell ist. Ich denke das haben auch alle Beteiligten wieder leidvoll erfahren müssen – daher bin ich optimistisch, dass 2023, was die Terminfindung angeht, ein besseres Jahr werden wird. Bis dahin – macht’s gut!

Der 37. Kochabend

Es ist Oktober, es herrschen immer noch herrlichste Wetterbedingungen und es ist wieder Männerkochen angesagt. Alles „ganz normal“ sollte man denken. Aber weit gefehlt! Heute fand „unser“ Abend zum ersten Mal in neuer Besetzung statt. Das spiegelte sich auch gleich am Anfang des Kochabends wider und zwar in der Art, dass ziemlich „unappetitlich“ aussehender grüner Schnaps aufgetischt wurde – von unserem „Neuankömmling“. Vom Aussehen erinnerte es an Absinth – vom Geruch eher nach Allgäuer Latschenkiefer. Nichts von beidem hielt den Großteil der Anwesende davon ab gleich zu Beginn auf einen tollen Abend anzustoßen – und den sollten wir mal wieder haben.

Geladen wurde, jahreszeitentypisch, zu einem Herbstmenü, welches auf einem viel zu kleinen, improvisierten Wäscheständer präsentiert wurde… 😉 Zu essen fand man hier auch sehr typisches Gemüse und Fleisch, was allen Teilnehmern gut gefiel. Zu Anfang wurden fleißig Äpfel geschält und in gleich große Stücke geschnitten, die dann in 6 Schälchen gleichmäßig verteilt wurden. Zeitgleich wurden dann die Streusel und das selbstgemachte Vanilleeis hergestellt. Letzteres wurde zusammengerührt, gekocht und abkühlen gelassen – danach ging es in die Eismaschine. Die Streusel waren auch schnell erledigt und nach kurzer Genussprobe im Rohzustand auch für „gut“ befunden. Die Apfel-Streusel Schälchen wurden direkt schon fertig gemacht und für den späteren Gebrauch weggestellt. Gang 1 – Check.

Ab zum Gruß aus der Küche. Hierzu wurden Maronen karamellisiert und im Nachgang mit Speck umwickelt und beiseite gestellt. Zudem wurde ein Teil des Kürbis klein gewürfelt, Peperoni klein geschnitten und alles zusammen mit den Gewürzen gemischt. Im Topf mit Olivenöl angeschwitzt und auf dem angerösteten Ciabatta-Brot inklusive Frischkäse verteilt, gab es hierzu die im Speck nochmal angebratenen Maroni – ein Gedicht.

Aufgrund der Dauer der Hauptspeise, mussten wir uns auch zeitnah an die Wildsau machen. Die wurde in der größten vorhandenen Pfanne schön von allen Seiten angebraten und gewürzt und danach im Bräter gebettet. In die heiße Pfanne kam dann das Suppengemüse, welches mit Rotwein abgelöscht und dann zum Fleisch gegeben wurde. Ab damit in den Ofen und ab mit dem Bier in die Köche.

Auch die Vorspeise stellte uns vor keine großen Probleme. Salat waschen, Pistazien schälen und karamellisieren und das Dressing anrühren. Einzig „kritischer“ Schritt war das Auseinandernehmen des Granatapfels. Hier hat sich aber unser „Neuankömmling“ gut eingebracht und ohne große Probleme die Kerne vom Rest getrennt. Auch beim Zerbröseln des Fetakäses wurde großes Können bewiesen und somit ein leckerer Herbstsalat angerichtet.

Vor der Hauptspeise wurde dann noch der ein oder andere „grüne“ Schnaps vernichtet und die Beilage zubereitet. Dazu wurde wieder Kürbis gewürfelt und weich gekocht, danach gewürzt, abgeschmeckt und zum Püree gerührt. In der Zwischenzeit noch die Pilze mit Zwiebel und Knoblauch anbraten und zusammen im Servierring anrichten. Der Wildschweinbraten wurde fachmännisch „zerlegt“ und mittlerweile auf 5 Portionen verteilt – unser altgedientes Mitglied hat uns nochmal besucht und mit uns gespeist.

Für das Dessert musste lediglich der Ofen angeheizt und bestückt werden und das Eis aus der Eismaschine geholt werden. Das ließ genügend Zeit sich wieder um Hochprozentiges zu kümmern. Der Apfel-Crumble schloss einen tollen Abend ab, an dem die große Runde noch einmal zusammenkam – wir sind gespannt, wie es zukünftig für uns weitergehen wird. Der nächste Kochabend wird dann zu Beginn des Dezembers stattfinden um die Abstände nicht zu groß werden zu lassen. Ich freue mich schon drauf und wünsche allen eine gute Zeit.