Der 56 Kochabend

Kochabend Nummer 56 – was soll ich sagen/schreiben?!? Ich behaupte, so viele „Prämieren“ wie an diesem Abend auf einmal gebündelt – das gab’s noch nie bei uns. Ach und mit dem Motto „Bella Italia“ hatten nur die wenigsten zu tun. Okay – die meisten davon waren auch nicht wirklich geplant (behaupte ich)!

Prämiere Nummer 1:
Wir haben uns einen Gast eingeladen, der an diesem Abend komplett mit uns kochen durfte/musste 🙂 Und er stieß, obwohl er das so wohl nicht ganz geplant hatte (auf meinen Hinweis durch die Blumen hindurch) auch relativ pünktlich um 17:45 Uhr zu uns. Das ließ uns genügend Zeit uns auf diese neue und auch ungewohnte Situation vorzubereiten.

Prämiere Nummer 2:
Es wurde noch an einem anderen Kochabend (außer bei mir) selbstgemachte Nudeln mit einer Nudelmaschine hergestellt.

Prämiere Nummer 3:
Völlig überraschend wurde bereits zum Hauptgang ein vermeintlicher Dessert-Wein kredenzt (der Gastgeber konnte hierfür jedoch absolut gar nichts)! Das war das Werk eines anderen.

Prämiere Nummer 4:
Klobesuche fanden bisher immer nur statt aufgrund von Essensausscheidungen auf „natürlich vorgesehenem Wege“. An diesem Abend hatte es jedoch auch (oralen) Auswurf zur Folge – bis heute versteht niemand, wie es dazu kommen konnte!?!

Prämiere Nummer 5:
Die wohl erste Nahtoderfahrung, die einer von uns machen musste! Und dann auch noch das „Küken“ (auf das Alter bezogen) aus unserer Gruppe, welches noch vollmundig kurz vorher verkündete, wie sehr er sich dafür einsetzen würde, dass, sollte in ferne Zukunft einmal einer von uns aus dem Leben scheiden (Gott bewahre), dieser ein lebensgroßes Bild bekommt, welches dann weiterhin in unserer Kochrunde anwesend ist und „mitbekocht“ werden würde. Keine Ahnung, ob ihm diese Pläne und Ideen zu sehr zu Kopf gestiegen sind – auf jeden Fall wäre er an diesem Abend fast der erste Kandidat für solch ein Bild gewesen/geworden.

Prämiere Nummer 6:
In Anlehnung an Nummer 5 wurde an diesem Abend zum ersten Mal der Einsatz des „Heimlich-Griffes“ notwendig um Schlimmeres zu verhindern.

Prämiere Nummer 7:
Es gab zum ersten Mal Scherben . Und zwar keine von denen, die „Glück“ bringen sollen, sondern eher „Unglück“. Vielleicht war das auch ein Zeichen an diesem Abend, als das Quittengeleeglas den Abgang gemacht hatte. Wir müssen uns im Nachgang dann vehement Gedanken machen, ob wir ein weiteres Experiment wie diesen Abend wirklich noch einmal wiederholen wollen – und noch wichtiger: Ob wir das überhaupt sollten! Denn wenn es nochmal schlimmer werden sollte – ich möchte mir solch eine Szenario in keinster Weise vorstellen.

Prämiere Nummer 8:
Es hat gefunkt! Und zwar nicht am Grill, der Küche, der Kerze oder sonstigem. Nein – zwischen Mensch und Hund (Tier). Ich glaube jeder konnte an diesem Abend sehen, dass hier etwas „ganz besonderes“ passierte. Ich denke die Vermutung geht dahin, dass in naher Zukunft eine weitere Person im Besitz eines Vierbeiners sein wird – wenngleich er das auch so nie geplant hatte.

Prämiere Nummer 9:
Zusätzlich zu den Scherben gab es auch noch einen Ausfall, oder besser gesagt Unfall, aufgrund von vermeintlicher Materialschwäche. Eine Sitzgelegenheit hatte sich im Laufe des Abends einfach „aufgelöst“, ist in mehrere Stücke zerbrochen und hatte unseren Gastgeber geschmeidig auf die Schnauze fallen lassen. Hintergründe sind auch hier rein spekulativ: Zum einen hatte ein Filius sich zu Beginn des Abends voller Überschwang auf den Rücken des Gastgebers geworfen – da kam es bereits zu „Knack- und Knarzgeräuschen“. Oder lag es zum anderen einfach nur an der eigenen Ungeschicktheit? Oder wurde der Stuhl gar manipuliert?

Prämiere Nummer 10:
Ich schreibe, erst einmal zumindest, nichts zu der Zubereitung der Gerichte an sich, denn der Abend bot so viel mehr Aktionen, über die es sich zu schreiben lohnte.

Rückblickend weiß ich noch nicht genau, wie ich den Abend in Summe bewerten soll. Es war auf gar keinen Fall langweilig – das kann man schon mal sagen. Auch das Essen war wieder lecker und wurde dem Motto des Abends absolut gerecht. Auch das Gastgeschenk passte hier wie die Faust auf’s Auge – auch wenn es hier angeblich nicht zu Abstimmungen gekommen ist 😛 Aufgrund der vielen „Vorfälle“ bin ich, wie bereits erwähnt, persönlich noch nicht überzeugt, ob es hiervon eine Wiederholung geben sollte – rein aus gesundheitlichen und sicherheitsrelevanten Aspekten heraus. Aber hierüber wird noch zu sprechen sein – bis dahin wünsche ich Euch allen eine gute Zeit (mit und [noch] ohne Hund)!

Der 55 Kochabend

Irgendwie ist die Zusammenfassung dieses Abends untergegangen. Wie es dazu kommen konnte?!? Hierüber gibt es unterschiedliche Ansichten – allerdings ist nur eine „korrekt“ 😉

Wie auch immer – ich fasse trotzdem nochmal kurz für alle zusammen die es interessiert oder denen das wichtig ist (ist ja schon n ganzes Weilchen her und ich kann mich auch nicht mehr an alles erinnern):

  • Herbst
  • Kürbis
  • Noch mehr Kürbis
  • Super akurates „Geschnippel“ von einer ganz besonderen Person, die immer extrem viel Wert darauf legt, dass das hier so prominent erwähnt wird und nicht untergeht
  • Speck und Fleisch war’n auch dabei
  • Wein & Schnäpse
  • Unerwartete Harmonie unter 2 Personen

Hier noch die etwas ausführlichere Variante:

Zur Feier des Herbstes wurde uns heute ein Menü kredenzt, bei dem sich der Kürbis komplett durch alle Gänge zog. Den Start machte eine super leckere und krosse Kürbis-Bruschetta, die mit Kürbiskernen und Kürbisöl verfeinert wurde. Für diesen Gang wurde der erste von gefühlt 5 Kürbissen an diesem Abend „verarbeitet. Ach ja und bevor ich es vergesse: Der Kürbis war exzellent in gleich- und regelmäßige Würfel geschnitten, das kann man nicht lernen.

Danach wurde die Kürbis-Crème brûlée vorbereitet, welche sehr interessant zu werden schien, da es, außer etwas Rohrzucker, erstaunlich wenig Süße mitbrachte, was man sonst so von Desserts kennt. Aber darum geht es ja bei uns – auch mal was anderes auszuprobieren. Die Masse ins Wasserbad gesteckt und ab in den vorgeheizten Backofen. Danach gut auskühlen lassen und vor dem Servieren noch mit Rohrzucker bestreuen und die Oberfläche flämmen, bis der Zucker karamellisiert ist.

Die Vorspeise war dann, ganz klassisch hätte ich fast gesagt, eine Kürbissuppe. Aber mit 0815-Gerichten geben wir uns nicht zufrieden, daher wurde es eine feurige Kürbissuppe mit Bacon und karamellisierten Zwiebeln. Man kann es ahnen – der nächste Kürbis (oder die nächsten Kürbisse) musste(n) her und wurden, unter Einsatz des vollen Körpereinsatzes, klein gequält. Alles in einen genügend großen Topf, würzen und weich kochen. Danach schön pürieren und in Teller füllen. Die Deko bestand aus karamellisierten Zwiebeln und gebratenem Bacon. Dazu noch geröstete Kürbiskerne und Kürbisöl – ein Gedicht.

Als Hauptgang gab es dann (endlich mal wieder) ein leckeres Rahmgulasch, welches einige Stunden im Sud vor sich hinköcheln durfte, um entsprechend lecker und zart zu werden. Dies lies genügend Zeit für uns, um uns um die Serviettenknödel (und das ein oder andere hochprozentigere alkoholische Getränk) zu kümmern. Fehlte da nicht aber noch etwas??? Ja genau, richtig: Kürbis. Also schnell nochmal einen klein gemacht und in, ihr könnt es vermutlich schon ahnen, hervorragend akurate identische Saplten geschnitten durch unseren „Spezialisten“. Diese kamen dann, mit Parmesan bestreut, in den Backofen und bildeten die Gemüsebeilage.

Alles in Allem wieder ein hervorragendes und harmonisches saisonales Menü!

Der 54 Kochabend

Was soll ich sagen bzw. schreiben?!? Ziemlich gestresst ging es in den heutigen Kochabend, da das Menü kurz vor knapp nochmal umgeworfen wurde. Auch das Einkaufen fand „just in time“ statt, weshalb der Abend leider (und ausnahmsweise) 30 Minuten später starten musste – zum Unmut vieler. Sorry nochmal an der Stelle…

Ich dachte, ich mache es wieder gut, und habe direkt die kalt gestellten Hefeweizen kredenzt. Zu allem Überfluss handelte es sich hierbei um alkoholfreies Weizenbier. Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass es sich hier um sehr gewöhnungsbedürftiges Material handelte… Nicht jedermanns Sache – aber das ließ meinen neuen Wein in deutlich besserem Licht dastehen. Und das war alles, was für mich zählte. Wenngleich es auch dem ein oder anderen schon mulmig wurde, wenn er sich angesichts des gefüllten Kanisters schon Sorgen um seine Darmflora machte. Sollte alles halb so wild werden – ich weiß bis heute nicht, wieso man neuen Wein nicht vertragen kann…

Als das Menü präsentiert wurde, gab es einige überraschte Gesichter. Ob das an meiner krakeligen Schrift liegen mochte? Wie dem auch sei – es war einmal was „anderes“. Als erstes wurde der Nudelteig hergestellt, da dieser noch etwas im Kühlschrank lagern sollte. Auch wenn es dem ein oder anderen lästig erscheint – bei mir gilt nach wie vor: Nudeln werden am Männerkochabend selber gemacht. Basta! Ist ja auch absolut kein Hexenwerk und schmeckt super viel leckerer.

Während der Teig kühlte, mussten wir das Dessert schon vorbereiten, da es ebenfalls in die Kühlung musste. Exotisches Grießflammeri – wir konnten uns noch nicht sehr viel darunter vorstellen, aber darum geht’s ja auch immer. Neues ausprobieren und mal ungewohnte Sachen austesten. Also fix die Kokosmilch aufgekocht und mit Grieß vermengt. Die Masse in eine Schüssel geben mit Limettenabrieb vermischen und Eischnee unterheben. EI-Schnee, nicht EIS-Schnee. Letzteres ist was anderes (wenn es das überhaupt gibt)… Nur zur Klarstellung! Auf 4 Förmchen verteilt und ab zum Kühlen. Das Topping dafür kam später dran.

Nachdem die Zeit nun doch schon etwas fortgeschritten war (und wir immer noch nichts gegessen hatten) war es mal langsam Zeit etwas „verzehrbares“ zu machen. Also ab an den Melonen-lastigen Gruß aus der Küche. Hierzu standen wir erst einmal vor einem Rätsel, wie wir die geschickteste Form aus den Melonen „geschnitzt bekommen“!.Nach dem ein oder anderen „solala-Versuch“ hatten wir dann eine ganz gute Möglichkeit gefunden, eine passende Anzahl an Pralinen herauszuschnitzen. Diese wurden dann mit einem eigens dafür besorgten Melonen-Ausstecher ausgehölt – jeweils zwei Vertiefungen. Eine für Balsamico-Creme, die andere für Tiroler Schinkenspeck.

Damit die Melonen-Kugeln aber nicht einfach nur so als Deko-Gegenstand dienten, habe ich mir noch ein weiteres Rezept ausgesucht, bei dem kleine Rosmarin-Palmen zusammengesteckt wurden. Hierzu den Rosmarin am unteren Ende von den Nadeln entfernen und nacheinander Melonenkugeln, Römersalat und angebratenen Bacon darauf stecken. Alles schön anrichten und genießen – ein richtig leckerer Gruß (und auch noch nett anzuschauen). Dazu gab es dann den lang ersehnten neuen Wein. ENDLICH!!!

Eine etwas größere Wundertüte war die Vorspeise. Hatte ich letztens beim Blutspenden „kredenzt bekommen“ – das wollte ich dann direkt auch mal ausprobieren. Und im Nachhinein lässt sich sagen: Macht man viel zu selten. Richtig lecker war’s. Eier kochen, abschrecken, panieren, frittieren und auf dem Kartoffelstampf verteilen. Was überraschend lecker war, war die Senfsoße! Die wurde dann auch reichlich zur Vorspeise gereicht – am Schluss war nix mehr da. Beim ersten Durchgang frittieren war das Öl wohl etwas zu „stark temperiert“ – daher war die erste Runde Eier etwas dunkel. Mein Fehler. Die zweite Runde war dann schon optimal, würde ich behaupten wollen. Und das allerbeste – der Kern der Eier war noch flüssig. Ein Traum.

Das anstrengendste beim Hauptgang war dann wieder das „Duddeln“ der Nudeln. Aber wir haben ja mittlerweile Übung darin und waren dann auch bald durch. Jetzt lediglich das Gemüse stifteln und in Würfel schneiden und in der Pfanne anbraten. Danach die Hähnchenstreifen in der Pfanne anbraten und alles zusammenpacken. Nebenbei die leckere Erdnuss-Soße mixen und erwärmen. Dann Anrichten und mit etwas Basilikum verzieren – das war der ganze Zauber. Für jeden gab es hiervon 2 Portionen. Überraschenderweise aß unser „Nimmersatt“ in der Runde lediglich eine Portion! Wir alle machten uns Gedanken – woran das wohl lag?!? Die Spekulationen gingen von: „Verträgt er den neuen Wein so schlecht, dass es gefährlich werden könnte“ bis hin zu „Ich glaube sein Bandwurm wurde entfernt“. Was auch immer es war – wir hoffen nix schlimmeres!

Für den Nachtisch wurde das Mango-Püree zusammengemixt und auf die Grießmasse verteilt. On top kamen noch Kokosraspel. Erstaunlich lecker auch dieser Gang, wenngleich etwas „ungewohnter“.

Was gibt es noch erwähnenswertes? Ach ja. Es wurde vermehrt unetikettierter Schnaps konsumiert und JA, ALLE HABEN WIEDER SUPER SCHÖN UND AKURAT DAS GEMÜSE GESCHNITTEN UND GESCHNITZT UND DEKORIERT!!! Ich bin begeistert und freue mich über diesen Elan. Ich hoffe der hält weiterhin an. Und denkt dran die nächsten Termine zu klären und Bescheid zu geben. Danke!

Der 53. Kochabend

Wir starten ja, normal, immer um 17:30 Uhr. Geringfügige Verspätungen können vorkommen und haben sich auch teilweise „eingeschlichen“ (was natürlich immer mal vorkommen kann). Aber der Start in den heutigen Abend musste zweimal nach hinten geschoben werden – auch ein Novum in unserer Kochrunde. Wir sind immer für eine Überraschung gut, so scheint es. Nachdem schon diverse Spekulationen, hinsichtlich der Verspätung, die Runde gemacht hatten, hat unser Gastgeber dann nach unserem Eintreffen kleinlaut gestanden, dass er beim Einkauf die Jakobsmuscheln vergessen hatte, wegen derer er eigentlich noch einkaufen war. Ensprechend musste dies noch kurz vor Start nachgeholt werden – konnte es aber nicht, schlichtweg aus dem Grund, weil keine im Supermarkt vorrätig waren. Es wurde aber für adäquaten Ersatz gesorgt und 18:15 Uhr konnten wir dann auch langsam beginnen.

Unser heutiger Abend stand ganz im Zeichen von Knoblauch. Oder? Nein. Moment. Doch nicht – Gurke war das bestimmende Thema. Liegt vielleicht daran, dass ich am Morgen des Folgetages, zum Zeitpunkt dieses Blogeintrages, einfach immer nur noch Knoblauch schmecke… Es hätte aber auch Sangria sein können. Aber wie immer von vorne.

Heute wurden wir nach draußen in die Scheune „ausquartiert“, da das Wetter sich anschickte, ganz angenehm zu sein/werden und man drinnen in Ruhe die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris schauen wollte. Überraschenderweiße hat es dann im Laufe des Abends dann doch immer mal wieder geregnet, was uns natürlich in keinster Weise gestört hat. Wir hatten ja Sangria – und nicht wenig. Sicherlich gut 1 Liter pro Person für den Abend – vermutlich etwas mehr. Schön kredenzt in einem kleinen Bowl-Glas.

Die „Eröffnung“ der einzelnen Gänge fand heute mit je einem eigenen Umschlag statt, der jedem von uns auf den Teller gelegt wurde. Ganz gespannt wurden diese dann geöffnet und mit Euphorie vernommen, dass sich dieses Menü zum „bisher besten“ unseres Gastgebers anschicken könnte. Und, was soll ich sagen, wir wurden nicht enttäuscht. Neben Sangria war Gurke das Hauptthema des Abends – spannend.

Und dann ging’s auch schon los. Schnell ein Becks Gold getrunken und draußen am „Arbeitstisch“ breit gemacht. Alles hergerichtet zum Schnippeln und Anrichten und gestartet wurde mit… Gurke. Würfel waren gewünscht. Auch der Lachs wurde in eine entsprechende Form gebracht und wenn ich mir die Bilder rückwirkend anschaue, galt das auch für den Pumpernickel. Wobei letzterer eher „grobschlächtig“ gewürfelt wurde 😉 Aber das war so auch gewünscht. Dazu noch ein Joghurt-Dip mit Kräutern hergestellt und ab zum Dekorieren. Natürlich mit Gurke und etwas Schnittlauch. Ein sehr erfrischender Einstieg in diesen Abend – obwohl wir gefühlt die Hälfte der Zutaten vor lauter Quatschen vergessen hatten.

Zwischenzeitlich wurde auch der Holzkohlegrill angefeuert und das Rinder-/Lamm-Hackfleisch für den Hauptgang vorbereitet. Sogar für das Sorbet wurden schon Zutaten gerichtet und zusammengemischt. Apropos „Zwischenzeitlich“ – zwischenzeitlich wurden immer mal wieder an den „Ringen“ Überschläge rückwärts ausgeführt. Meistens von den „Kindern“… 🙂 Aber als „Multi-Tasker“ haben wir uns auch direkt an die kalte Gurkensuppe gemacht. Für den ein oder anderen „enttäuschend“, da es hier nicht auf akurante Schneide-Künste ankam, sondern grobe Stücke ausreichten, da alles im Mixer püriert wurde. In die Mixtur wurden dann noch Gurkenstücke grob hineingerieben und auch Eiswürfel fanden ihren Weg in die Suppe. Garniert mit den gegrillten Garnelen (die eigentlich Jakobsmuscheln hätten sein sollen…) und etwas Dill ein durchaus erfrischender Gang. Vielleicht etwas „Knoblauch-lastig“ – woran das wohl lag… Irgendjemand hatte hier wohl nach „mehr“ verlangt – und auch bekommen! Wieder einmal eine mehr als ausreichende Portion – ich denke, das kann man festhalten.

Dann kam der spannendste Gang für uns am Abend. Kebab. Immer gerne gegessen, aber selbstgemacht – kann das funktionieren? Vorweg: Es kann!!! Nachdem kurz geklärt wurde, ob wir fertigen Yufka-Teig nehmen, oder diesen selbst machen wollen, wurde die Selbst-Mach-Variante bevorzugt und gewählt, was sich als gute Entscheidung herausstellte. Der auserkorene „Teig-Spezialist“ wurde voran geschickt um sich daran zu probieren. Und ich denke, das Ergebnis spricht für sich. Womit wir mehr zu kämpfen hatte, waren die Fleischspieße. Leider blieb das Fleisch nicht so „hängen“, wie wir uns das erhofft hatten. Entsprechend wanderten kleinere Spieß-Teile direkt in die Holzkohle. Nachdem das Ganze etwas „optimiert“ wurde, konnten wir dennoch einige Fleischteile zubereiten, die dann in die Yufkas wanderten. Dazu wurde noch ein „Salat“ aus Zwiebeln, Gurken etc. angerührt und der Joghurt-Knoblauch-Dip gereicht. Zusammengerollt im Yufka-Teig sah das Ergebnis gar nicht so verkehrt aus und schmeckte hervorragend. Sogar so gut, dass wir uns alle noch einen zweiten Yufka „mehr oder weniger reinquälten“.

Nachdem der Hauptgang mit reichlich Sangria, der stetig abnahm, hinuntergespült wurde, war auch die Eismaschine durch mit ihrer Arbeit. Entsprechend konnte dann gegen 01:00 Uhr auch das Dessert eingenommen werden. Geschmacklich ein ziemlich kalter Gin-Tonic (wenn man die Augen geschlossen hielt), aber auch ein gelungener Abschluss dieses amüsanten Abends, bei dem sich die Aggression dieses Mal (zum Glück) in Grenzen hielt und (fast) alles harmonisch ablief.

Da auch dieses Mal schon (fast) die beiden Folgetermine fixiert werden konnten, bin ich sehr optimistisch, dass wir an dieser Stelle auf einem sehr guten Weg sind.

Der 52. Kochabend

Bei mehr als sommerlichen Temperaturen wurde wieder einmal zum „Freiluftkochen“ gebeten. Aufgrund organisatorischer „Herausforderungen“ wurde sogar der Koch und die Location getauscht – aber wir machen ja fast alles möglich! Irgendwie herrschte eine gewisse „aggressive Grundstimmung“, die sich durch den gesamten Abend zog. Ich kann gar nicht sagen, woran das letztlich lag – dies hatte aber für eine „besondere Würze“ an diesem Abend gesorgt. Aber von vorne…

17:30 Uhr war, wie immer, der Start angedacht. Nachdem die erste Verspätungsmeldung bereits kurz vor Beginn eintrudelte (wie so gehäuft in letzter Zeit), wurden die ersten Eventualitäten ausglotet, unter welchen Umständen wer genau aus der Gruppe rausgeworfen werden sollte… Alles natürlich nur „zum Spaß“ – immerhin wurde am frühen Morgen des Folgetages skandiert: „Ein Leben lang… ein Leben lang Männerkochrunde… ❤️😘“. Ob da allerdings auch nicht der Alkohol aus dem ein oder anderen sprach… Man weiß es nicht. Alkohol – ein gutes Stichwort. Der 52. Kochabend war in dieser Hinsicht „leicht exzessiv“, so würde ich es mal vornehm beschreiben.

Zur Einstimmung (und zur etwas „lieblosen Präsentation des Menüs“, die wir sogar für jeden Gang eigenständig vornehmen mussten… [„werd dann do gar nix mehr gschafft?!?“]) wurde diretk schon mal eine Sommerschorle gereicht. Wichtig war direkt sich sein markiertes Glas und das zugehörige Röhrchen zu merken, denn da kam noch so einiges im Glas an im Verlaufe des Tages.

Nachdem der grobe Ablaufplan kommuniziert wurde, ging es mit der zweiten Sommerschorle ans Schnippeln. Vorbereitet wurden Feta-Zucchini-Spieße mit Ananas im Speckmantel. Wir versuchten die Feta- und Ananas-Würfel ähnlich groß zu schneiden, da diese dann in Zucchini- und Speckstreifen eingewickelt wurden. Das gelang uns auch ganz hervorragend, würde ich sagen. Bis der Gruß aus der Küche allerdings auf den Grill kam, wurde noch schnell ein Radler „runtergebissen“. Grill anheizen und für die erste feste Nahrung des Abends sorgen. Alles schön goldbraun angebruzelt und, wie sollte es anders sein, mit einem Caipirinha serviert.

Damit konnte man schon mal arbeiten. Allerdings begann dann langsam der Stress. Vor der Vorspeise mussten sowohl Haupt-, als auch Nachspeise in großen Teilen vorbereitet werden. Und hier ist „große Teile“ das ziemlich passende Stichwort. Um die Bodenständigkeit mal wieder zu untermauern, wurde die 2-Kilo-Keule des Hauptganges ausgepackt: ein Tomahawk-Steak, von bestimmt 10cm Dicke. Alleine der Anblick sorgte bei dem ein oder anderen für Bauchschmerzen – wir waren sicher, die „zur Sicherheit besorgten Lammsteaks“ mussten an diesem Abend nicht zum Einsatz kommen. Also fix den Saft aus Orangen und Zitronen gepresst und mit Aperol versehen. Alles gesiebt und ab in die Eismaschine. Währenddessen wurde der zweite Grill schon auf ~100°C aufgeheizt und der Totschläger aufgelegt. Zielvorgabe war: ca. 3h rückwärts garen bis zu einer Kerntemperatur von knapp unter 50°C. Ein Hoch auf Grilltermomether und die heutige Technik, die einem die Arbeit hier deutlich erleichtern.

Dann ging’s an die Garnelenspieße und die gegrillte Avocado. Die meiste Zeit nahm das Marinieren der Spieße ein – wobei das Zusammenstecken auch schon kurz vor Handgemenge war. Es gab an diesem einen Abend, aus unerfindlichen Gründen, einen unerwarteten Aggressor, der es geradezu liebte die anderen, und mich ganz besonders, zu provozieren. Der Abend stand hier schon kurz vor Eskalation. Ein Glück, dass ich mich aber so im Griff habe und das alles an mir abprallte, wie Papierflieger von einer Backe… Auch die Avocados und die Spieße kamen auf den Grill, verfeinert mit Limetten. In die ausgehölten Avocados wurde dann liebevoll die Salsa eingefüllt und dann serviert mit einem Weißwein. Ziemlich geil muss ich sagen.

Dann kam der Hammer – im wahrsten Sinne des Wortes. Gegen 22:30 Uhr wurde der Fleischtrümmer vom Grill genommen, letzterer nochmal auf ~300°C aufgeheizt und dann das Fleisch von beiden Seiten scharf angebraten für kurze Zeit. Eingehüllt in Alufolie durfte es noch kurz ruhen, bis oben beim anderen Grill die Beilagen „gefnished“ wurden. Dazu gab es Stangen-Brokkoli, Kirschtomaten und Kartoffelspalten – ach ja und Tzatziki. Von den Portionen her gebe ich dem Gastkoch eine 4 – ausreichend!!! Fast alle Platten wurden geputzt – zum „runterspülen“ gab es ein kühles Blondes.

Gegen Mitternacht wurde dann das Aperol-Sorbet mit Prosecco aufgegossen und kredenzt. Auch hier waren 2 Portionen für alle drin (nicht dass man die noch gebraucht hätte…). Aber auch das war mal eine erfrischende Abwechslung, die so keiner von uns kannte.

Ab Mitternacht artete es dann aus. Ein Cocktail folgte auf den anderen – ich kann alle gar nicht beim Namen nennen. Der „Aggressor“ zog auf der Dachterrasse seinen „Pariser“ an und stichelte fleißig weiter. Es wurden Geschichten zum Besten gegeben, die man eigentlich gar nicht erzählen dürfte und der Hahn lief fleißig weiter. Nachdem ich mich gegen 2:30 Uhr verabschiedete durfte ich am frühen Morgen feststellen, dass der Rest noch Sitzfleisch hatte bis 4:30 Uhr. Ich will vermutlich gar nicht wissen, was da noch alles passiert ist. Das kann ja einer der Anwesenden gerne ergänzen – oder, wie ich vermute, auch nicht 😉

Wenn die entsprechende Rückmeldung kommt, können wir sogar die nächsten beiden Kochtermine terminieren – das wäre hervorragend. Dann bis Ende Juli, Männers und schlaft Euch noch weiterhin gut aus. PS: Von mir aus hätte es gerne mehr Knoblauch sein dürfen…

Der 51. Kochabend

Erster Kochabend nach dem „Jubliäum“ – und auch dieses Mal wurde ein passendes Menü gefunden, dass sich gut in die Jahreszeit eingliederte. Saisonales Highlight war der Spargel und die Erdbeeren – immer eine gelungene Kombination (meiner Meinung nach).

Wir haben dieses Mal wieder hinten angefangen mit dem Dessert, da dieses wieder gut kühlen sollte. Spannender Name – einfacher Inhalt: Die „Wilde Hilde“. Ein schlichtes Schichtdessert aus Löffelbiskuit, Sahne und Erdbeeren. Aber gerade diese Einfachheit macht es so lecker. Alles klein gemacht, zusammengerührt und ansehnlich geschichtet – fertig war der ausklingende Gang des Abends.

Mein heimlicher Favorit versteckte sich hinter dem „Gruß aus der Küche“ – dem Tomaten-Tiramisu. Ebenfalls erschreckend einfach mit wenigen Zutaten gemacht, ergab das einen super Frische-Kick. Gut, ich liebe auch Tomate und Mozzarella… Vielleicht lag es auch einfach daran. Das Basilikumpesto war „natürlich“ auch selbstgemacht und fachmännisch zusammenpüriert. Quasi das zweite Schicht-Gericht des Abends.

Spargel und Camembert bildeten die Vorspeise des Abends. Einen crunchigen Effekt boten die karamellisierten Nüsse, die als Kontrastprogramm zum weicheren Käse und Spargel fungierten. Alles zusammen kam auf angeröstetes Brot!

Beim Hauptgang kam mein Freund der „Optigrill“ mal wieder zum Einsatz. 4 anständig große Kalbsschnitzel wurden hier profimäßig angebutzelt und dann zum garen in den Ofen geschubst. Parallel fanden alle anderen Arbeiten statt wie Brösel herstellen, Kartoffeln und Bohnen kochen und Vinaigrette herstellen. Diese Arbeiten gingen uns schon blind von der Hand – wobei wir trotzdem immer wieder über die akuraten Schnittkünste unseres Mitkochs staunen dürfen. Er überrascht uns jedes Mal aufs Neue. Ich bin mir immer noch nicht sicher, woher diese (partielle, dann aber ziemlich heftig ausgeprägte) Euphorie kommt und ob ich die in letzter Konsequenz gut finden soll oder nicht!?! 😉

Bevor das Dessert in unseren Bäuchen landete gab es noch das ein oder andere hochprozentigere Getränk, unter anderem auch Baileys. Dann wurde es Zeit für die Wilde Hilde. Da uns unser Gastgeber „so früh“ noch nicht entlassen wollte, blieben wir also bei weiterer Flüssignahrung noch bis weit nach Mitternacht zusammensitzen. Nächste Woche steht schon der nächste (getauschte) Abend vor der Tür. Sorry für die verspätete Bereitstellung der Informationen – hat ja eh niemand mitbekommen 😛

Der 50. Jubiläums-Kochabend

Ende März 2024 war es soweit – der 50. Kochabend stand an. Zuallererst muss ich sagen, dass ich total „geflasht“ bin, wie viel Begeisterung und Euphorie auch jetzt noch in der Truppe steckt! Um mich hierfür erkenntlich zu zeigen und allen die Bedeutung nochmal aufzuziegen, habe ich entsprechende Jubiläums-Gläser gravieren lassen, die jeder behalten durfte. Die wurden direkt mit einem Vin Tonic eingeweiht und das Jubiläum konnte starten.

Und das denkbar ungünstig. Das „geplante“ Dessert wurde zwar direkt am Anfang zubereitet. Allerdings war die Garage wohl „nicht kühl genug“, weshalb dieses eher auseinander lief und wenig „ansehnlich“ war. Das konnte uns jedoch erst einmal nicht daran hindern, den Abend weiterhin zu genießen.

Mein persönlicher Favorit war an diesem Jubiläums-Abend allerdings der Gruß aus der Küche. Thai-Schweinefilet auf Salat mit Erdnuss-Soße! Eigentlich waren nur ein bis zwei kleine Fleisch-Tranchen pro Portion vorgesehen (weil Gruß aus der Küche…) – aber irgendwie haben wir usn das komplette Filet schon gegönnt, da es super lecker geschmeckt hatte. Immerhin konnte ich den Großteil für Erdnuss begeistern – ich bin gespannt, ob ihr nicht doch mehr damit macht in Zukunft zu Hause!?! Es lohnt sich.

Die Vorspeisen-Suppe mit Rindfleisch-Tartar-Sandwich war auch überraschend genussvoll. Der gebratene Speck on top tat da natürlich noch sein Übriges. Schön garniert mit hervorragend und penibel genau geschnittenen Kräutern – ein Gedicht.

Tja und dann kam er an die Reihe – der German. Für den Burger wurden die Buns bereits vorbereitet (aus Zeitgründen) – alle anderen Zutaten nahmen einige Zeit in Anspruch. Im Wesentlichen bestand dies darin, Gemüse in ansehnliche, gleichmäßige Stücke zu filetieren. Und was soll ich sagen – hierfür haben wir einen ganz eigenen Spezialisten in der Runde, der dies besser kann als alle anderen. Ich würde behaupten, dass sich dies zwar mit den Kochabenden erst dahin entwickelt hat – er selbst sieht das vielleicht ein wenig anders 😉 Wie dem auch sei – warum nicht das nutzen, was man hat? Also hat er sich wieder enimal in seiner Arbeit übertroffen und einen wundervollen Job gemacht. Schließlich isst das Auge ja mit – und am Aussehen konnte es auf gar keinen Fall liegen an diesem Abend. Als dann endlich alle Zutaten (mehr oder weniger perfekt) vorbereitet waren, ging es an den Zusammenbau und das Fleisch: 1 kg für 4 Personen war dann wohl doch etwas „zu üppig“ dimensioniert. Alle hatten (wieder einmal) zu kämpfen aufgrund der Menge(n) – wurde wieder nix mit etwas „weniger“… Ich werde dies wirklich versuchen konsequenter zu beachten bei meinen nächsten Kochabenden.

Als Dessert wurde dann noch einmal etwas improvisiert, was dann ganz „ansehnlich“ daher kam. Erdbeeren ersetzten die geplante Mango (die eigentlich eh nur die Erdbeeren ersetzt hätte)… Immerhin war das nur noch ein kleiner Gaumenschmeichler, der sich zwischen den Burger legen konnte.

Vielen Dank nochmal an alle für den genussvollen Kochabend und auch die wundervollen Abende davor. Ich bin super glücklich, dass es Euch allen noch genau so viel Spaß (oder mehr) macht, wie mir und ich hoffe auf die nächsten 50 Kochabende. Bis dahin heißt es erst einmal: Frohe Ostern und viel Erfolg bei der nächsten Terminfindung.

Der 49. Kochabend

„Halt’s Maul“ – ich glaube, so könnte man den Abend ganz gut zusammenfassen. Maßgebliches Thema des Abends waren die Kopf- und Bauchschmerzen, die Männer haben, wenn ihre Frauen nach Autounfällen zu Hause anrufen und sagen: „Schatz, es ist nicht schlimm – es ist nur was Kleines…“

Aber Schmerzen beiseite – es gab auch leicht verdaulichere Kost an diesem Abend. Und zwar recht Avocado-lastig (jetzt, wo unser heutiger Gastgeber den Geschmack daran gefunden hat). Avocadocreme auf Gurkenscheibe mit Garnelen war der Einstieg. Geschmacklich ein Traum, in der Zubereitung denkbar einfach. Und bekanntlicherweise soll Fisch schwimmen. Daher wurde zum Einstieg gleich mal ein Cocktail kredenz – Moscow Mule sollte es sein. 2 „Kurze“ Vodka, Ginger Beer, Limette und Eiswürfel – fertig war das flüssige Glück. Essen und Trinken machte direkt Lust auf mehr.

Und das gab es dann auch. Für meinen Geschmack in Form zu vieler Champignons, aber ok. Da musste ich durch. Bruschetta geht immer – in dieser Form hatte das auch Premiere bei uns, war aber lecker. Dazu gab es massig Avocado, geschichtet im Servierring mit Tomatenwürfel-Topping und „Grün“ für’s Auge. Die Tomatenwürfel bestanden aus 50% blanchierter, abgeschreckter, gehäuteter und (versucht) gewürfelter Tomaten (die mehr als Püree durchgingen) und 50% einfach gewürfelter Tomaten mit Struktur.

Zwischendurch hieß es dann schon mal das Dessert vorbereiten, denn das Eis möchte ja noch etwas tiefgefroren werden. Also schnell die Masse gekocht und ab in die Eismaschine. Nach dem Rühren ging’s dann zum abkühlen in den Gefrierschrank – natürlich nicht ohne entsprechend vorab reichlich zu kosten. Nebenbei war dann der Hauptgang fällig, bei dem in erster Linie die PArmesan-Bacon Kartoffeln Beachtung brauchten. Schön gespalten, paniert und elegant umwickelt, durften sie dann knapp 45 Minuten in den Backofen zum garen. Parallel dazu wurde ein Salat geputzt, gewaschen und geschnitten und mit Dressing verfeinert. Das Rinderhüftsteak wanderte mit Thermometer in den, von uns sehr geschätzten, OptiGrill und bekam dort seine Temperatur und Farbe. Trotz sehr gewissenhafter Arbeit und rechtzeitgem Entfernen aus dem Grill, war das Ergebnis leider eher etwas mehr „durch“ anstatt „medium“. Da dies aber immer ein „Spiel mit dem Feuer“ ist, wollen wir hier mal nicht päpstlicher sein als der Papst. Das Fleisch war weder vom Typ „Ledersohle“ noch sonst zäh oder änhliches. Es war zart und leicht über dem Garpunkt, aber dennoch alles super lecker. Vor allem die Kartoffelspalten wurden durch die Panade und den Bacon nicht schlechter. Etwas, das förmlich nach Wiederholung schreit.

Den finalen Gang bildete ein Affogato. Ich musste mir erst einmal erklären lassen, um was es sich dabei handelte. Und siehe da: Es handelte sich um ein Dessert aus der italienischen Küche, bestehend aus (in unserem Falle selbstgemachtem) Vanilleeis und (doppeltem) Espresso. Zuerst kommt das Eis ins Glas und wird dann mit dem Espresso übergossen (oder ertränkt). Dazu gab es noch selbstgemachte Pralinen aus geschreddertem Löffelbiskuit und dieversem (Schnaps)Aroma. Danach waren dann auch alle wieder sehr gut gesättigt und konnten das eigene Harnsteinzimmer aufsuchen um sich zu erleichtern.

Beim nächsten Kochabend handelt es sich um unser 50. Jubiläum. Ich bin sehr gespannt. Wenn alles so gut klappt wie die zugehörige Terminfindung, bin ich sehr guter Dinge, dass das was werden könnte. Bis dahin: „Halt’s Maul“!

Der 48. Kochabend

Gefühlt beim ersten Kochabend mit Schnee, wanderten wir 3 „Gast-Köche“ bei einstelligen Minusgraden zu unserem Gastgeber. Und wurden direkt mit Kartonagen von Tiefkühlware begrüßt, die wohl gerade im Angebot waren. Nach kurzen Sekunden stiller Vorfreude wurde das „Geheimnis“ aber gelüftet: Das heutige Menü befand sich auf der Rückseite und war durchaus noch winterlich/weihnachtlich angehaucht. Und anhand der Temperaturen hatte das gut gepasst.

Obwohl die Prognosen für die zeitliche Abfolge des Abends eher „schlecht“ aussahen, konnte der Zeitplan dann doch recht gut eingehalten werden. Der Abend wurde somit nicht zum „langwierigsten“ Abend mit super späten Essensausgaben. Aber eins nach dem anderen. Und die erste Aufgabe die es zu lösen galt, war das Leeren einer Bierflasche.

Der heutige Küchengruß war eigentlich eine Vorspeise. Und auch nicht wirklich für 4 sondern eher für 8-9 Personen. Aber hey, was soll’s. Wir wollten ja die ganze Zeit schon kürzer treten und die Mengen „einschränken“. Das hat bisher nicht geklappt, wieso sollten wir dann heute damit anfangen? 😉 Also ran an 5 Päckchen Räucherforelle für 4 Personen. Klein schneiden und rein in den Mixer. Dazu ein paar Gewürze sowie Sahne und alles zu einer relativ homogenen Masse pürieren. Umfüllen in eine adäquate Anzahl an Soufflé-Förmchen und ab ins Wasserbad im Backofen . Parallel dazu wurde die Apfel-Preiselbeer-Konfitüre eingekocht. Danach konnte auch schon der erste Gang kredenz werden mit einem angenehmen Riesling.

Frisch gestärkt machten wir uns dann an die Zubereitung des Hauptganges. Nachdem das eigentlich vorgesehen Kalbsstück nicht besorgt werden konnte, wurde kurzerhand auf Rinderfilet umgeswitcht – mit Sicherheit qualitativ keine Verschlechterung. Fachmännisch wurde das Fleisch mit einem mitgebrachten Wetzstahl „penetriert“ um somit Platz für die Backpflaumen zu machen, die als Füllung vorgesehen waren. Professionell eingeschnürt, wie das nur unser Bondage-Experte kann, wurde das Fleisch dann rundum kross angebraten und durfte danach dann entspannt im Backofen fertig garen.

Bevor es aber an die Hauptspeise ging, sollte noch die Schwarzwurzelcremesuppe zubereitet werden. Ein Novum für alle von uns. Der Großteil hatte bisher noch nicht einmal eine Schwarzwurzel live und in Farbe gesehen, geschweige denn wussten wir, wie diese korrekt zuzubereiten sind. Also voll und ganz auf’s Rezept verlassen und los ging’s mit der riesen Sauerei. Nachdem die geschälten Schwarzwurzeln eine Art „Gänsehaut“ entwickelten und sich verfärbten beim längeren Kontakt mit Sauerstoff, waren wir unserer Sache nicht mehr ganz so sicher. Wie dem auch sei – wir konnten Stücke für die Suppe schneiden und sogar aus einem großen Stängel mit dem Sparschäler feinste Späne hobeln, die dann kurz vor dem Servieren noch in der Friteuse zu crunchigem Beiwerk verarbeitet wurden. Abgerundet wurde die Suppe durch gekrümeleten und in Butter angebratenem Pumpernickel, sowie Kürbiskernöl (welches das eigentlich Traubenkernöl ersetzte).

Tja, und dann ging er los, der große Zwiebel-Schneide-Marathon. Gefühlt wurden für den Hauptgang 2 Säcke Schalotten geschält und in feinste Würfel geschnitten. Natürlich konnte auch dieser Kochabend genutzt werden, um Fachexpertise an die eher unerfahrene Jugend weiter zu geben. Heutiges Thema: Wie vermeide ich, dass meine Augen tränen und brennen, wenn ich Zwiebeln schneide? Ich finde, ich konnte es wissenschaftlich untermauern, dass meine Vorgehensweise durchaus eine Berechtigung hat. Die Zwiebeln wurden einerseits genutzt für die Brezenknödel, als auch für die Sauce mit Lebkuchengewürz – letzteres hätte nicht jeder gebraucht am Abend. Es wurde sogar eine gewisse „Angst“ mit dem Verzehr dieser verbunden (und auch der Backpflaumen). Total überbewertet, wie sich herausstellte. Denn es war echt ganz lecker.

Das Dessert war, zurückblickend, ein einziges großes Experiment, mit nicht ganz soooo geplantem Ausgang. Der Grieß war einfach super schwer einzuschätzen, hinsichtlich der perfekten Konsistenz, die Rosinen waren ertränkt im Rum, der dann separat vernichtet wurde (der überschüssige) und bei den Blätterteigstangen ließ die „Liebe“ beim Verarbeiten etwas zu wünschen übrig. Es mag der Zeit geschuldet gewesen sein, aber unser eigentlich immer auf Genauigkeit bedachte Mitkoch hatte zu diesem Zeitpunkt wenig Muße, sich der Detailtreue der anderen Köche anzupassen. So wurde das Desser zum Teil einfach „hingerotzt“ und auf’s Backblech geklatscht. Dies sorgte kurzzeitig zu einigen Meinungsverschiedenheiten und Überlegungen des Ausschlusses aus der Gruppe, aufgrund von deutlich aufgezeigter Lustlosigkeit. Zu allem Überfluss hat sich die Dessert-Suppe aufgrund von unterschätzten Temperaturgegebenheiten noch im Innenhof verteilt und war dann von der Menge her seeeeeeehr überschaubar. Und dennoch – es reichte immer noch von der Menge.

Aber wie so oft, konnten die Wogen am Ende des Abends dennoch geglättet werden und wir machten uns wohl genährt wieder auf den übelst kalten Heimweg.

Der 47. Kochabend

Aufgrund technischer Probleme kommen die Einträge für diesen Kochabend leider etwas zeitversetzt. Daher gebe ich kein Gewähr auf die Richtigkeit oder Vollständigkeit meiner Angaben zu diesem Abend. Immerhin liegen schon 3 Wochen zwischen Kochabend und Blogeintrag. Da kann man schon mal das ein oder andere vergessen

Was ich nicht vergesse ist, dass es dieses Mal wieder ein 5-Gänge-Menü war mit einem winterlichen Apetizer in Form eines Weihnachtscocktails. HIerzu wurde vorab schon Birnensaft mit Zimtstangen eingekocht/eingelegt und später zum Gin gegeben. Eyecatcher war der Birnen-Weihnachtsbaum am Glas, der fachmännisch ausgestochen wurde. Daran könnte man sich durchaus gewöhnen.

Danach wurde dieses Mal alles „just in time“ zubereitet – sprich: jeder Gang für sich und nacheinander, wie es das Menü vorgibt. Und direkt beim Gruß aus der Küche war unser Fachgebiet gefragt: Würfeln von Zutaten. Und dafür haben wir einen ganz eigenen Profi in unseren Reihen. Und der Kollege legte wieder los wie die Feuerwehr. Und er wurde auch dieses Mal nicht müde zu betonen, wie akurat doch die Würfel von ihm geschnitten wurden. Und dass es wohl kaum jemanden auf der Welt gibt, der das annähernd so gut kann wie er… Tja was soll ich sagen: Irgendwo hat er ein klitze-kleines bisschen Recht 🙂 Danach war es eine ganz normalee Schicht-Geschichte. Alles portionsweise ins Glas, schön anrichten und dann ab in die Kiemen.

Auch bei der Suppen-Vorspeise war wieder würfeln angesagt. Dann einfach eine Suppe gekocht aus den Pastinaken und Kartoffeln, pürieren und mit Sahne und Gewürzen abschmecken. Steif geschlagene Sahne unterheben um für den besonderen Kick zu sorgen. Für die Croutons wurden Birnen gewürfelt und karamelisiert, danach mit Schnittlauch auf die Teller verteilt. Ein herrliches Gedicht für kalte Tage.

Kommen wir zum Hauptdarsteller des Abends – das Rinderfilet. Das wanderte recht zeitnah mit Termometer, Thymian und Knoblauch in den Backofen zum Rückwärtsgaren. Parallel wurde das Selleriepüree gekocht, gerührt und abgeschmeckt sowie die Rotwein-Schalotten und die Sauce zubereitet. Die Speck-Bohnen-Päckchen wurden wieder einmal fachmännisch zusammengezimmert und mit Liebe in der Pfanne angebrutzelt. Gut, zwischendurch gab’s mal wieder einen Schnaps – das Level will ja gehalten werden. Kurz vorm Anrichten durften die Filets dann aus dem Backofen und noch kurz von beiden Seiten in der aufgeheizten Pfanne angebraten werden. Mit einer wirklich schönen Farbe wurden die Rinderfilets dann mit den Beilagen angerichtet – und das Fleisch war wirklich butterzart.

Dann gab es, neben einiger kleiner Aggressivitäten, auch noch ein Glühwein-Dessert. Wie beim Gruß handelte es sich um eine Schicht-Geschichte mit Mascarpone und Glühweinkirschen. Diese rundeten den gelungenen Abend ab verabschiedete alle Teilnehmer ins Bett.

An dieser Stelle bleibt mir auch dieses Jahr nichts weiter, als mich bei Euch allen für die wundervollen und leckeren Abende zu bedanken. Ich bereue nach wie vor nicht, dieses Projekt ins Leben gerufen zu haben. Und es freut mich, dass alle (noch) mit so viel Freude und Engagement dabei sind. Auch wenn sich manche bei steigendem Alkoholpegel manchmal scheinbar nicht ganz im Griff zu haben scheinen, ist die Runde dennoch wirklich super – auch durch unsere Ergänzung – und es ist mir im wahrsten Sinne des Wortes jedes Mal ein Genuss mit Euch zu kochen. Ich hoffe, wir können das noch möglichst lange in dieser Konstellation durchführen.

Ich wünsche Euch allen, und Euren Familien, ein besinnliches Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Auf viele weitere kulinarische Highlights in 2024! Macht’s gut.